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Back to the roots – Die Entdigitalisierung und Reanalogisierung

Back to the roots – Die Entdigitalisierung und Reanalogisierung

Hermann Hesse hat einmal gesagt: Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen. Während die gesamte Welt mit der Digitalisierung beschäftigt ist, solltest Du über die Entdigitalisierung nachdenken. Denn was bringt Dir die digitale Transformation wirklich? Geht es darum, immer schneller zu kommunizieren und immer effizienter zu agieren?

Du weißt, dass das keine Garantie für ein gutes, zufriedenes Leben ist. Vor allem im Job laufen wir dennoch oft diesen Idealen hinterher. Ob Unternehmen oder Privatperson, wir digitalisieren immer schneller, um mithalten zu können. Und dann? Sind unsere Leben dadurch besser?

Viele haben schon heute erkannt, dass es im Leben um andere Dinge geht. Du solltest einen Schritt zurücktreten und Dich fragen: Was willst Du wirklich? Und dann solltest Du mit der Reanalogisierung beginnen – bei Dir selbst und in Deinem Umfeld. Denn das ist der Weg, der Dir auch in Zukunft Erfolg und Sicherheit verspricht. Denn wie oft im Leben ist es auch bei der Digitalisierung nicht korrekt, dem einen Extrem hinterherzulaufen. Lasst uns also heute mit der Entdigitalisierung beginnen.

Die Produktionsmaschine

Seit der Industrialisierung versuchen Menschen, so effizient wie möglich zu produzieren. Aufgaben, die Jahrhunderte von Menschenhand übernommen wurden, erledigen heute zuverlässig und effizient Maschinen. Seit einigen Jahren oder Jahrzehnten gibt es auf diesem Gebiet die nächste Herausforderung. Denn nach der Industrialisierung geht es seit der nächsten Jahrhundertwende um die digitale Transformation.

Die Produktivitätsgewinne durch die Digitalisierung sind enorm. Daher kommt auch der Anspruch vieler Unternehmen, die Digitalisierung und die damit verbundene Automatisierung weiter voranzutreiben. Denn nur so können sie vermeintlich im Wettbewerb mithalten. Doch vor allem in der Produktion fehlen schon heute wichtige Fachkräfte.

Woran liegt das, wo die Geschäfte doch floriend laufen? Liegt es vielleicht daran, dass wir durch die Digitalisierung den Blick für den Menschen verlieren? Und können wir mit der Entdigitalisierung entgegenwirken? Einige Unternehmen beginnen mit dem Weg der Reanalogisierung und haben damit durchschlagende Erfolge.

Analoge Jobs

Auch das Personalmarketing selbst hat sich in den letzten Jahren massiv digitalisiert. Die Kommunikation mit Bewerbern durch Personaler ist extrem selten geworden. Vielmehr werden digitale Bewerberprogramme weiter ausgebaut und optimiert. Diese Entwicklung geht so weit, dass Job-Interviews nicht durch Personaler, sondern durch Chatbots geführt werden. Man gewinnt den Eindruck, dass selbst HR-Jobs durch digitale Lösungen abgelöst werden.

Doch trotz der Vorhersage, dass die Digitalisierung Jobs kosten wird, stehen heute viele Menschen in Lohn und Brot. Wie ist das möglich? Wo entstehen neue Jobs, wenn ganze herkömmliche Berufsgruppen wegbrechen? Die Antwort liegt in den analogen Jobs, jenen, die nicht von Maschinen ersetzt werden können. Und dazu zählen nicht nur die bekannten Sparten wie Feuerwehrmann, Pflegekraft oder Lehrkraft.

Es entstehen nämlich analoge Jobs, die es vor der beginnenden Entdigitalisierung gar nicht gab. Dazu gehören zum Beispiel Fach- und Führungskräfte, die als Schnittstelle zwischen Fachgruppen fungieren. Diese Menschen müssen sowohl in der analogen als auch in der digitalen Welt leben. Ihre Arbeit selbst findet aber meist analog statt. Sie versuchen, die Informationsüberflutung für die Mitarbeiter zu kanalisieren. Auch die Folgen, die die minimale Aufmerksamkeitsspanne für alltägliche Aufgaben mit sich bringt, haben solche Mitarbeiter immer im Fokus.

So verlieren unterschiedliche Fachgruppen zum Beispiel den Blick und damit auch das Verständnis für die anderen Gruppen. So entstehen Konflikte im Unternehmen, die die Effizienz erheblich hemmen. Die Reanalogisierung kann mit analogen Jobs da positiv entgegenwirken.

