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Wie schreibe ich einen Lebenslauf und was genau gehört da rein?

Wie schreibe ich einen Lebenslauf und was genau gehört da rein?

„Wie schreibe ich einen Lebenslauf?“ – Diese Fragen stellen sich viele, die schon lange keine Bewerbung mehr geschrieben haben, sei es weil sie lange in einem Unternehmen tätig waren, gerade den Schulabschluss erlangt haben oder ein Studium abgeschlossen haben.

Daraus ergeben sich auch meist noch viele weitere Fragen, wie zum Beispiel: „Was gehört eigentlich alles in einen Lebenslauf?“ „Welche Struktur sollte dieser aufweisen?“ „Und welche Fehler sollten unbedingt vermieden werden?“ All diese Fragen und viele weitere zum Thema „Wie schreibe ich einen Lebenslauf?“ werden im nachfolgenden Ratgeber ausführlich beantwortet.

Tabellarischer Lebenslauf

1. Das Layout

Bevor es mit dem eigentlichen Inhalt losgeht, solltest Du Dir eine Struktur und ein ansprechendes Layout überlegen. Schließlich sticht das Layout als erstes ins Auge und wenn hier bereits Fehler enthalten sind, indem zum Beispiel ein zu poppiges Design gewählt wurde oder eine unaufgeräumte Struktur, kann dies bereits dazu führen, dass der Personaler die Bewerbung nicht mehr berücksichtigt.

Knallige Farben haben grundsätzlich nichts darin verloren. Des Weiteren sollte ein einheitliches Design gewählt werden, welches sich auch im Anschreiben wiederfindet.

Struktur und Aufbau

Zu den ersten Überlegungen im Bereich vom Layout gehört die Struktur und der Aufbau, sprich alles was an Informationen in den Lebenslauf später rein soll. Das funktioniert am besten, indem Du Dir einen Zettel zur Hand nimmst und alle Informationen zusammenträgst. So kannst Du Dir einen genauen Überblick darüber verschaffen, wie viele Informationen untergebracht werden sollen und wo eventuell Kürzungen vorgenommen werden müssen.

Viele bevorzugen beim Layout zwei Spalten in dem die chronologischen Daten auf der einen Seite stehen und auf der anderen Seite die passenden Informationen dazu. Dies sorgt für eine aufgeräumte Übersicht. Wichtige Abschlüsse oder Auszeichnungen können noch zusätzlich mit einer entsprechenden Formatierung hervorgehoben werden. Wenn Du zwischen den einzelnen Punkten noch weitere relevante Angaben unterbringen möchtest, musst Du natürlich etwas mehr Platz beim Layout einplanen.

Sollen viele Informationen untergebracht werden, musst Du unbedingt drauf achten, dass der Lebenslauf nicht an Übersichtlichkeit verliert. Dies geht am besten, indem du die verschiedenen Angaben, wie zum Beispiel die Jahreszahlen, die Kompetenzen oder die Unternehmen unterschiedlich formatierst. So können die Angaben beispielsweise in fett oder kursiv formatiert werden. Das sorgt dafür, dass der Personaler die relevanten Angaben leichter findet.

Konzept

Genauso wie beim Anschreiben, musst Du auch bei Deinem Layout auf ein einheitliches Konzept achten. Dabei solltest Du insbesondere auf folgendes achten:

Farbgestaltung

Wie bereits erwähnt, können Farben dabei helfen den Lebenslauf zu strukturieren. Dabei solltest Du aber unbedingt darauf achten, dass der Lebenslauf nicht zu bunt wird. Daher ist es besser maximal zwei verschiedene Farbtöne zu nutzen. Zu empfehlen sind hier die Farben des Unternehmens. Dies zeigt dem Personaler, dass man sich mit der Firma beschäftigt hat.

Schriftbild

In allen Dokumenten Deiner Bewerbung solltest Du das gleiche Schriftbild verwenden. Damit es nicht unübersichtlich wird, kannst Du zu verschiedenen Formatierungen in Form von fett, kursiv oder eine Konturlinie greifen. So hast Du bei der Gestaltung ein wenig Spielraum und trotzdem bleibt ein harmonisches Gesamtbild bestehen. Im Bereich der Schriftgröße reichen in der Regel zwei bis drei verschiedene Größen aus, ansonsten wird der Lebenslauf schnell zu unübersichtlich. Die Schriftgröße der Überschriften darf etwas größer ausfallen als der Fließtext. Angaben, die in fett formatiert werden, sind meist schon ausreichend hervorgehoben, so dass nicht noch zusätzlich eine größere Schriftgröße gewählt werden muss.

Grafikelemente

Zur Gestaltung vom tabellarischen Lebenslauf gehören natürlich auch grafische Elemente und zwar in Form von Aufzählungspunkten und Linien. Auch hier solltest Du darauf achten, dass alles einheitlich wird und nicht viele verschiedene Grafikelemente wild durcheinander gewürfelt werden. Dies gilt auch für die Randabstände und die Trennlinien.

