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Vorsicht: Soziale Netzwerke als Bewerberfalle

Vorsicht: Soziale Netzwerke als Bewerberfalle

Das Internet verzeiht keine Dummheiten

Für die einen sind die sozialen Medien ein wichtiger Bestandteil im Karrierenetzwerk, für andere dagegen werden sie zu einer gefährlichen Bewerberfalle. Im Internet aktiv zu sein, ist inzwischen für fast jeden Bürger eine Selbstverständlichkeit. Nicht nur Foren und Blogs laden zum Austausch ein. Seit Einführung des Web 2.0. ist die Selbstdarstellung und die freie Meinungsäußerung über die sozialen Medien eine alltägliche Angelegenheit geworden.

Leider hat diese neue mediale Freiheit auch Nachteile. Auch Arbeitgeber können die Profile von potentiellen Mitarbeitern sehen. So manch ein Posting hat schon dazu geführt, dass ein Job an einen Mitbewerber vergeben wurde. Wenn Du Dich in den sozialen Medien bewegst, solltest Du darauf achten, eine weiße Weste zu behalten, denn das Internet vergisst nicht.

Welche Vorteile bringen soziale Netzwerke?

Soziale Netzwerke dienen in erster Linie dem Austausch. Wer einen Job sucht, kann von anderen Arbeitnehmern Tipps und Hinweise erhalten. Auch gegenseitige Unterstützung zum Thema Bewerbung, Initiativbewerbung oder Fördermöglichkeiten wird gern geboten. Es tut gut, Kontakte zu haben, die wissen, wovon man spricht. Ein weiterer Vorteil ist dadurch gegeben, dass man die Chance hat, Arbeitgeber zu kontaktieren und sich Führungskräften zu präsentieren.

Wenn Du soziale Netzwerkepflegst, bleibst Du am Ball. Diesen Vorteil solltest Du nicht unterschätzen. Wer soziale Netzwerke generell ablehnt und im Internet nirgendwo zu finden ist, weckt mitunter Misstrauen. Er steht in der Gefahr, ein Technikverweigerer zu sein. Auch das ist kein gutes Bild.

Wie Social Media zur Bewerberfalle wird

Die Arbeitswelt ist nicht das einzige Thema in den sozialen Netzen. Es geht oft auch um private Themen. Gerade Twitter, Facebook und Instagram sind eher privat zu betrachten. Xing und LinkedIn sind eher beruflichen Themen vorbehalten. Doch die Annahme, im Netz geschützt vor fremden Blicken zu sein, macht das Internet zu einer Bewerberfalle. Social Media wird von allen Gruppen in der Bevölkerung genutzt. Dazu zählen auch Arbeitgeber.
Die Bewerberfalle schnappt zu, wenn der Chef, der am Tag Deine Bewerbung gelesen hat, am Abend zu seiner Entspannung auf Facebook surft. Wenn Du Pech hast, sucht er, aus reinem Interesse nach Dir und findet Dich auch. Es gibt sogar Arbeitgeber, die gezielt nach den Profilen von Bewerbern suchen, um sich ein besseres Bild machen zu können. Wenn eines Deiner Profile die folgenden Inhalte aufweist, wird es zu einer Bewerberfalle statt zu einem Faktor in Deinem Karrierenetzwerk.

1. Anzügliche Fotos

Wenn Dein Profil Dich auf Deinen Fotos betrunken, halbnackt oder auf andere Art sehr auffällig unattraktiv darstellt, weil Du die Fotos von der letzten Sauftour gepostet hast, sieht es nicht gut für Dich aus. Social Media nimmt alles, was Du von Dir mitteilst, es gibt so gut wie keine Zensur. Fotos werden auch dann ein Problem, wenn Du zum Beispiel stark tätowiert oder gepierct bist. Denn dieser Köperschmuck kommt noch immer nicht bei jedem Arbeitgeber gut an. Es ist besser, im Vorstellungsgespräch zum ersten Mal gesehen zu werden. Dann kannst Du durch Deine sympathische Art und angenehme Kommunikation punkten.
Ein Facebook-Profil oder ein Instagram-Account bieten diese Chance nicht. Wenn Du zu denen gehörst, die jede Mahlzeit auf Instagram zur Schau stellen müssen, könnte Dein zukünftiger Chef vielleicht den Eindruck gewinnen, Du seist abhängig von der Aufmerksamkeit anderer. Damit machst Du Dich als Bewerber nicht interessant.

2. Online Spiele

Wenn Du in Deinem Profil zu erkennen gibst, dass Du den ganzen Tag über mit albernen Online-Spielen beschäftigt bist, wird ein möglicher Arbeitgeber sich fragen, ob Du den Ernst der Lage nicht erkannt hast.

