ERP Berater

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ERP Berater

Mithilfe der IT lassen sich innerhalb eines Unternehmens viele Geschäftsprozesse überwachen und steuern. Das machen sich viele Betriebe zunutzen und setzten daher vermehrt auf sogenannte ERP Software. Diese ermöglicht eine konstante Überwachung der Geschäftsprozesse und hilft dem Unternehmen alle Abteilungen in Echtzeit zu koordinieren. In den meisten Fällen wird dabei auf ERP-Anbieter wie Microsoft oder SAP gesetzt, die bereits vor einigen Jahren entsprechende Software entwickelt haben. Dabei versprechen sich die Unternehmen insbesondere Wettbewerbsvorteile. Dennoch müssen die Enterprise-Resource-Planning-Systeme kontinuierlich weiterentwickelt, überwacht und betreut werden. Genau hier kommt er ERP Berater ins Spiel. Letztendlich ist nämlich er es, der die effektive Planung und Steuerung der Unternehmensressourcen koordiniert.

Was ist ERP?

ERP Berater, ERP System, ERP Software – alles Begriffe, die aus der heutigen Berufswelt kaum mehr wegzudenken sind. Besonders Unternehmer, Menschen in Führungspositionen, der Unternehmensberatung und Abteilungsleiter kommen um diese Begriffe nur schwer herum. Da stellt sich für viele natürlich die Frage, was mit ERP eigentlich genau gemeint ist.

Grundsätzlich muss dafür einmal klargestellt werden, dass gewisse Aufgaben für den Erfolg eines Unternehmens notwendig sind. Dazu gehören neben den Finanzen, der Fertigung, der Beschaffung und dem Kundendienst natürlich auch das Human Resource Management und die Steuerung der Lieferkette, also das Supply Chain. Eben diese Aufgaben und Prozesse werden mit dem ERP in einem einzigen System zusammengeführt. Daher auch die Bezeichnung „ERP“ – also Enterprice-Resource-Planning, was in der deutschen Sprache so viel heißt wie Unternehmensberatung und –verwaltung.

Die Integration dieser Vielzahl an einzelnen Bereiche in ein einzelnes Warenwirtschaftssystem sorgt natürlich dafür, dass ERP Systeme nicht gerade über einen einfachen Aufbau verfügen. Schließlich muss hier die Effizienz, die Sichtbarkeit und die Analyse jedes einzelnen Aspekts innerhalb des Unternehmens zu jedem erdenklichen Zeitpunkt geboten werden können. Da das ERP System mit den neuesten Technologien ausgestattet ist, erleichtert es den ständigen Fluss und Austausch der einzelnen Informationen aus allen vorhandenen Abteilungen. Dies ermöglicht dem Unternehmen letztendlich, datengestützte Entscheidungen in Echtzeit zu treffen und die eigene Performance zu überwachen.

Normalerweise setzt sich ein ERP System aus verschiedenen Resource-Anwendungen zusammen, die in der Lage sind, miteinander zu kommunizieren und sich zugleich eine Datenbank teilen. So dient es unter anderem als Informationsquelle für das treffen grundlegender Entscheidungen im Unternehmen, da jede einzelne Abteilung erfasst ist und ein nötiges Gesamtbild geschaffen wird. Weiterhin kann das ERP System diverse Unternehmens- und Geschäftsprozesse automatisieren, für die Einhaltung festgelegter Vorgaben sorgen, eventuelle Risiken erkennen und gegebenenfalls auch reduzieren.

In der Regel handelt es sich bei modernen ERP Systemen um Hybrid-Systeme. Das bedeutet, dass sie sowohl auf unternehmenseigenen Servern laufen, als auch cloud-gestützt sind. In Einzelfällen kann das natürlich variieren.

ERP-Anbieter: diese Systeme sind besonders bekannt

ERP Systeme werden in der Regel von einem ERP-Anbieter gestellt. Mit einem Marktanteil von 26,8 Prozent stand SAP auf Platz Eins der weltweit größten Anbieter für ein Warenwirtschaftssystem. Dahinter finden sich Anbieter wie Oracle, Infor, Sage und Microsoft. In Deutschland hatte der ERP-Anbieter SAP im Jahr 2008 sogar einen Marktanteil von 51 Prozent, während Microsoft als Anbieter lediglich über sechs Prozent verfügte.

Das ist ein ERP Berater: ein Kurzprofil

Nachdem die Bedeutung von ERP nun geklärt ist, lässt sich nun relativ einfach erklären, worum es sich bei einem ERP Berater handelt. Ein solcher Berater ist kurz gesagt für die Betreuung der ERP Systeme verantwortlich. Er kümmert sich also mithilfe eines solchen Systems um die Analyse der Geschäftsprozesse.