Gelassenheit üben

Um unseren eigenen Platz in dieser halb digitalen, halb analogen Welt zu finden, sollten wir uns in Gelassenheit üben. Denn eines der größten Probleme im Wettrüsten um die Digitalisierung ist die Angst, etwas zu verpassen. Es gibt sogar einen eigenen Begriff dafür. Aus der englischen Wortgruppe „fear of missing out“ hat sich der künstliche Begriff „FOMO“ begründet. Auch wenn die Angst, etwas zu verpassen, nicht ursächlich mit der Digitalisierung zu tun hat, spielt sie in der aktuellen Zeit doch eine große Rolle.

Vielleicht erlebst auch du gerade einen regelrechten Wahn in diese Richtung. Mit deiner eigenen Reanalogisierung kannst du beginnen, dem FOMO-Wahn entgegen zu wirken. Du musst da auch gar keine drastischen Methoden ergreifen. Aber lies doch zum Beispiel mal wieder ein Buch – auch wenn es auf einen Ebook-Reader ist. So kannst Du die minimale Aufmerksamkeitsspanne, die Du täglich aufbringst, wieder stark erhöhen. Auch dein Fokus wird sich wieder deutlich stärken.

Und Du wirst feststellen, dass Monotasking in vielen Fällen deutlich effizienter ist, als immer überall alles gleichzeitig zu erledigen.

Modernes Personal

Wenn die Zukunft also in der Entdigitalisierung liegt, solltest Du Dich auch mit dieser Zukunft beschäftigen. Wenn du den Weg der Reanalogisierung gehst, liegst du nämlich in einem zukunftsfähigen Trend. Bei deinem Recruiting für das richtige Personal solltest du deshalb auf die passende Entdigitalisierung setzen.

Das bedeutet zum Beispiel echten, zwischenmenschlichen Kontakt von Anfang an, aber auch die Nutzung von Slow Media Alternativen. Denn das moderne Personalmarketing kann und sollte wieder entschleunigt werden. Suchst Du Personal aus Deiner Umgebung, weil Du nach langfristiger Zusammenarbeit suchst? Dann nutze doch digitales Detox und schalte eine sichtbare Werbeanzeige auf einer analogen Werbetafel – auch wenn Du Dir unter modernem Personalrecruiting etwas anderes vorgestellt hast.

Die Erfolge werden Dir recht geben. Denn Slow Media zeigt seine volle Wirkung vor allem bei den Menschen, die Du für moderne, analoge Aufgaben suchst. Auf diese Weise schaffst Du ein Employer Branding, dass langfristig wie von Zauberhand das passende Personal zu Dir trägt.

Viel oder zu viel?

Aber warum solltest Du entgegen einem vermeintlichen Trend Slow Media nutzen, um auf Dich aufmerksam zu machen? Die digitale Transformation macht es möglich, alle Informationen sofort zu erhalten. Aber niemand kann alle Informationen auf einmal verarbeiten.

Das hat leider handfeste Konsequenzen für das Konsumverhalten von Menschen und somit auch von potentiellen Mitarbeitern. Goldfische haben bereits eine längere Aufmerksamkeitsspanne als Menschen. Das passiert vor allem durch permanente Informationsüberflutung. Wenn Du also das Personal finden möchtest, was eine längere Aufmerksamkeitsspanne hat, solltest du auf Slow Media setzen.

Doch nicht nur im Personalmarketing, auch für den Erfolg Deines Unternehmens, ist die Entdigitalisierung eine tolle Chance. Denn wenn Du die durchschnittliche minimale Aufmerksamkeitsspann bei den Aufgaben im Unternehmen erhöhst, erhöhst Du auch die Qualität der Arbeitsergebnisse.

Entdigitalisierung im Medienbereich

Warum solltest Du ausgerechnet im Medienbereich mit der Reanalogisierung beginnen? Die Digitalisierung im Medienbereich ist sehr weit fortgeschritten. Das bringt neben den Vorteilen auch jetzt schon handfeste Nachteile, zum Beispiel im Datenschutz. Aber nicht nur das. Für spezielle Themen wie das Recruiting gibt es ein gefühltes Publisher-Monopol. Einzelne Player bestimmen, wer was unter welchen Umständen veröffentlichen darf.

Das schränkt die Individualität erheblich ein. Wie willst Du Dich so von anderen Recruitern abheben? Das ist gar nicht so einfach. Slow Media bietet da eine willkommene Alternative. So kannst Du Dich selbst in der Reanalogisierung üben und von Multitasking mal ganz bewusst auf Monotasking umschalten. Denn für eine Slow Media Kampagne musst Du Dir ganz automatisch mehr Zeit nehmen.