Textausrichtung

Wichtig sind beim Lebenslauf erstellen auch die Abstände zum Seitenrand und die Abstände zwischen den Zeilen. All dies sollte ein stimmiges Gesamtbild ergeben und den Formatierungsregeln bei Lebensläufen entsprechen. Grundsätzlich bedient man sich bei geschäftlichen Dokumenten am linksbündigen Flattersatz.

Hier hat man beim Lebenslauf aber etwas mehr Spielraum. Nicht verwenden solltest Du einen Blocksatz, da die Wörter in diesem Fall in kürzeren Spalten unschön auseinandergezogen werden oder es entstehen Lücken. Besser ist es die Jahreszahlen-Angaben rechtsbündig zu setzen und die Informationen dazu linksbündig.

Umfang

Ein tabellarischer Lebenslauf sollte nicht mehr als zwei DIN A4 Seiten aufweisen. Dabei solltest Du aber nicht den Fehler machen, möglichst viele Informationen unterbringen zu wollen und dies damit der Platz auch ausreicht ganz dicht beieinander. Darunter leidet nicht nur die Übersichtlichkeit, es verschlechtert auch enorm die Lesbarkeit.

Grundsätzlich ist es daher besser, wenn Du Dir vorher Gedanken darüber machst, welche Informationen relevant sind und welche Du außen vor lassen kannst, so dass Du einen klar strukturierten Lebenslauf mit klaren Absätzen realisieren kannst.

Hinweis: Es gibt Branchen, wie zum Beispiel im Bereich der öffentlichen Verwaltung oder im Finanzwesen, die besonders viel Wert auf eine einheitliche Struktur legen und dass nicht nur beim Anschreiben. Dabei kommt in der Regel die DIN 5008-Norm zum Einsatz, die genaue Angaben bezüglich der Seitenabstände und der Schriftgröße macht. Auch wer sich nicht in diesen Branchen bewirbt, kann diese Norm bei seiner Bewerbung berücksichtigen. So gehst Du hinsichtlich der Formatierung auf Nummer sicher.

Was gehört alles in den Lebenslauf?

Wenn Du eine grobe Vorstellung vom Layout hast, solltest Du Dir einen Überblick darüber verschaffen, welche Angaben eigentlich im Detail in Deinen Lebenslauf gehören. Meist es ist ratsam sich zuerst mit diesem Bereich auseinanderzusetzen, da so das Layout nicht mehr nachträglich angepasst werden muss, sondern von Anfang an klar ist, welche Positionen enthalten sein müssen.

Zum Grundgerüst gehören immer 5 Bereiche und zwar folgende:

1. Persönliche Daten und Angaben

  • (Bewerbungsfoto)
  • Vor- und Nachname
  • Geburtstag und Geburtsort
  • Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse

Die persönlichen Daten und Angaben musst Du immer in die Kopfzeile vom Lebenslauf schreiben. Hier gibt es keinerlei Spielraum. Die Begriffe Lebenslauf und Deinen vollständigen Namen solltest Du am besten hervorheben, indem Du zum Beispiel eine größere Schriftart wählst oder fett formatierst. Seitdem das sogenannte Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Kraft getreten ist, bleibt es jedem selbst überlassen, ob er ein Bewerbungsfoto seiner Bewerbung hinzufügen möchte oder nicht.

Grundsätzlich ist es aber besser ein Foto beizufügen, damit sich die Personaler einen besseren Gesamteindruck machen können. Optional sind auch Angaben zum Familienstand, zur Konfession und zur Staatsangehörigkeit, da diese Angaben laut AGG auch zu einer Diskriminierung führen können. Demnach bleibt es Dir selbst überlassen, ob Du diese Angaben machen möchtest oder nicht. Wichtig ist dabei nur, dass Du bei allen Angaben bei der Wahrheit bleibst.

2. Beruflicher Werdegang

  • Ausgeübte Berufe, Praktika, Ausbildung, Jobs etc.
  • Erfahrungen, Positionen

Bei der Erstellung von diesem Bereich sollte darauf geachtet werden, dass Du alles übersichtlich und klar strukturierst. Personaler bzw. der potenzielle Arbeitgeber möchte in diesem Bereich drei grundlegende Fragen beantwortet haben und zwar bei welcher Firma Du bisher gearbeitet hast und um welche Unternehmen es sich dabei gehandelt hat.

Des Weiteren möchte der Personaler erfahren, welche Positionen Du bereits besetzt hast, für was Du zuständig warst und was Du bewirkt hast, sprich welche Erfolge du erzielt hast. Wenn Du diese Fragestellungen beim Lebenslauf erstellen berücksichtigst, sollte im Bereich „Beruflicher Werdegang“ inhaltlich nichts mehr schief gehen. Im Detail solltest Du außerdem folgendes beachten:

Arbeitgeber

Bei den Informationen zum Arbeitgeber, solltest Du stets darauf achten, dass alle Firmenbezeichnungen korrekt geschrieben sind. Erwähnt werden sollte auch der Sitz der Firma oder der Firmenteil, indem Du tätig warst. Wenn aus der Firmenbezeichnung nichts konkretes hervorgeht, kann diese auch mit weiteren relevanten Informationen erweitert werden. Dies kann dann zum Beispiel so aussehen: Kleinteile-Zulieferer, 15.000 Mitarbeiter, 130 am Standort Düsseldorf.