Die konkreten Aufgaben

Die Aufgaben des ERP-Beraters lassen sich natürlich noch deutlich tiefgehender beschreiben. So ist der ERP-Berater Anfangs insbesondere an der Einführung des ERP Systems beteiligt und kümmert sich auch im Folgenden um eventuelle Erweiterungen des Enterprise Resource Planning Systems. Daneben arbeitet er aber auch direkt mit dem System. So gehört zu seinem Aufgabenbereich unter anderem die Überprüfung der unternehmerischen Geschäftsabläufe und die Optimierung dieser Abläufe, sodass diese für den Einsatz in dem ERP System geeignet sind. Gerade deshalb ist ein enger und direkter Kontakt zur Unternehmensleitung sowie zu den einzelnen Abteilungen und letztendlich auch zu den involvierten Kunden nötig. Häufig werden in diesen Prozess weitere IT-Fachkräfte eingebunden – was insbesondere in größeren Unternehmen der Fall ist.

Bevor der ERP Berater allerdings ein geeignetes System auswählt und entwickelt, führt er eine Analyse der verschiedenen Geschäftsabläufe durch. So entspricht das letztendliche System dann auch den individuellen Anforderungen, die das Unternehmen beziehungsweise der Auftraggeber an das ERP stellt und ist gleichzeitig auch unter den bestehenden Voraussetzungen realisierbar. Viel ERP-Berater widmen sich aber auch der Beratung des Kunden, wenn es um die Auswahl einer geeigneten ERP Software geht. Im Anschluss wird er dann auch die Einführung der ausgewählten Software begleiten, die ersten Testläufe absolvieren und die Funktionalität überprüfen. In diesem Zusammenhang führt der Berater außerdem Schulungen für die Mitarbeiter durch und macht die einzelnen Abteilungen des Unternehmens beziehungsweise des Auftraggebers mit der Systemnutzung vertraut.

Die Aufgaben nach Kategorien

Wenn von einem ERP-Berater die Rede ist, ist nicht automatisch ein und das selbe Berufsbild gemeint. So gibt es insgesamt drei verschiedene Kategorien, in die der Beruf des ERP-Consultant gegliedert werden kann.

Die erste Kategorie ist hier der ERP Berater in der Softwarebranche. Er ist insbesondere an der Verkaufsunterstützung in Form von Präsentationen beteiligt, die dem Kunden und anderen Interessenten vorgetragen werde. Er arbeitet direkt an der Entwicklung der Softwareprodukte und verfügt somit auch über ein umfangreiches Wissen, die ERP Software betreffend. Gerade dieser Aspekt macht ihn zum idealen Ansprechpartner für Kunden des Softwarehauses, in dem der ERP-Consultant in der Regel angestellt ist.

Als zweite Kategorie zählt der ERP Berater aus dem ERP Consulting. Er agiert meist als unabhängiger Berater und soll insbesondere sein Wissen in die ERP Software einfließen lassen. Normalerweise sind eben diese Berater auch in der Lage, Business Cases zu lösen, Präsentationstechniken zu nutzen und analytisch, nachvollziehbar sowie methodisch sauber zu arbeiten. Der große Unterschied zur ersten Kategorie ist allerdings, dass sie in der Regel nur einem Auftraggeber verpflichtet sind und daher keine Software-Lösungen verkaufen müssen.

In die letzte Kategorie fällt der ERP Berater im Kundenunternehmen. Er ist – je nach Größe des Unternehmens – auf Pakete und / oder Module geschult. Seine Hauptaufgabe ist es, vorhandene Fehler sofort zu beseitigen, neue Software-Versionen einzuführen, Testszenarien zu entwickeln und weitere entsprechende Tätigkeiten. So kann der ERP Berater oft auch als Sprachrohr zwischen Anwender und Lieferant dienen.

Die Zugangsvoraussetzungen

Für den Beruf des ERP-Beraters gibt es bis dato keinen klassischen Studiengang oder Ausbildungsberuf. Deshalb bieten sich besonders den Absolventen technischer Studiengänge – wie etwa der Informatik, der Informationstechnik oder der Wirtschaftsinformatik – gute Einstiegschancen. Daneben gibt es eine Vielzahl an Weiterbildungsmaßnahmen, die die notwendigen Qualifikationen vermitteln. Dazu gehören unter anderem (informations-)technische und betriebswirtschaftliche Grundlagen. Auch Praktika können häufig sinnvoll sein. Diese gewähren dem Absolventen bereits frühzeitig Einblicke in der Alltag eines ERP-Beraters. Während der Ausbildung sollte außerdem großer Wert auf den Erwerb guter Englischkenntnisse gesetzt werden, da die Branche über eine besonders starke internationale Ausrichtung verfügt.

Eine weitere Möglichkeit, sich als ERP-Berater zu qualifizieren, ist das Absolvieren eines Studiengangs wie technischer Informatik, Nachrichtentechnik, Anwendungsentwicklung, Kommunikationstechnik oder Elektrotechnik. Im Anschluss kann sich der Absolvent dann auf den Bereich des ERP-Beraters spezialisieren.

