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Ethical Hacking als Berufswahl: Karriere in der Cybersicherheit

Ethical Hacking

Ethical Hacking als Berufswahl: Karriere in der Cybersicherheit

Das Wichtigste in Kürze

Was ist Ethical Hacking genau?

Unter Ethical Hacking versteht man die Tätigkeit, bei der die Methoden illegalen Hackings genutzt werden, um eben dieses zu vermeiden. Mehr dazu hier.

Welches Gehalt bekomme ich als Ethical Hacker?

Das durchschnittliche Jahresgehalt liegt bei etwa 50.000 Euro und ist abhängig von der Qualifikation. Infos zu Zertifikaten findest Du hier.

In welchen Bereichen sind Ethical Hacker tätig?

Ethical Hacker sind unter Anderem in der Fachinformatik, Softwareentwicklung IT-Sicherheitskoordination tätig. Klick hier für einen Überblick.

„Ethical Hacking“ also Hacking zu einem guten Zweck – gibt es das? In einer Welt, in der die Abhängigkeit von digitalen Technologien immer weiter zunimmt, spielt die Sicherheit von Systemen und Daten eine entscheidende Rolle. Hier kommen Ethical Hacker ins Spiel, die sogenannten „guten Hacker“, die zum Schutz der digitalen Umgebung beitragen. In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit dem spannenden Thema des ethischen Hackings auseinandersetzen und dabei grundlegende Fragen klären: Was genau ist Ethical Hacking und wie wird man ein ethischer Hacker?

Ethisches Hacking ist eine Methode, bei der Profis für IT-Sicherheit gezielt Schwachstellen und Sicherheitslücken in Computersystemen, Netzwerken oder Software-Anwendungen aufdecken, um sie anschließend zu beheben. Es handelt sich dabei um eine legale und professionelle Vorgehensweise, die dazu beiträgt, die Sicherheit von IT-Systemen und -Infrastrukturen zu gewährleisten und zu verbessern.

Im Laufe dieses Beitrags werden wir uns mit den Grundlagen des ethischen Hackings, den verschiedenen Karrieremöglichkeiten und den notwendigen Qualifikationen beschäftigen, die erforderlich sind, um in diesem spannenden und wichtigen Bereich erfolgreich zu sein.

Weiße Hüte gegen schwarze Hüte

Der Kampf um die Sicherheit sensibler Daten ist ein Katz-und-Maus-Rennen.

Um zu verstehen, was eigentlich Ethical Hacking ist, müssen wir kurz einen Blick auf den Frontverlauf im Krieg um die digitale Sicherheit werfen.

Weiße Hüte: Die Verteidigungslinie der Cybersecurity

Weiße Hüte sind Ethical Hacker, die ihre Fähigkeiten und Kenntnisse einsetzen, um Schwachstellen und Sicherheitslücken in Computersystemen und Netzwerken aufzudecken. Ihr Ziel ist es, diese Schwachstellen zu identifizieren, bevor sie von kriminellen Hackern ausgenutzt werden können. Weiße Hüte halten sich dabei strikt an die Gesetze und arbeiten häufig im Auftrag von Unternehmen oder Regierungsbehörden, um deren IT-Infrastrukturen sicherer zu gestalten. Oftmals haben sie eine formelle Ausbildung oder Zertifizierung im Bereich IT-Sicherheit absolviert, um ihre Fähigkeiten und ihr Wissen zu erweitern.

Schwarze Hüte: Die Cyberkriminellen

Im Gegensatz zu weißen Hüten sind schwarze Hüte Hacker, die ihre Fähigkeiten nutzen, um illegal in Computersysteme einzudringen, um beispielsweise sensible Daten zu stehlen, Schadsoftware zu verbreiten oder Systeme lahmzulegen. Sie handeln in der Regel aus eigennützigen Motiven, wie dem Streben nach Geld, Ruhm oder Macht. Schwarze Hüte verstoßen damit gegen Gesetze und verursachen beträchtliche Schäden für Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen.

Hinweis: Die Bezeichnungen „Weiße Hüte“ und „Schwarze Hüte“ kommt aus dem Western, wo die Gangster meistens schwarze Hüte trugen und die Guten weiße.