Im Flow

Der richtige Flow ist heute wie damals in aller Munde. Sowohl im privaten Umfeld als auch im beruflichen Alltag spielt der richtige Flow eine Rolle. Doch mit dem individuellen Flow sind nicht die Produktivitätsgewinne durch die Digitalisierung gemeint. Es handelt sich viel mehr um eine Lebenseinstellung, mit der man eine individuelle Produktivitätssteigerung erreicht.

Mit der Entdigitalisierung kannst du viel eher zu einem Flow kommen als durch das Mitmachen allgemeiner Trends. Denn was nützt schon ein allumfassendes Mitmach-Internet, wenn Du das, was da angeboten wird, gar nicht machen wolltest. Die minimale Aufmerksamkeitsspanne, die damit bedient wird, ist nicht gerade ein Aushängeschild für einen neuen Mitarbeiter. Wenn Du also nach den besonderen Menschen auf dem Markt suchst, solltest du eine überzeugende Prosumenten-Haltung an den Tag legen.

Personalmarketing im nächsten Level

Wenn Du also an das Personalrecruiting höhere Ansprüche stellst an Deine Konkurrenten, wirst Du auch die Mitarbeiter mit höherem Anspruch finden. Und es ist Deine Aufgabe, diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Nimm Dir also Zeit für deine Kampagnen. Nutze die Entdigitalisierung, um neue Wege zu beschreiten. Denke das Personalmarketing neu.

Diese Änderung der Denkweise führt zu neuen Wegen und kann der Ausgangspunkt für ein individuelles Employer Branding sein. Nimm Dir auch Zeit für den Menschen hinter dem Bewerber. Versuche das Gegenteil von Bewerber-Speeddating zu denken.

Und erfinde so menschenorientierte Veranstaltungsformate, die Dich zu neuen Bewerbern bringt. So wird sich Deine Prosumenten-Haltung auch auf Deine Bewerber übertragen und Dich mit den wahren Perlen des Bewerbermarktes zusammenbringen.

Qualität der Mitarbeiter

Einmal diesen Weg gegangen, wirst Du bemerken, dass Du Deines eigenen Glückes Schmied bist. Denn die Menschen, die digitale Medien häufig nutzen, haben ein höheres Risiko für ernsthafte gesundheitliche Probleme. Die Zahlen von psychischen Erkrankungen aufgrund überhöhtem Digitalkonsum nimmt weiter zu. Aber auch körperliche Probleme aufgrund von Bewegungsmangel werden durch erhöhten Digitalkonsum begünstigt.

Die Liste möglicher Probleme ist lang. Wer also schon einmal die befreiende Wirkung von Handyfasten am eigenen Leib erlebt hat, ist ganz klar im Vorteil. Denn auch wenn Produktivitätsgewinne durch die Digitalisierung nachweisbar sind, hat diese Entwicklung ihre natürlichen Grenzen. Und die Grenzen haben wir erreicht.

Die richtigen Vorzeichen

Nun heißt es, mit diesen Grenzen positiv umzugehen. Denn grundsätzlich geht es nur darum, was wir aus unseren Möglichkeiten machen und wie wir mit den Risiken umgehen. Es geht also nicht darum, die digitale Transformation zu verleugnen oder zu verteufeln. Vielmehr geht es – wie immer im Leben – um den goldenen Mittelweg. Kritische Themen wie zum Beispiel der Datenschutz können uns da passende Lehrmeister sein.

Die Produktivitätsgewinne durch die Digitalisierung haben uns voran gebracht. Sie entbinden uns aber nicht davon, behutsam mit dem Menschen umzugehen. Dazu gehören eben nach dem Datenschutz die Daten der Personen, die wir in unseren automatisierten Systemen erfassen. Darüber hinaus gehört dazu aber noch viel mehr.

Wenn wir also das nächste mal einen Mitarbeiter einstellen, der absolut fit in den digitalen Medien ist, sollten wir beachten, dass er auch mediensüchtig sein könnte. Dagegen kann ein nicht ganz so affiner Kollege besonders gut in der Motivation anderer Menschen sein. Und wer weiß, vielleicht veranstaltest Du mit Deinen neuen Mitarbeitern ja mal ein gemeinsames Handyfasten.

Informationsüberflutung im Unternehmen

Die Informationsüberflutung macht auch vor Unternehmen, also auch vor Deinem Unternehmen, nicht halt. Es ist daher sehr effektiv, im Unternehmen selbst mit der Reanalogisierung zu beginnen. Denn in der Gruppe lassen sich solche Transformationen leichter vornehmen. So kann man zum Beispiel der Digitalisierung im Medienbereich Einhalt gebieten, wenn man in kleinen Schritten mit der Entdigitalisierung beginnt.

