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Du oder Sie? Modern oder klassisch? So sieht die Stellenanzeige 2019 aus

Du oder Sie? Modern oder klassisch? So sieht die Stellenanzeige 2019 aus

Sind Ihre Stellenanzeigen erfolgreich? Stellen Sie sich vor, Sie könnten schon bei der Gestaltung beeinflussen, welche Eigenschaft Ihnen bei Ihren Kandidaten am wichtigsten ist? Was ist überhaupt der Unterschied von Klassisch gestalteten Anzeigen und der progressiven Variante der Stellenanzeige?

Hier finden Sie Antworten zum Themenfeld Personalmarketing. Sie lernen, wie Sie entsprechend dem Altersdurchschnitt eine hohe Bewerbungsabsicht erreichen. Außerdem erklären wir verständlich, was das Arbeitgeberimage mit selektiver Wahrnehmung  zu tun hat. Als kleines Bonbon zeigen wir Ihnen noch, wie Sie mit einem kollegialem Arbeitsklima werben – wussten Sie, dass Kollegialität den heutigen Bewerbern wichtiger ist, als das Produkt beziehungsweise die Dienstleistung des Unternehmens?

Tipp

Nachdem Sie sich diesen Text durchgelesen haben, können Sie ein paar Mitarbeiter befragen, um das Stellenprofil so genau wie möglich zu erarbeiten. Erst dann sollten Sie Sätze formulieren. Sie sind kein Designprofi und haben auch keine eigene HR Abteilung? Dann schnappen Sie sich ein Bewerbermanagementprogramm. Sie finden dort bereits Templates nach Eigenschaften. Nehmen Sie sich aber unbedingt die Zeit, die Templates zu individualisieren!

Übrigens: Ein Bewerbermanagementprogramm ist Ihre Zukunft. Sie können damit lange vorausplanen und interessante Bewerber archivieren und aktiv anwerben. Zudem schaffen Sie damit den Sprung in das Bewerbungsverfahren der Zukunft; dem One-Klick Verfahren.

Unterschied zwischen Klassisch gestalteten Anzeigen und der Progressiven Variante der Stellenanzeige

Es heißt immer öfter, der alt hergebrachte Lebenslauf sei schon tot und nur noch zu faul, umzufallen. Selbst ältere Schreibprogrammversionen haben schon moderne Templates für den Curriculum Vitae parat, in den die Bewerber nur noch Stichpunkte in Kreise tippen oder einen Zeitstrahl ausfüllen wie einen Lückentext. Das Gute für Sie: Sehr übersichtlich und absolut ausreichend. Doch was ist mit Ihrem Part?

Gestalten Sie Ihre Stellenanzeige noch traditionell oder sind Sie bereits dabei Ihre zukünftigen Mitarbeiter zu duzen wie früher erst nach der 10. Weihnachtsfeier? Oh, Sie haben sich nicht einmal Gedanken darüber gemacht, das es überhaupt Unterschiede gibt? Gleich wissen Sie Bescheid.

Klassisch gestalteten Anzeige

Die klassisch gestalteten Anzeigen enthalten eine kleine Unternehmensbeschreibung, gefolgt von einem Anforderungsprofil und den zu erwartenden Aufgaben. Danach stellt das Unternehmen seine Leistungen in Aussicht und gibt Kontaktdaten für das Bewerbungsverfahren preis.

Dabei wird der Bewerber entweder mit Sie angeredet oder aber die Anrede bleibt völlig aus – auch das gibt es wirklich noch.
Statt langer Fließtexte scheint die Modernisierungsmaßnahme darin zu bestehen, mit Bulletpoints voller Passivkonstruktionen und Substantivierungen um sich zu werfen.

Die Listen der Anforderungen und Aufgaben liefern sich einen Wettlauf um die Länge. Das ist schade. Auf Bewerber wirkt das nicht attraktiv. Klar, der Staat und die Kommunen können sich das leisten und ein Beamtenanwärter erwartet genau das.

Doch was ist mit dem kreativen Kopf, der stets für seine Kollegen da ist und auch nach Feierabend noch in der Kaffeeküche steht, um sein Team zusammenzuhalten? Diesem Kommunikativen Ass rollen sich die Fußnägel hoch bei einer so unmenschlichen Stellenanzeige. Eine Bewerbungsabsicht erzeugt so keiner bei ihm.

