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Vom Entrepeneur bis zum Facility Manager: Der Fremdwort-Jungle in den Stellenanzeigen einfach erklärt

Vom Entrepeneur bis zum Facility Manager: Der Fremdwort-Jungle in den Stellenanzeigen einfach erklärt

Wer heute durch Jobanzeigen stöbert, der wird bei manchen wohl einfach mit dem Kopf schütteln. Nicht etwa, weil das Unternehmen von seinen Bewerbern zu viel verlangt, sondern weil in der Stellenanzeige ein wahrer Fremdwort-Jungle herrscht. Diesen gilt es vor der Bewerbung zu übersetzen – immerhin soll die Stelle zu deinen Fähigkeiten und natürlich auch zu deinen persönlichen Wünschen passen.

Die meisten Begriffe, die neuerdings in Stellenanzeigen genutzt werden, stammen aus dem Englischen. Wer also etwas Englisch versteht, kann sich in der Regel auch die Bedeutung der einzelnen Begriffe herleiten. Allerdings ist das nicht immer so. Einige Bezeichnungen hingegen stammen aus dem Französischen, während andere lediglich einen bestimmten Tätigkeitsbereich mit Fachbegriffen umschreiben oder neumodische Wörter nutzen.

Wir bringen Dir daher im Folgenden nicht nur einige der am häufigsten verwendeten Fremdwörter bei, sondern beschäftigen uns auch mit der Frage, warum Personaler überhaupt Fremdwörter einsetzen. Darüber hinaus erfährst Du hier ebenso, was Du tun kannst, wenn Bezeichnungen verwendet werden, bei denen auch wir Dir in diesem kurzen Beitrag nicht weiterhelfen können.

Warum werden Fremdwörter in Stellenanzeigen genutzt?

Das Vokabular der Stellenanzeigen, die sich in den Jobbörsen finden lassen, hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Doch warum nutzen Personaler, Konsorten und Headhunter zu Begriffen wie „Entrepreneure“, „proaktiv“ oder „Hands on-Mentalität“? Ganz einfach: auch in Stellenanzeigen ist Werbung nötig. Diese funktioniert bekannterweise am besten, wenn sie neu, aber vor allem angesagt und modern ist.

Genau das spiegeln englische Ausdrücke wieder – sie kommen beim Publikum besonders gut an. Darüber hinaus soll das moderne Sprachwesen jedem, der die Stellenausschreibung durchliest suggerieren, dass das Unternehmen sehr jung und dynamisch ist und keinesfalls mit Beamtenmentalität in Verbindung gebracht wird.

Im Bezug auf die Berufsbezeichnungen sollen die englischen Begriffe dem Bewerber vor allem symbolisieren, dass das Unternehmen keinesfalls veraltet und verstaubt ist.

Welche Fremdwörter Du unbedingt kennen solltest

Wenn Du also auf der Suche nach einer neuen Herausforderung bist, brauchst Du Dich nicht von englischen Berufsbezeichnungen und ungewöhnlichen Beschreibungen abschrecken lassen. In der Regel umschreiben die für Dich ungewöhnlichen Begriffe lediglich jene Berufe und jene Fähigkeiten, die Du derzeit bereits in deutscher Sprache kennst.

Damit Du Dich in dem Fremdwort-Jungle etwas besser zurecht finden kannst, erklären wir Dir im Folgenden die gängigsten Begriffe und Umschreibungen, die heute in Stellenanzeigen gerne verwendet werden.

Gesucht sind Entrepreneure

Gemeinhin bedeutet die Bezeichnung Entrepreneure so viel wie Unternehmer. Doch nicht jeder Unternehmer ist auch automatisch ein Entrepreneur. Ursprünglich kommt der Begriff auf dem Französischen. Er setzt sich aus den Wörtern „entre“ und „prendre“ zusammen – bedeutet dann so viel wie „unternehmen“.

Im klassischen Sinne sind Entrepreneure also die Gründer und Inhaber eines Unternehmens. Sie zeichnen sich durch verantwortungsbewusstes, eigenständiges und willensstarkes Handeln aus. Schließlich sind auch sie diejenige, die in ihrem Unternehmen die größte Verantwortung und damit auch die höchsten Risiken tragen.