Ein eigenes Unternehmensmagazin – in gedruckter Form – kann zum Beispiel das klassische Intranet ersetzen. Beliebte Ausgaben – zum Beispiel in denen die Mitarbeiter selbst erwähnt werden – können in Ehren gehalten werden. Und Buchliebhaber erwähnen immer wieder die besondere Haptik von Papier. So gelingt digitales Detox bereits in den kleinen Dingen und lässt sich leichter auf größere Vorhaben erweitern.

Das Publisher-Monopol für dieses Format hast Du definitiv ganz allein! Auch für das Employer Branding kann die Einführung einer analogen Mitarbeiterzeitung eine erste konkrete Maßnahme sein. Auf jeden Fall ist es ein Schritt in die richtige Richtung auf dem Weg der Entdigitalisierung.

Schlüsselwort Kommunikation

Kein Mensche lebt ohne Kommunikation zu anderen Menschen. Wir benötigen diesen direkten, intensiven Kontakt. Auch die Emotionen dabei sind wichtig. Wenn wir also zunehmend mit Chatbots sprechen, brauchen wir uns über eine zunehmende Verrohung der Gesellschaft nicht wundern. Im Personalmarketing hat das bedeutsame Konsequenzen. Denn ich bekomme nur das, was ich auch bestelle.

Ein Bewerber, der mit einem volldigitalisierten Bewerbungsprozess keinerlei Probleme hat, ist vielleicht auf der anderen Seite mediensüchtig. Deshalb sollte man sich für die Kommunikation mit Bewerbern durch Personaler wirklich Zeit nehmen. Denn nur in diesem Prozess lernt man seinen Gegenüber wirklich kennen. Allen Digitalisierungsbemühungen zum Trotz sollte Dir hier die Reanalogisierung wichtig sein. Auf diese Weise begibst Du Dich schon an dieser Stelle auf die Reise zu einem nachhaltig erfolgreichen Employer Branding.

Besinnung auf vergangene Zeiten

Bei der Entwicklung einer Strategie zum Employer Branding sollten wir uns auf alte Zeiten zurückbesinnen. Zu Zeiten der Industrialisierung waren die Produktivitätsgewinne durch die Automatisierung so hoch, dass man den Menschen dabei vergessen hat. Die Arbeitskraft eines Menschen war maximal zu nutzen, um die Effektivität weiter zu erhöhen. Erst durch Aufstände, die Gründung von Gewerkschaften und die Einführung von Versicherungen waren Automatisierung und Menschlichkeit wieder einigermaßen im Einklang.

Der Mensch möchte sich also gewürdigt wissen. Wir laufen Gefahr, Produktionsgewinne durch die Digitalisierung anders zu bewerten. Hier passiert ja mit dem Menschen nichts, denn feste Arbeitszeiten und faire Bezahlung sind heute durch Gewerkschaften und Gesetze abgesichert. Doch die digitale Transformation hat andere Folgen, die vielleicht auch nicht direkt sichtbar sind.

Unsichtbare Folgen

Einer dieser Folgen ist der FOMO-Wahn. Wir haben alle jederzeit das Gefühl, etwas zu verpassen. Dieses Gefühl ist eine direkte Folge der Informationsüberflutung. Denken wir einmal an die Reanalogisierung – wie viel Informationsgehalt hat eine Slow Media Mitarbeiterzeitung?

Rein praktisch ist der Platz für Informationen beschränkt. Auf einer Intranetseite ist er das nicht. Da uns heute alle Informationen sofort zur Verfügung stehen, haben wir das Gefühl etwas zu verpassen, wenn wir etwas nicht lesen, hören oder sehen, oder wenn wir es konsumieren, aber nicht mitmachen können. Noch verstärkt wird der FOMO-Wahn durch das Mitmach-Internet. Dadurch haben wir das Gefühl, wir sind Teil des Internets, wir gehören dazu.

Haben wir dieses Gefühl nicht mehr, wird es problematisch. Die minimale Aufmerksamkeitsspanne, die wir dabei benötigen, gewöhnt uns an eine schnell konsumierbare Welt. Goldfische haben bereits eine längere Aufmerksamkeitsspanne als Menschen. Die psychischen Erkrankungen aufgrund überhöhtem Digitalkonsum nehmen immer weiter zu und wirken sich auf die Produktivität von Unternehmen aus. Es ist daher anzunehmen, dass wir im Rahmen aller Digitalisierungsbemühungen an der natürlichen Grenze der Produktivitätsgewinne durch die Digitalisierung angekommen sind.