Die persönlichen Voraussetzungen

Das Know-how des ERP-Beraters sollte aufgrund der breit gefächerten Aufgabenbereiche natürlich entsprechend groß sein. Sinnvoll ist deshalb abgeschlossenes betriebswirtschaftliches Studium, dessen Schwerpunkt in der Wirtschaftsinformatik liegt. Fundierte Kenntnisse über die wichtigsten ERP Software, Erfahrungen im Projektmanagement und diverse Prozesskenntnisse sind allerdings ebenso wichtig. Auch Datenbanken wie etwa Microsoft Access oder MySQL sollten für den ERP-Berater kein Neuland sein.

Fähigkeiten, die ein potenzieller ERP-Berater grundsätzlich vorweisen können sollte, sind natürlich Teamfähigkeit, eine ausgeprägte soziale Kompetenz und entsprechende Service- und Kundenorientierung. Auch die Bereitschaft mit den Mitarbeitern anderer Unternehmen oder Abteilungen zusammenzuarbeiten ist eine wichtige Kernkompetenz. Dennoch muss der Berater durchaus auch in Eigenverantwortung arbeiten können.

Der Arbeitsort

Wer über die entsprechenden Qualifikationen verfügt, der kann als ERP Berater unter anderem in Großunternehmen, in einem Consulting-Unternehmen oder in einem IT-Unternehmen Fuß fassen. Abhängig vom Arbeitgeber, der Branche und der Position innerhalb des Unternehmens, wartet auf den Berater ein vielseitiges Aufgabenfeld.

Der Stellenmarkt

Bevor die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden, um als ERP Berater arbeiten zu können, muss natürlich erst ein repräsentatives Bild des derzeitigen Stellenmarktes her. Schließlich würde es kaum Vorteile mit sich bringen, Zeit, Geld und Mühen in die benötigten Qualifizierungen zu stecken, wenn die Chancen auf eine Anstellung gleich Null sind. Im Fall des ERP-Consultant muss sich hier aber derzeit wohl kein Interessierter Sorgen machen. Schon allein die bekanntesten Jobbörsen bieten eine Vielzahl an Stellenangeboten für das Berufsbild. Diese sind meist sowohl an männliche, als auch an weibliche potenzielle ERP-Berater gerichtet. Häufig suchen Unternehmen nach einem ERP-Consultant, der sich in einem bestimmten Schwerpunkt besonders gut auskennt – etwa im Bereich Produktkonfiguration oder im Bereich der ERP-Cloud-Lösungen. Oft ist auch ein direkter Einstieg als ERP-Projektleiter möglich – was allerdings explizit in der Stellenanzeige angegeben wird. Der Stellenmarkt ist insbesondere für diejenigen groß, die bereit sind, für ihren Traumjob als ERP-Consultant in eine andere Stadt zu ziehen. Schließlich lassen sich insbesondere in und um Großstädte viele Stellenangebote finden.

Das ERP Berater Gehalt

ERP Berater sind in der heutigen Berufs- und Geschäftswelt sehr gefragt. So suchen viele Unternehmen nach fähigem Personal in diesem Bereich. Grundsätzlich lässt sich daher keine pauschale Angabe zum Gehalt machen, da dieses zusätzlich auch von anderen äußeren Faktoren, wie etwa dem Alter, der Unternehmensgröße, der Projektgröße und natürlich auch dem Verhandlungsgeschick des Bewerbers, ab. Außerdem gilt auch bei diesem Berufsbild, dass die Bezahlung in ländlichen Regionen etwas schlechter als in der Großstadt ist. Ein Berufseinsteiger kann in Anbetracht dieser vielfältigen Faktoren daher im Durchschnitt von einem ERP Berater Gehalt von etwa 3.000 Euro brutto monatlich ausgehen. Mit der Berufserfahrung steigt häufig auch das Einkommen, sodass das Bruttogehalt durchaus auch auf etwa 4.200 Euro im Monat steigen kann. Deutliche Gehaltserhöhungen lassen sich aber noch immer erzielen – etwa mit dem Aufstieg zum Projektleiter.

Fazit

Der ERP Berater spielt in der modernen Unternehmensführung eine wichtige Rolle. Er verknüpft die in den unterschiedlichen Abteilungen des Unternehmens entstandenen Daten innerhalb des ERP Systems miteinander und erleichtert so das Wirtschaften in einem wesentlichen Teil. Die komplexen Aufgaben, die er dabei übernimmt, bedürfen natürlich auch einer gewissen Qualifikation und Erfahrung. Diese wird am Ende allerdings auch gebührend entlohnt und eröffnet mit der Zeit auch immer weitere Karrierechancen.

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