Die Rolle des ethischen Hackings

Ethisches Hacking ist ein essenzieller Bestandteil der Cybersecurity, da es dabei hilft, die immer raffinierteren Angriffsmethoden von schwarzen Hüten abzuwehren. Ethical Hacker verwenden die gleichen Techniken und Werkzeuge wie kriminelle Hacker, allerdings stets mit dem Ziel, Schwachstellen aufzudecken und sie zu beheben, bevor sie ausgenutzt werden können. Insofern sind ethische Hacker die erste Verteidigungslinie gegen Cyberkriminalität und tragen maßgeblich zur Sicherheit von IT-Systemen bei.

Wie ethische Hacker Sicherheitslücken aufdecken

Ethical Hacker versuchen Sicherheitssysteme zu überwinden, um sie danach zu verbessern.

Ethische Hacker, auch als „White-Hat-Hacker“ bekannt, setzen eine Vielzahl von Werkzeugen und Techniken ein, um Schwachstellen in IT-Systemen aufzudecken und somit die Sicherheit dieser Systeme zu erhöhen. In diesem Abschnitt werden wir einige gängige Methoden und Tools vorstellen, die ethische Hacker bei ihrer Arbeit nutzen.

  1. Penetrationstests (Pentests)
  2. Schwachstellen-Scanner
  3. Social Engineering
  4. Reverse Engineering
  5. Web Application Security Testing

Bei Penetrationstests (Pentests) handelt es sich um simulierte Angriffe auf IT-Systeme, um Schwachstellen und mögliche Angriffspunkte zu identifizieren. Ethische Hacker versuchen, in das System einzudringen und auf sensible Daten zuzugreifen, um die Reaktion und die Sicherheitsmaßnahmen des Systems zu testen. Pentests können sowohl manuell als auch automatisiert durchgeführt werden und sind ein wichtiger Bestandteil der IT-Sicherheit.

Schwachstellen-Scanner werden zum Ethical Hacking verwendet, um IT-Systeme und Netzwerke automatisch auf bekannte Sicherheitslücken und Schwachstellen zu überprüfen. Diese Tools vergleichen die vorhandenen Systeme und Software mit einer Datenbank bekannter Schwachstellen und geben Warnungen aus, wenn sie Übereinstimmungen finden. Einige bekannte Schwachstellen-Scanner sind OpenVAS, Nessus und Nexpose.

Social Engineering ist eine Technik, bei der Ethical Hacker menschliche Schwachstellen ausnutzen, um Zugang zu vertraulichen Informationen oder Systemen zu erlangen. Bei dieser Methode wird das Verhalten von Mitarbeitern oder Nutzern manipuliert, um sie dazu zu bringen, sensible Informationen preiszugeben oder ungewollt Sicherheitsmaßnahmen auszuhebeln. Social Engineering kann beispielsweise Phishing-Angriffe, Vortäuschung von Identitäten oder das Ausnutzen von Vertrauen beinhalten.

Achtung: Genau deswegen solltest Du am Telefon oder beim sonstigen Kontakt mit einer Firma oder Organisation niemals Dein Passwort nennen, wenn Du danach gefragt wirst.

Reverse Engineering ist ein Prozess, bei dem ethische Hacker die Funktionsweise einer Software oder eines Systems untersuchen, indem sie dessen Code oder Struktur rückwärts analysieren. Diese Technik ermöglicht es, Schwachstellen und Sicherheitslücken aufzudecken, die durch herkömmliche Analysemethoden möglicherweise unentdeckt bleiben.

Da Webanwendungen immer häufiger zum Ziel von Cyberangriffen werden, ist das Testen der Sicherheit von Webanwendungen von entscheidender Bedeutung. Ethische Hacker nutzen Tools wie OWASP ZAP, Burp Suite oder sqlmap, um nach Schwachstellen in Webanwendungen zu suchen, wie etwa SQL-Injections, Cross-Site-Scripting oder unsichere Authentifizierungsmechanismen.

Zum Ethical Hacking gehören verschieden Vorgehensweisen und Tools.

Wie wird man Ethical Hacker? Rechtliches und Zertifikate

Die Arbeit als Ethical Hacker ist ein essenzieller Bestandteil der Cybersicherheit, und sie bewegen sich oft in einem rechtlich sensiblen Umfeld. Um die Legalität und Professionalität ihrer Arbeit zu gewährleisten, müssen sie sich an bestimmte rechtliche Rahmenbedingungen halten und in vielen Fällen über anerkannte Zertifizierungen verfügen.