Radikales Umdenken

Es wird also Zeit, dass wir in den Unternehmen radikal umdenken. Und das bedeutet nicht, alle Digitalisierungsbemühungen aufzugeben, sondern auf ein sinnvolles Maß zu beschränken. Der Datenschutz in deinem Unternehmen wird es Dir danken. In den Bereichen, in denen es um den Menschen geht, sollten wir sofort mit der Entdigitalisierung beginnen. Besonders leicht fällt Dir dieses Unterfangen, wenn Du bei dir selbst anfängst.

Nutze wieder mehr Slow Media Formate, lies ein gutes Buch – wenn möglich nicht auf dem Ebook-Reader und beginne mit bewusstem Monotasking. Denn nur so bekommst Du selbst ein Gefühl für die moderne analoge Welt. Gehe auf echte Partys mit echten Menschen, um die überzeugende Wirkung, die durch menschenorientierte Veranstaltungsformate entsteht, selbst zu spüren. Und dann denke darüber nach, wie Du diese Gefühle in Deinem Unternehmen verankern kannst. Stoppe vor allem die digitale Transformation im Personalmarketing.

Versuche das Gegenteil von Bewerber-Speeddating und beschäftige Dich lange mit Deinen Bewerbern. Setze auf echte Kommunikation mit den Bewerbern durch Personaler. Und Du wirst sehen, das Gefühl im Unternehmen verändert sich. Dank der Reanalogisierung zwischen den Menschen entsteht ein neues Wir-Gefühl. Und dieses Wir-Gefühl ist die beste Basis für ein modernes, angemessen digitales Employer Branding.

Das eigene Unternehmen neu erfinden

Die Informationsüberflutung im Rahmen der Digitalisierung ist enorm. Niemand von uns kann derzeit alle Folgen für den Menschen abschätzen oder angemessen mit diesen Risiken umgehen. Vor allem im Unternehmen sind wir aber auf gesunde und motivierte Mitarbeiter angewiesen. Der Zuwachs von psychischen Erkrankungen aufgrund überhöhtem Digitalkonsum alarmiert uns. Schon heute sind viele unserer Mitarbeiter mediensucht gefährdet.

Die Digitalisierung im Medienbereich sorgt dafür, dass wir alle eine minimale Aufmerksamkeitsspanne regelmäßig nutzen. Das intensive Einlassen auf eine Information fällt uns immer schwerer. Goldfische haben bereits eine längere Aufmerksamkeitsspanne als Menschen. Daneben werden durch das herrschende Publisher-Monopol in den digitalen Medien Informationen auf eine Weise vorgefiltert, die uns nicht immer nützlich ist – weder persönlich, noch im Unternehmen. Und selbst das Personalmarketing wird von Chatbots und dem Mitmachinternet unterstützt.

Diese Entwicklung sollten wir nicht länger hinnehmen. Die Produktivitätsgewinne durch die Digitalisierung haben ihr Maximum erreicht. Jetzt wird es Zeit – wenn auch mit etwas Verzögerung – sich um den Menschen zu kümmern. Du solltest also unverzüglich mit der Reanalogisierung in Deinem Unternehmen beginnen. Und dabei geht es gar nicht darum, alle Digitalisierungsschritte rückgängig zu machen, sondern neue, analoge Ideen einzuführen. Die Entdigitalisierung sollte also schrittweise und behutsam erfolgen. Und dabei fängst Du am besten bei Dir selbst an.

Genieße doch mal wieder eine echte Zeitschrift und lerne die Vorzüge von Slow Media neu kennen. So kannst Du schon bei Dir selbst verhindern, dass Du immer nur Deine minimale Aufmerksamkeitsspanne einsetzt. Das trainiert Dein Gehirn auf eine neue Weise und lässt Dich auch zu neuen Ideen finden. Und schon kannst Du ganz individuelle Pläne schmieden, wie Du Dein persönliches digitales Detox planst, erlebst und teilst.

Über dein ganz individuelles Handyfasten gewinnst du wahrscheinlich eine neue Prosumenten-Haltung, die Du in einem nächsten Schritt auf Dein Unternehmen übertragen kannst. Denn Du wirst jetzt das Gegenteil von einem Bewerber-Speeddating für Deine nächste Ausschreibung wünschen. Generell wirst Du das Personalmarketing überdenken und auf menschenorientierte Veranstaltungsformate setzen. Wenn Du erst einmal auf diesem Weg angekommen bist, hast Du den passenden Weg für Dich und Dein Unternehmen zur Reanalogisierung gefunden.

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