Entrepreneure zeichnen sich somit also mit einer Geisteshaltung aus, die nicht jeder besitzt und dadurch als sehr besonders gilt. Sie hilft ihm mit Risiken und Unsicherheiten umzugehen und so das Unternehmen zu Erfolg zu führen.

In einer Stellenbeschreibung, die sich mit der Berufsbezeichnung „Entrepreneure“ schmückt, wird in der Regel aber kein Gründer und Inhaber für das Unternehmen gesucht – immerhin gibt es das Unternehmen ja bereits. Deshalb sehen wir uns nun einmal die englische Übersetzung für Entrepreneure an. Hier meint das ursprünglich französische Wort nämlich eine Persönlichkeit, die dazu in der Lage ist, nicht nur hohe Verantwortung, sondern auch hohes Risiko zu tragen.

So wollen Unternehmen, die nach einem Entrepreneur suchen keinen Unternehmer im herkömmlichen Sinne, sondern einen starken Charakter, der für Innovation sorgt und die ganz besondere Lebenseinstellung besitzt.

Entrepreneurship

Da wir uns bereits mit dem Begriff der Entrepreneure beschäftigt haben, müssen wir uns natürlich auch mit dem Wort Entrepreneurship befassen. Es beschreibt nämlich den gesamten Themenkomplex der Selbstständigkeit. In der Stellenanzeige kommt es hier vor allem auf den Kontext an – so können sich verschiedene Inhalte ergeben.

In der Regel ist mit Entrepreneurship aber vor allem die „kreative Zerstörung bestehender Strukturen“ gemeint. Das heißt, dass Du als Bewerber in der Lage sein sollst, neue Innovationen hervorzubringen. Diese entstehen bekannterweise am besten durch eine neue Ordnung von bestehenden und bereits vorhandenen Gegebenheiten.

Du hast in einer Stellenanzeige deinen Traumjob bei deinem Wunscharbeitgeber gefunden, glaubst aber nicht, als Entrepreneur handeln zu können? Keine Sorge, das Denkprinzip des Entrepreneurship gilt inzwischen allgemein als erlernbar. So können auch „herkömmliche“ Manager das wichtige Handlungsfeld der Entrepreneure erlernen und später auch optimal umsetzen.

Der Back Office Manager

Das Back Office ist ein Teil eines Unternehmens. In der Regel ist es nicht am Kerngeschäft des Betriebs beteiligt, sondern kümmert sich vor allem um die Aufrechterhaltung dessen. Die Mitarbeiter im Back Office beschäftigen sich somit unter anderem mit der Buchführung, der Anrufannahme, dem IT-Support, dem Kreditrisiko-Management und bei Aktiengesellschaften häufig auch um die Organisation der Hauptversammlungen.

Bei dieser Vielzahl an Systemen ist aber natürlich auch ein entsprechendes Management nötig. Schließlich sind nur so eine optimale Koordination zwischen den einzelnen Abteilungen möglich. Genau hier kommt der Back Office Manager ins Spiel. Er unterstützt höherrangige Manager oder Teams bei der Koordination.

Der Facility Manager

In jedem Unternehmen müssen auch sogenannte Sekundärprozesse durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um Prozesse, die nicht zum Kerngeschäft des Unternehmens gehören – allerdings einen unterstützenden Charakter haben. So unterstützt der Facility Manager die Kernprozesse, indem er sich um den Betrieb, die Planung und um die Bewirtschaftung der Anlagen und des Gebäudes kümmert. Er übernimmt also kaufmännische, technische und infrastrukturelle Aufgaben.

So stellt er etwa Fläche und Gebäude bereit, verwaltet diese und hält sie Instand. Er optimiert die Kosten der Gebäude nach ökonomischen Kriterien, gewährleistet die Funktionssicherheit der technischen Infrastruktur und stellt unter anderem auch Dienstleistungen bereit, die mit den Gebäuden direkt verbunden sind. Zu letzterem gehört etwa die Bereitstellung eines Reinigungsdienstes, die Sicherung von Hygiene und Sauberkeit und nicht zuletzt auch die Gewährleistung des Arbeitsschutzes und der Sicherheit der Arbeitskräfte.