Das sagt das Gesetz

„Ausspähen von Daten (1) Wer unbefugt sich oder einem anderen Zugang zu Daten, die nicht für ihn bestimmt und die gegen unberechtigten Zugang besonders gesichert sind, unter Überwindung der Zugangssicherung verschafft, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ (§ 202a StGB)

Ethisches Hacking kann nur unter bestimmten Bedingungen als legal betrachtet werden. Ethische Hacker müssen immer die Zustimmung der Stelle, der das System gehört, einholen, bevor sie versuchen, Sicherheitslücken in deren IT-Infrastruktur aufzudecken. Ohne diese ausdrückliche Erlaubnis wäre das Eindringen in ein System rechtswidrig und könnte strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Zudem sind Ethical Hacker dazu verpflichtet, die aufgedeckten Schwachstellen vertraulich zu behandeln und ausschließlich der auftraggebenden Seite oder der betroffenen Organisation zu melden. Darüber hinaus müssen sie die gesetzlichen Datenschutzbestimmungen und weitere relevante Gesetze einhalten, um die Privatsphäre von Benutzenden und die Sicherheit sensibler Daten zu wahren.

Tipp: Wenn Du als Ethical Hacker angestellt bist oder auf freiberuflicher Basis arbeitest, werden Deine Verträge meistens eine Verschwiegenheitsvereinbarung enthalten. Achte darauf und lies sie genau durch!

Um ihre Kompetenz und Glaubwürdigkeit zu untermauern, sollten Ethical Hacker in der Regel über anerkannte Zertifizierungen verfügen. Diese Zertifizierungen stellen sicher, dass sie über das erforderliche Wissen und die Fähigkeiten verfügen, um Sicherheitslücken professionell und effektiv aufzudecken und zu beheben. Einige der bekanntesten Zertifizierungen im Bereich des ethischen Hackings sind:

  1. Certified Ethical Hacker (CEH): Diese Zertifizierung ist einer der Wege, wie man Ethical Hacker wird. Angeboten wird sie von der EC-Council, und sie ist eine der bekanntesten und anerkanntesten Zertifizierungen im Bereich des ethischen Hackings. Der CEH-Kurs vermittelt den Teilnehmern ein umfassendes Verständnis der Techniken und Werkzeuge, die von professionellen Hackern eingesetzt werden, und lehrt sie, diese Fähigkeiten auf ethische Weise einzusetzen.
  2. Offensive Security Certified Professional (OSCP): Die OSCP-Zertifizierung ist eine weitere wichtige Qualifikation im Bereich der Cybersicherheit und wird von Offensive Security angeboten. Diese Zertifizierung legt einen besonderen Schwerpunkt auf praktische Fertigkeiten und ist daher besonders für diejenigen geeignet, die sich aktiv im Bereich des ethischen Hackings engagieren möchten.
  3. CompTIA Security+: CompTIA Security+ ist eine branchenübergreifende Zertifizierung, die von der Computing Technology Industry Association (CompTIA) angeboten wird. Diese Zertifizierung ist ideal für IT-Profis, die ihre Kenntnisse im Bereich der Cybersicherheit erweitern möchten. Security+ deckt verschiedene Aspekte der IT-Sicherheit ab, einschließlich Netzwerksicherheit, Compliance und Betriebssicherheit sowie grundlegende Kenntnisse im Bereich des ethischen Hackings.
  1. Certified Information Systems Security Professional (CISSP): Die CISSP-Zertifizierung, angeboten von der International Information System Security Certification Consortium (ISC)², ist eine der angesehensten Zertifizierungen im Bereich der Cybersicherheit. Sie richtet sich an IT-Sicherheitsexperten, die ein tiefgreifendes Verständnis von Sicherheitsmanagement, Risikobewertung und Systemarchitektur erlangen möchten. CISSP deckt auch ethisches Hacking ab, ist jedoch eher auf das Management von Sicherheitsrisiken ausgerichtet.
  2. Global Information Assurance Certification (GIAC) Penetration Tester (GPEN): Die GPEN-Zertifizierung wird von der Global Information Assurance Certification (GIAC) angeboten und ist speziell auf Penetrationstests und ethisches Hacking ausgerichtet. Diese Zertifizierung stellt sicher, dass die Absolventen über fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten in Bezug auf das Aufdecken und Ausnutzen von Schwachstellen in Netzwerken, Anwendungen und Betriebssystemen verfügen.
  3. Certified Information Systems Security Professional (CISSP): Die CISSP-Zertifizierung, angeboten von der International Information System Security Certification Consortium (ISC)², ist eine der angesehensten Zertifizierungen im Bereich der Cybersicherheit. Sie richtet sich an IT-Sicherheitsexperten, die ein tiefgreifendes Verständnis von Sicherheitsmanagement, Risikobewertung und Systemarchitektur erlangen möchten. CISSP deckt auch ethisches Hacking ab, ist jedoch eher auf das Management von Sicherheitsrisiken ausgerichtet.
  4. Global Information Assurance Certification (GIAC) Penetration Tester (GPEN): Die GPEN-Zertifizierung wird von der Global Information Assurance Certification (GIAC) angeboten und ist speziell auf Penetrationstests und ethisches Hacking ausgerichtet. Diese Zertifizierung stellt sicher, dass die Absolventen über fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten in Bezug auf das Aufdecken und Ausnutzen von Schwachstellen in Netzwerken, Anwendungen und Betriebssystemen verfügen.
Abhängig von Deinen Interessen und Stärken stehen Dir verschiedene Ausbildungswege offen.