Anmerkung

Eine klassisch gestalteten Anzeige ist nicht per se schlecht. Von Bewerbern wird das Unternehmen dann als bessere Karriereoption eingeschätzt. Seine Produkte und Dienstleistungen werden als qualitativer vermutet und interessanterweise fühlen sich vor allem leistungseifrige Interessenten von einer klassischen Stellenanzeige angesprochen.

Damit ist das Thema aber nicht vom Tisch. Bleiben Sie bitte dran, um zu erfahren, das auch bei klassisch gestalteten Anzeigen der Digitalisierung Rechnung zu tragen ist und – ganz wichtig – weder ein Medienbruch stattfindet, noch eine schlechte Candidate Experience entsteht.

Die progressiven Variante der Stellenanzeige

Unternehmensbeschreibung, Qualifikationsprofil und Stellenbeschreibung sowie Adresse sind auch hier die vier Säulen der Aufmachung. Allerdings geschieht das sehr viel lebendiger. Die zukünftigen Kollegen und Kolleginnen werden geduzt und relativ umgangssprachlich animiert, sich damit auseinanderzusetzen, ob diese vakante Stelle nicht genau das richtige wäre.

In der „wolltest Du nicht schon-immer-Manie“ wird fröhlich-begeistert geplaudert und geworben, was das Unternehmen alles so für seine Auszubildenden/Angestellten tut.

Spannenderweise erleben die meisten Rezipienten solche Anzeigen als weniger Karriere versprechend. Jedoch dafür als große Chance, bei einem tollen Arbeitgeber mit kollegialem Arbeitsklima zu arbeiten. Selbst der Altersdurchschnitt des Teams wird wegen solcher Art Stellenanzeige geringer eingeschätzt.

Auch hier wieder der gleiche Zusatz wie bei der klassisch gestalteten Anzeige: Die farbliche Aufmachung und Medienform sowie das angegliederte Bewerbungsverfahren sind einzeln zu betrachtende Aspekte. Alles zusammen macht erst eine gute Canditate Experience.

Bewerber haben Erwartungen und gehen bei Missfallen!

Bevor wir beim Thema weitermachen, möchten wir Sie ein wenig mehr für die Gründe einer Bewerberabsicht sensibilisieren.

Tatsächlich zeigen Studien, dass viele Leute den Bewerbungsprozess abbrechen. Gründe dafür sind langweilige Ausschreibungen – dazu zählen auch eine zu lange Liste oder eine Wall of Text-, fehlendes Responsiv Design (Es gibt echt noch Firmen, die nicht mitgeschnitten haben, dass bereits seit drei Jahren mehr über Mobil Devices gesurft wird, als am Desktop) und ungeklärte Unstimmigkeiten. Damit sind ungleiche Farben gemeint, ein völlig anderer Sprachstil als erwartet und eben alles, was nicht zum Corporate Image passt.

Achtung: Bewerben sich immer nur aus Ihrer Sicht unpassende Kanditaten auf Ihre Stellenanzeige, machen Sie sich mit Ihrem Team Gedanken, ob ihr nach Außen auch so rüberkommt, wie ihr denkt. Das Ganze ist nämlich keine Einbahnstraße.

Weiter mit den Gründen für den Abbruch einer Bewerbungsabsicht: Immer öfter haben vor allem High Potentials einfach keine Lust mehr, Lebensläufe hochzuladen und lustig Felder auszufüllen. Einmal, weil das eben nicht über das Smartphone funktioniert und dann schlicht, weil nicht nötig. Sie präferieren eine One-Click Bewerbung.

One-Klick Bewerbung

Oben haben wir das schon kurz angedeutet: Ein Bewerber kann dann sein LinkedIn oder Xing Profil im Bewerbermanagementsystem einpflegen. Das Unternehmen kann dann anhand dessen entscheiden, ob es an einer langen Bewerbung interessiert ist.

Diese Form der Bewerbung ist also Zeitersparnis für beide. Zudem auch für Sie eine enorme Kosten-und Aufwandsersparnis. Weiter erkennen Sie gleich das Netzwerk mit. Es ist heute so: Sie suchen Ihre Bewerber auch auf Basis seines Netzwerkes aus. Er kennt wen, der wen kennt – das ist die Zukunft. Vor allem, weil der normale Arbeitstag und mit ihm der Standardanstellungsvertrag immer mehr verschwinden werden.