Position

Bei der Beschreibung der Positionen sollte direkt erkennbar sein, welche Funktion Du in der Firma ausgeführt hast. Mittlerweile ist es üblich englische Jobbezeichnungen zu nutzen. Diese sollten unbedingt ins deutsche übersetzt werden. So zum Beispiel Key Account Manager, Großkundenbetreuer. Wenn die Position nicht so einfach ins deutsche übersetzt werden kann, darf auch eine kurze Beschreibung in Klammern hinzugefügt werden.

Aufgaben und Erfolge

In diesem Bereich musst Du auflisten welche Aufgaben und Erfolge Du in der jeweiligen Position übernommen bzw. erreicht hast. Unbedingt vermeiden solltest Du das einfache Auflisten der Aufgaben. Im Vordergrund sollte dabei der Nutzen für den Arbeitgeber stehen, dem Du ihm gebracht hast.

Eine gelungene Beschreibung Deiner Aufgaben und Erfolge kann zum Beispiel folgendermaßen aussehen:

Leiter interne Logistik
Schmitz (Deutschland) GmbH, Betriebsstätte Düsseldorf
Verantwortlich für Kommissionierung und Lager, 10 Mitarbeiter
Aufbau der neuen Logistikabteilung
Reduzierung der Kosten um 70 Prozent

Hinweis: Je nach beruflicher Karriere, können die einzelnen Bereiche noch zusätzlich unterteilt werden. Dies ist zum Beispiel bei Daten zu empfehlen, die für den Job oder für die Ausbildung, für die Du Dich bewirbst, besonders relevant sind.

Ausbildung

Der Bereich Ausbildung sollte alle relevanten Information zur schulischen Bildung beinhalten, also auch die Grundschule sowie Haupt- oder Realschule oder Gymnasium, sowie den jeweiligen Abschluss mit Notendurchschnitt. Je älter Du bei Deiner Bewerbung bist, desto unwichtiger werden diese Angaben.

Von einem 40-jährigem Bewerber mit entsprechender Berufserfahrung möchte der Personaler nicht wissen in welche Grundschule dieser gegangen ist, hier reicht die Erwähnung der weiterführenden Schule und der Abschlussnote, manchmal sogar nur das Studium und der Abschluss. Wichtig ist außerdem, dass Du beim Lebenslauf erstellen stets darauf achtest die chronologische oder antichronologische Reihenfolge zu beachten, je nachdem für welche Variante Du Dich entschieden hast.

3. Besondere Kenntnisse

  • Auszeichnungen, Weiterbildungen, Zertifikate
  • Fremdsprachen, Führerschein, PC- und EDV-Kenntnisse

Wie bereits aufgelistet, können in diesem Bereich alle relevanten Informationen zu besonderen Kenntnissen aus Praktika, Auslandserfahrungen, einer Weiterbildung, Stipendien und vielem mehr aufgeführt werden. Dabei solltest Du aber nicht den Fehler machen und wirklich einfach alles auflisten, was Dir in den Sinn kommt.

Hier gilt nämlich nicht: Je mehr, umso besser. Es sollten wirklich nur die Bereiche aufgelistet werden, die zur Stelle passen, auf die Du dich bewirbst und die dafür einen Mehrwert bieten. Was nicht zur Stelle passt, also besser weglassen. Auf die Reihenfolge solltest Du ebenfalls in diesem Bereich achten, sprich das Wichtigste zuerst.

4. Interessen

  • Relevante Projekte, Ehrenämter und Hobbys

Viele machen hier den Fehler und unterschätzen die Angabe ihrer Interessen und Hobbys. Auf die Chancen für ein Vorstellungsgespräch und generell auf den gewünschten Job wirken sich die Hobbys und Interessen in der Regel zwar nicht aus, dafür helfen Sie dem potentiellen Arbeitgeber sich einen umfangreichen Gesamteindruck vom Bewerber zu verschaffen.

Außerdem gibt es oftmals Interessen, die bestimmte Fähigkeiten voraussetzen, die auch auf dem vielleicht zukünftigen Arbeitsplatz einen Nutzen haben können. Wer zum Beispiel in einem Verein spielt, sei es Fußball, Basketball oder Handball, ist in der Regel auch teamfähig, weil bei diesen Sportarten das Teamspiel im Vordergrund steht. Risikosportarten sind wiederum kontraproduktiv und sollten lieber nicht erwähnt werden.

5. Datum und Unterschrift

Der Lebenslauf wird mit Datum und Unterschrift beendet. Dies bestätigt, dass alle gemachten Angaben der Wahrheit entsprechen.


Zum vorherigen Artikel im Bewerberleitfaden:

4.5 Do’s & Don’ts im Bewerbungsgespräch

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4.7 Lücken im Lebenslauf

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