Der Quality Manager

Was mit der Bezeichnung Quality Manager gemeint ist, lässt sich vergleichsweise einfach herleiten. So kümmert er sich um das Qualitätsmanagement in einem Unternehmen. Dabei handelt es sich um organisatorische Maßnahme,die insbesondere zur Verbesserung der Prozessqualität, aber auch der Leistung des Unternehmens beitragen und so die Qualität der Produkte steigern soll.

Beim Qualitätsmanagement handelt es sich aber auch um eine der Kernaufgaben im Management. So ist der Quality Manager in Branchen wie der Automobilindustrie, der Medizintechnik oder auch in der Lebensmittelherstellung tätig, da hier ein Qualitätsmanagementsystem vorgeschrieben wird.

Der Product Manager

Ist in einer Stellenanzeige vom Product Manager die Rede, ist jene Person im Unternehmen gemeint, die ein oder mehrere Produkte abteilungsübergreifend managed und sie anschließend erfolgreich auf dem Markt platziert. So verfügt der Product Manager über eine gewisse strategische Verantwortung – schließlich muss er nicht nur Marketingkonzepte erstellen, sondern Produkte auch planen, vermarkten und gegebenenfalls auch ausmustern. Dieser Teil des Aufgabenbereichs ist also vergleichbar mit dem eines Marketing Manager und wird durch den Tätigkeitsbereich des Einkäufer ergänzt.

Du solltest ein Teamplayer sein

Die Arbeit im Team wird in den letzten Jahren immer wichtiger. So kommt es, dass in vielen Stellenanzeigen ein „Teamplayer“ gesucht wird. Er ist besonders in einer betriebswirtschaftlichen Umgebung wichtig. So werden Teamplayer ganz besonders in Kreditinstituten, aber auch in großen Konzernen und nicht zu vergessen in Zeitungsredaktionen gesucht. In all diesen Bereichen setzen sich die Abteilungen schließlich aus Teams zusammen.

Oft werden Teams aber auch für einzelne Projekte gebildet. Innerhalb dieser Teams können sich die einzelnen Personen im Bedarfsfall auch gegenseitig vertreten. Da Teamplayer in die deutsche Sprache übersetzt so viel wie „Abteilungsspieler“ oder „Mannschaftsspieler“ bedeutet – und das mit Verlaub nicht wirklich schön klingt – verwenden Personaler bevorzugt den englischen Begriff.

Du kannst proaktiv Handeln

In Stellenausschreibungen werden in den letzten Jahren immer häufiger Persönlichkeiten gesucht, die proaktiv sind. Doch was ist damit gemeint? Der Begriff „Proaktiv“ ist ein Neolinguismus aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt so viel wie „für-tätig“. Verständlich wird der Begriff also erst im übertragenen Sinne. Hier bedeutet er so viel wie „initiatives Handeln“. Doch auch das ist noch nicht so ganz verständlich – was ist hier mit „initiativ“ gemeint? Gemeinhin kann gesagt werden, dass mit initiativem Handeln selbstständiges Handeln gemeint ist.

Du bist weltoffen und dynamisch

Dieser Satz lässt sich meist im Bezug auf die Fähigkeiten, die der Bewerber mitbringen soll, lesen. Gemein ist hier Lernbereitschaft. Du sollst also offen für Neues, begeisterungsfähig, interessiert und neugierig sein. Gleichzeitig aber auch über eine schnelle Auffassungsgabe verfügen.

Eine zielorientierte Persönlichkeit

Eine zielorientierte Persönlichkeit bist Du dann, wenn Du zielstrebig und straight – also geradlinig – auf ein Ziel hinarbeiten kannst.

Eine ausgeprägte moderative Kompetenz

Ist in der Stellenanzeige von einer ausgeprägten moderativen Kompetenz die Rede, wünscht sich das Unternehmen eine Person, die über Mediationstalent verfügt. Das heißt, dass Du als Bewerber in der Lage sein sollst, zwischen Gruppen zu vermitteln. Das ist besonders im Teamgefüge wichtig.