Arbeitgeberimage: Ist auch der Mitarbeiter König bei Ihnen?

Eine Stellenanzeige, ob nun die klassisch gestalteten Anzeige oder die progressiven Variante der Stellenanzeige können beide gleichermaßen modern und zielführend gestaltet werden. Dafür ist es wichtig zu beachten, welchen Altersdurchschnitt die potentiellen Kandidaten haben. Wollen Sie einen Senior Consultant aufmerksam machen, wird Ihnen das anders gelingen, als wenn Sie Auszubildende suchen. Dazu kommt die Sprache der Bewerbung: Sie sollte das Bildungsniveau widerspiegeln, was für die Stelle gefordert ist.

Geben Sie sich unbedingt Mühe bei der Gestaltung. Bewerber bemerken, ob nur der Kunde König ist oder ob der Mitarbeiter einen ähnlich hohen Stellenwert hat. Stellenwert ist übrigens ein schöner Begriff in diesem Zusammenhang. Denn die Art der Stellenanzeige sollte genau den Wert zeigen, den der neue Mitarbeiter auf dieser Stelle haben wird.

Selektive Wahrnehmung oder Arbeitgeberimage: Was ist wichtiger?

Im Personalmarketing ist es mittlerweile ein offenes Geheimnis, dass die selektive Wahrnehmung einer Stellenanzeige viel mehr Einfluss auf eine mögliche Bewerbungsabsicht hat, als Frage danach, ob sie klassisch oder progressiv ist.

Nach der selektiven Wahrnehmung der gesamten Stellenanzeige ist ausschlaggebend, wie das Unternehmen wahrgenommen wird. Das Arbeitgeberimage, welches in der Stellenanzeige transportiert wird, sollte unbedingt deckungsgleich sein mit dem Image, dass der Arbeitgeber sich über Jahre hinweg in der Öffentlichkeit aufgebaut hat. Mit Imagewerbung können Sie auch schon lange vor der eigentlichen Stellenanzeige dafür sorgen, dass sich viele gute Kandidaten bei Ihnen bewerben wollen.

Der Inhalt hat sehr viel mehr Einfluss darauf, ob Ihre Stellenanzeige gefällt oder nicht, als die Frage danach, ob sie klassisch oder progressiv gestaltet ist.
Sicherlich haben eine Bebilderung sowie eingebundene Videoclips positiven Einfluss aus das digital geübte Auge der Generation Y – doch mit der selektiven Wahrnehmung jedes einzelnen hat das nicht zu tun.

Tipps

1. Vermeide Worthülsen in der Stellenanzeige

2.  keine zu allgemeinen Aufgabenstellungen

3. suche nicht nach der eierlegenden Wollmilchsau sondern nach einem Menschen

4. vermittle das Gefühl, einen Menschen einzustellen – befriedige Grundbedürfnisse Sicherheit, Dazugehörigkeit, feste Rolle/Aufgabe sowie Entfaltungsmöglichkeit und zwar in dieser Reihenfolge.

Übrigens: Je weiter hoch es auf der Karriereleiter geht, desto wichtiger wird die Entfaltungsmöglichkeit.

Traditionelle & moderne Stellenanzeigen müssen zwingend ehrlich sein!

Sie wissen jetzt bereits, dass eine progressive Stellenanzeige mit einem Kollegialem Arbeitsklima assoziiert wird und auch mit einem geringeren Altersdurchschnitt. Wenn Sie diese Aspekte in einer klassischen Stellenanzeige zum Ausdruck bringen wollen, können Sie etwa auf Ihre Unternehmenshomepage verlinken in der Unternehmensbeschreibung.

Da erwarten die Kandidaten dann vielleicht kleine Testimonials von Mitarbeitern oder Videointerviews. Bilder von Betriebsfeiern eigenen sich außerdem, um subtil Kollegialität zu suggerieren. Natürlich muss das dann auch stimmen – ein Mitarbeiter ist sonst schnell enttäuscht und springt Ihnen ab. Davon haben beide Seiten nichts.