3. Rassistische oder diskriminierende Äußerungen

Alles, was auf Rassismus oder Diskriminierung hindeutet, ist verboten. Das gilt nicht nur für das Internet, sondern grundsätzlich. Stellst Du Dich als Rechtsextrem oder frauenfeindlich dar, wirst Du entweder einen Chef finden müssen, der genau auf Deiner Wellenlänge liegt, oder Du musst die Hoffnung auf einen guten Job begraben. Achte vor allem darauf, was Du auf Facebook teilst oder auf Twitter retweetest.
Leider kann ein einziger schneller Klick Deine berufliche Zukunft verderben. Wenn Dein zukünftiger Chef Angst haben muss, dass er sich mit Dir Ärger einhandelt, schnappt die Bewerberfalle Internet oft auf sehr böse Art zu.

4. Gewaltverherrlichung

Videos und Fotos, auf denen Gewalt verherrlicht wirkt, können auf den ersten Blick witzig wirken. Begehe niemals den Fehler, etwas zu posten, was Du nicht ganz genau kennst und vor allem, was Du für in Ordnung hältst. Selbst, wenn Du nicht der Urheber der Schmuddelinhalte bist, haftest Du für das, was auf Deinem Profil sichtbar ist.

5. Fake News

Wer leichtgläubig Fake News weitergibt, outet sich entweder als dumm, naiv oder verantwortungslos. Alle drei Eigenschaften stoßen die Mitglieder in Deinem Netzwerk ab. Auch, wenn das Internet die freie Meinung schützt, sollte niemand so dumm sein, sich öffentlich lächerlich zu machen. Soziale Netzwerke leben mitunter von Absurditäten und Fake News. Hier stehst Du schnell im Licht der Verschwörungstheoretiker. Wenn Dein zukünftiger Chef liest, dass Du von einer Invasion der Aliens überzeugt bist, könnte ihn das davon abhalten, Dich näher kennenlernen zu wollen.

6. Üble Nachrede

Du bist wütend auf Deinen letzten Arbeitgeber? Dann behalte es für Dich. Dein zukünftiger Chef könnte sonst denken, dass Du jeden Chef, also auch ihn, schlecht machst. Es ist kein guter Stil, öffentlich zu hetzen. Das gilt auch dann, wenn Deine Behauptungen der Wahrheit entsprechen. Hüte Dich vor Aussagen wie „XY ist pleite“ oder „Ich warte immer noch auf meinen letzten Lohn“. Es gilt unter Umständen als üble Nachrede (auch, wenn es stimmt) und stellt damit einen Straftatbestand dar.

7. Falsche Freunde

Bist Du stolz auf Deine große Freundesliste? Hast Du viel mehr Follower als Haare auf dem Kopf? Das ist prima, aber es macht viel Arbeit. Du solltest nämlich genau wissen, was Deine Freunde so treiben. Auch Dein Umfeld gehört zu den interessanten Seiten an Dir und schlaue Arbeitgeber checken es. Es hilft Dir nicht viel, wenn Du später erklären kannst, wie bestimmte Personen zu Deinen Online-Freunden werden konnten. Du bekommst gar nicht erst eine Chance, um Dich zu erklären. Entferne also konsequent alle Personen aus Deinem Online-Umfeld, die Deinem Image schaden könnten.

8. Katzenbildchen und Co.

Katzenbildchen, Frühstückseier und jede Stunde ein Witz? Das meiste, was in den Social Media gepostet wird, ist Mist. Beteilige Dich nicht daran, denn das könnte dazu führen, dass man Dir keine bedeutenden Kompetenzen zutraut. Ein harmloses Katzenbildchen kann zu einer Bewerberfalle werden, wenn es das 100. auf Deinem Profil ist. In einem Karrierenetzwerk bei Xing und LinkedIn hat es ohnehin nichts zu suchen. hier kannst Du mit fachlichen Beiträgen punkten.

Damit soziale Netzwerke nicht zur Bewerberfalle werden, investiere ein wenig Zeit und Aufmerksamkeit. Kontrolliere die Einstellungen Deiner Profile. Wer darf Dein Profil sehen, wer darf etwas auf Deine Seite posten? Halte Dich möglichst geschützt vor fremden Zugriffen. Auch Deine Freunde sollten nicht auf Dein Profil schreiben dürfen. Was als kleiner Spaß beginnt, kann große Schäden verursachen. Du bist selbst dafür verantwortlich, dass Dein Karrierenetzwerk Nutzen für Dich bringt und nicht zur Bewerberfalle wird.

Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist

Wir alle wissen, dass im Internet kaum etwas verschwindet, was einmal dort aufgetaucht ist. Das bedeutet, die Bewerberfalle kann nicht entschärft werden. Was genau ist zu tun, wenn die schädlichen Postings sich bereits wie ein Flächenbrand ausgeweitet haben. Ein neues Karrierenetzwerk aufzubauen macht kaum Sinn, denn das alte Netzwerk ist nicht zu überschreiben. Zuerst solltest Du darauf achten, dass ab sofort alle negativen Meldungen aufhören.
Dann rutschen die ungewollten Beiträge weiter nach unten und werden nicht mehr auf den ersten Blick sichtbar sein. Soziale Netzwerke setzen auf Aktualität, das ist ein Glück, wenn die Bewerberfalle schon einmal zugeschnappt hat oder zuzuschnappen droht. Außerdem solltest Du Dich darauf einstellen, dass Du im Vorstellungsgespräch darauf angesprochen wirst. Überleg Dir schon vorher, wie Du antworten willst. Ist es sehr schlimm, kannst Du auch in die Offensive gehen und Deinem Chef erzählen, wie es um Deine Internetdarstellung geht. erkläre ihm, was Du gegen Dein schlechtes Online-Image zu tun gedenkst.

Das Karrierenetzwerk will gepflegt werden

Soziale Netzwerke stehen hoch im Kurs und können große Hilfen sein, wenn Du zum Beispiel einen Job oder eine sinnvolle Weiterbildung suchst. Die Bewerberfalle sollte im Social Media Bereich aber unbedingt vermieden werden. Soziale Netzwerke sind gefährlich für jeden, der nicht achtsam mit seinen eigenen Daten umgeht. Um die Bewerberfalle zu vermeiden, solltest Du die folgenden Tipps anwenden.
  1. Suche Dir Deine Freunde gründlich aus. Freunde haben oft eine Bewerberfalle im Gepäck, wenn man sie nicht wirklich gut kennt.
  2. Konfiguriere Deine Profileinstellungen so, dass nur Du allein etwas veröffentlichen kannst. Dumme Beiträge, die vermeintliche Freunde auf Dein Profil stellen, können zur Bewerberfalle für Dich werden.
  3. Achte auf Qualität. Wenn Du einen potentiellen Arbeitgeber beeindrucken willst, poste fachliche und kompetente Beiträge.
    Baue Dein Netzwerk mit Überlegung auf. Schreibe Dir auf, welches Ziel Du verfolgst und steuere Deine Aktivitäten entsprechend. Im Internet ist es zwingend erforderlich, Versuchungen zu widerstehen. Du könntest Dich verzetteln, wenn Du auf verschiedenen Hochzeiten tanzen willst.

Wie Du ein stabiles Netzwerk aufbauen kannst

Damit Dein Karrierenetzwerk nicht zur Bewerberfalle wird, brauchst Du einen Plan. Suche Dir nur so viele Kanäle aus, wie Du auch pflegen kannst. Konzentriere Dich auf die beiden eher beruflichen Plattformen Xing und LinkedIn.
Twitter, Facebook und Instagram sind eher privater Natur. Wahrscheinlich reicht Dir hier ein Account. Sei auch vorsichtig mit Deinem YouTube Channel. Auch hier verraten Deine ausgewählten Videos eine Menge über Dich. Soziale Netzwerke werden nicht über Nacht aufgebaut. Arbeite zuerst an einer soliden Darstellung Deiner Person, damit Dein Profil nicht zur Bewerberfalle wird. Achte auch auf die Rechtschreibung und die Grammatik. Vorgesetzte legen sehr viel Wert auf mündlichen und schriftlichen Ausdruck. Dann plane genau, wie oft Du Dein Profil aufrufen willst und was gepostet werden soll.
Mehr als eine Stunde pro Tag solltest Du auf keinen Fall brauchen. Achte darauf, Anfragen nach Kontakten schnell zu beantworten. Reagiere auf Anfragen freundlich. Stelle selbst Kontaktanfragen an Personen, die Dir interessant erscheinen.

Social Media Sucht wird nicht gern gesehen

Wenn Deine Mediennutzung auffallend intensiv ist, kann auch das zu einer Bewerberfalle werden. Inzwischen ist die Sucht nach sozialen Medien wissenschaftlich nachgewiesen. Follower und Likes können eine ähnliche Wirkung haben wie Alkohol oder Zucker. Sind Deinem potentiellen neuen Arbeitgeber Deine Internetaktivitäten zu häufig und zu intensiv, kann er den Verdacht und die Befürchtung haben, dass Du ohne soziale Medien nicht leben kannst. Das ist selbstverständlich ein Ausschlusskriterium für einen Arbeitsvertrag.

Fazit

Um zu vermeiden, dass Social Media zur Bewerberfalle wird, sollte die Online-Identität von Anfang an gut gepflegt werden. Leider gehen viele Menschen sehr unachtsam mit ihren Profilen und Nachrichten um. Wenn es bereits zu spät ist und einige unschöne Dinge von Dir oder über Dich im Netz stehen, bleibt Dir nur, ab sofort seriöser aufzutreten. Möglichst private Profileinstellungen können dafür sorgen, dass Deine Accounts geschützt vor fremden Augen und vor fremden Zugriffen bleiben. Befindest Du Dich in einem Bewerbungsprozess, solltest Du die Darstellung Deiner Person im Netz bereinigen, bevor die Bewerberfalle Internet Deine berufliche Karriere verhindert.

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