Die Hands on-Mentalität

Wer Englisch versteht, der wird den Begriff „Hands on-Mentalität“ übersetzen können. Wörtlich übersetzt heißt er so viel Hand-Anleg-Mentalität oder auch „Gerne-Zupack-Einstellung“. Das klingt natürlich nicht ganz so schön wie „Hands on-Mentalität“. Gesucht wird in einer Stellenanzeige mit diesem Fremdwort also eine Person, die gerne zupackt und Unternehmergeist mitbringt.

Das Meeting

Auch auf den Begriff „Meeting“ möchten wir noch einmal genauer eingehen. Er wird meist im Zusammenhang mit dem Aufgabenbereich genannt, der Dich in dem Job erwarten wird. Gemeint sind mit dem Fachwort in der Regel Besprechungen – etwa jenen innerhalb eines Teams oder auch mit Geschäftspartnern.

Irreführende Jobtitel

Möglicherweise bist Du Dir nicht ganz sicher, ob die in der Stellenanzeige verwendete Jobbezeichnung tatsächlich das bedeutet, was Du Dir darunter vorstellst. Lass Dich von den einzelnen Bezeichnungen nicht durcheinander bringen. Oft wählen Personaler bestimmte Jobbezeichnungen aus, da diese so im Organigramm stehen. In vielen Fällen passen diese Bezeichnungen aber nicht wirklich.

So solltest Du die Stellenanzeige auch hier durchdenken und die Jobbezeichnung im Zusammenhang mit den gewünschten Fähigkeiten und anderen Parametern betrachten. Im Zweifelsfall genügt immer auch ein kurzer Anruf beim Unternehmen selbst – und schon weißt Du, ob die ausgeschriebene Stelle die richtige für Dich ist.

Mache Dir selbst Gedanken über die Stellenanzeige

Du bist in einer Stellenanzeige, auf die Du Dich bewerben willst, auf einen Begriff gestoßen, den wir Dir in diesem Beitrag nicht erklärt haben? Das ist kein Problem. Wichtig ist nun, dass Du Dir selbst Gedanken darüber machst, was das Unternehmen mit der entsprechenden Bezeichnung gemeint haben könnte. Durchdenke die Stellenausschreibung und mache Dir selbst ein Bild davon, was der Personaler gemeint haben könnte.

Das geht am einfachsten, wenn Du Dir einen Einblick in das Unternehmen – etwa über die Unternehmens-Website – verschaffst. Solltest Du Dir dennoch beim besten Willen nicht vorstellen können, was mit einer bestimmten Bezeichnung gemeint ist, brauchst Du Dich nicht scheuen, selbst nachzufragen. Das kannst Du einerseits durch einen kurzen Anruf beim entsprechenden Unternehmen tun oder direkt im Bewerbungsgespräch.

Bei Letzterem gibt es einen entscheidenden Vorteil: Personaler freuen sich in der Regel darüber, wenn der Bewerber Fragen zum Job stellt und eben nicht nur zu den Rahmenbedingungen.

Fazit

Einige Fremdwörter in den Stellenbeschreibungen lassen sich in der Regel sehr leicht übersetzen. Andere hingegen kennen nur alte Hasen, die sich häufiger mit Stellenausschreibungen und den entsprechenden Fachbegriffen auseinandersetzen. Genutzt werden die Begriffe in der Regel, um dem potenziellen Bewerber zu suggerieren, dass das entsprechende Unternehmen keinesfalls über Beamtenmentalität verfügt.

Begriffe wie Entrepreneure, Einkäufer oder Marketing Manager sollten Dir aber unbedingt ein Begriff sein, wenn Du Dich nach einer neuen Stelle umsiehst. Einige Fachwörter hingegen sind branchenspezifisch. Wenn Du – auch falls Du in dem Bereich vielleicht schon zu den alte Hasen gehörst – dennoch keine Ahnung hast, was ein bestimmtes Wort bedeuten soll oder ob die genannte Berufsbezeichnung auch wirklich deiner Ausbildung entspricht, so lässt sich das meist durch einen kurzen Anruf bei dem entsprechenden Unternehmen oder aber direkt beim Bewerbungsgespräch klären.

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