Außerdem kann eine traditionelle Stellenanzeige durchaus auch aktiv geschrieben sein und dennoch klassisch aufgebaut sein. Siezen Sie aktiv! Ein Kasernenton kommt auch nicht gut an. Großschreiben wirkt im Internet wie anschreien. Zudem klingt etwa

„Im Idealfall bringen Sie mehr als drei Jahre Berufserfahrung mit.“

Besser als

„Drei Jahre Berufserfahrung oder ähnliche Qualifikation.“

Personalmarketing: Das ist Bewerbern in einer Stellenanzeige wichtig!

Eine Stellenanzeige sollte in den Medienkanälen auftauchen, in denen das angesprochene Publikum verkehrt. Wenn Sie ein Start up haben in einem zukunftsträchtigen Kreativbereich, dann suchen Sie doch gerne auch auf Instagram und co.

Potentiellen Bewerben ist es wichtig, sich wertgeschätzt zu fühlen. Ähnlich wie bei der Werbung auch, hat sich ein Wandel schon lange eingestellt. Nicht Bewerber suchen Unternehmen; nicht Kunden suchen Produkte – sondern beide werden unter bestimmten Übereinstimmungen füreinander im richtigen Moment sichtbar.

Wenn Sie also auf einer typischen Stellenanzeige Plattform oder in der Zeitung Ihr vakante Stelle annoncieren, seien Sie sich bewusst, dass Sie hier auf andere Interessenten treffen, als etwa in sozialen Netzwerken. Denn so sprechen Sie die Leute an, die aktiv suchen – den Mitarbeiter von Firma X werden Sie so aber nicht dazu gewinnen, über einen Jobwechsel zu Ihnen nachzudenken. Wie Sie sehen, ist beides nicht schlecht, nur anders. Ähnlich wie mit der Entscheidung klassisch oder progressiv müssen Sie beantworten, welche Personen Sie ansprechen wollen.

Wie sieht die Stellenanzeige 2019 aus? Was haben Sie jetzt für Ihr Personalmarketing gelernt?

1. Klassisch gestalteten Anzeigen enthalten Unternehmensbeschreibung, Anforderungsprofil, Stellenbeschreibung, Leistungsaussicht und Adresse. Sie können in allen Medien auftauchen und optisch ansprechend aussehen. Es sind typischerweise keine Bilder oder Videos eingebunden.

2. Progressiven Variante der Stellenanzeige: enthält ebenfalls kurzen Abriss zum Unternehmen, Nennung der Anforderungen, Skizze der Aufgaben und Ausblick auf die Vergütung sowie eine Kontaktadresse. Charakteristisch werden Bewerber geduzt, der Sprachstil ist locker-begeistert aber eloquent. Farben und Fonts sorgen für plakatives Design. Häufig bebildert und multimedial.

3. Hinter beiden Stellenanzeige Varianten kann auch eine breit angelegte Kampagne stecken.

4. Klassisch gestalteten Anzeige scheinen von Bewerbern als höherwertiges Unternehmen identifiziert zu werden.
Progressive Stellenanzeigen hingegen scheinen stets zu Unternehmen mit einem tollen Arbeitsklima zu gehören.

5. Das kollegialem Arbeitsklima ist ausschlaggebender für die Bewerbungsabsicht als die Karriereaussicht. (Einzelfälle weichen selbstredend ab.)

6. Ausschließlich Postbewerbungsverfahren sind nicht mehr zeitgemäß.

7. One-Click Bewerbungen sind zukunftsweisend und Ressourcen sparend.

8. Repsonsiv Design ist zwingend notwendig.

9. Inhalte so formulieren, dass sich Menschen echt angesprochen fühlen.

10. Authentisch Corporate Image transportieren.

11. Gerne multimedial werben.

12. Vor Diskriminierungspatzern in der Stellenanzeige aufpassen!

Fazit

Sie können also durchaus auch noch im Jahr 2019 eine klassisch gestalteten Anzeige formulieren. Passen Sie aber den Rahmen hochwertig an. Wenn Sie etwa eine Bewerbung mit einem Netzwerkprofil zulassen, zeigen Sie Modernität und sorgen für einen tollen Anfang der Candiate Expirience. Denn nichts anders sind Stellenanzeigen doch: Eine Einladung zur Bewerbung. Jetzt gilt es für beide Parteien herauszufinden, ob sie zueinander passen und miteinander wachsen können oder nicht.

Bei der progressiven Variante der Stellenanzeige seien Sie bitte vorsichtig, Ihr Unternehmen nicht zu minderwertig darzustellen durch Umgangssprache oder unseriöse Aufmachung.

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