Die Wahl der richtigen Zertifizierung hängt von den individuellen Karrierezielen und dem aktuellen Kenntnisstand ab. Einige der oben genannten Zertifizierungen konzentrieren sich stärker auf praktische Fertigkeiten und technische Aspekte des ethischen Hackings, während andere eher auf Sicherheitsmanagement und -strategie ausgerichtet sind.

Karrieremöglichkeiten als Ethical Hacker

Nachdem Du jetzt erfahren hast, wie man Ethical Hacker wird, interessierst Du Dich vielleicht dafür, welche Spezialisierungen und Anforderungsprofile es in diesem Bereich gibt. Als Ethical Hacker kannst Du in verschiedenen Bereichen tätig sein, je nach Interessen und Fähigkeiten. Einige der gängigen Karrieremöglichkeiten sind:

  1. Penetration Tester: Pentester sind darauf spezialisiert, Schwachstellen und Sicherheitslücken in IT-Systemen, Netzwerken und Anwendungen zu identifizieren und zu bewerten. Sie führen gezielte Angriffe auf Systeme durch, um potenzielle Schwachstellen aufzudecken und Empfehlungen zur Behebung dieser Sicherheitslücken abzugeben.
  2. Sicherheitsanalyse: In der Sicherheitsanalyse bist Du für die Überwachung und Analyse von IT-Systemen verantwortlich, um potenzielle Sicherheitsbedrohungen zu erkennen und darauf zu reagieren. Du arbeitest eng mit dem IT-Team zusammen, um Sicherheitsrichtlinien und -maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen und stellest sicher, dass die Systeme und Netzwerke eines Unternehmens gegen Cyberangriffe geschützt sind.
  1. IT-Sicherheitsberatung: IT-Sicherheitsberatung bietet Expertise und Beratung für Unternehmen und Organisationen in Bezug auf Informationssicherheit. Sie unterstützen ihre Kundschaft dabei, Sicherheitsstrategien und -richtlinien zu entwickeln, um ihre IT-Infrastruktur vor Cyberangriffen zu schützen. Darüber hinaus können sie auch als externe Pentester tätig sein.

Ein spannender und anspruchsvoller Beruf mit viel Verantwortung

Pentester ist nur eine von vielen Tätigkeiten, denen Ethical Hacker nachgehen.

Ethical Hacking ist ein essenzieller Bestandteil der Cybersicherheit und bietet IT-Profis eine spannende, herausfordernde und lukrative Karriereoption. Ethische Hacker arbeiten in verschiedenen Rollen, wie Penetrationstester, Sicherheitsanalysten, IT-Sicherheitsberater, IT-Sicherheitsforscher und Incident Responder, um Systeme und Daten vor Cyberbedrohungen zu schützen. Die Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen und das Erlangen anerkannter Zertifizierungen, wie CEH, OSCP oder Security+, sind entscheidend für die Legalität, Professionalität und Glaubwürdigkeit von ethischen Hackern.

Im Laufe ihrer Karriere verwenden ethische Hacker eine Vielzahl von Techniken und Werkzeugen, um Sicherheitslücken aufzudecken und zu beheben. Die kontinuierliche Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten und das Verständnis für die sich ständig verändernde Bedrohungslandschaft sind für ihren Erfolg von entscheidender Bedeutung. Indem sie ihre Kenntnisse und Fähigkeiten einsetzen, um IT-Systeme und Infrastrukturen zu schützen, tragen ethische Hacker dazu bei, die Cybersicherheit zu verbessern und Unternehmen sowie Einzelpersonen vor digitalen Gefahren zu bewahren.

Quellen

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