Was ist eigentlich SAP R/3?

SAP R/3 ist der frühere Name der von SAP entwickelten Warenwirtschaftssoftware. Diese wurde seit 1972 von der deutschen SAP AG entwickelt. Seitdem hat sich das ERP System zum Marktführer etabliert. Eine Vielzahl von SAP ERP Modulen deckt dabei jeden Aspekt der Warenwirtschaft ab.

ERP steht für Enterprise Resource Planning. Dies sind Prozesse, die zur Steuerung von Unternehmen verwendet werden. Die ERP Software integriert alle Aspekte eines Unternehmens, einschließlich Produktplanung, Entwicklung, Fertigungsprozesse, Vertrieb und Marketing.

SAP R/3 wurde durch die Nachfolgeversion SAP ECC – SAP ERP (Enterprise) Central Component – abgelöst, wird jedoch weiterhin von vielen Firmen genutzt.

SAP R/3

SAP R/3 ist das umfassende Set integrierter Geschäftsanwendungen von SAP, dem deutschen Unternehmen, das sich als Markt- und Technologieführer für betriebswirtschaftliche Anwendungssoftware bezeichnet. SAP R/3 hat ein früheres System, R/2, ersetzt, das auch heute noch vereinzelt im Einsatz ist. SAP R/3 verwendet das Client/Server-Modell und bietet die Möglichkeit, Unternehmensdaten für die Finanzanalyse, den Produktionsbetrieb, die Personalverwaltung und die meisten anderen Geschäftsprozesse zu speichern, abzurufen, zu analysieren und auf vielfältige Weise zu verarbeiten.

Ein aktuelles Release von SAP R/3 ermöglicht den Zugriff auf die SAP R/3-Datenbank und Anwendungen über Internetzugang und Webbrowser. Ein Vertriebsmitarbeiter kann den Workflow für einen Kundenauftrag einleiten, indem er ein elektronisches Formular auf einem Laptop ausfüllt, welches Eingaben in das SAP R/3-System macht. Auch andere Schnittstellen wie Lotus Notes können genutzt werden. Die Web-Implementierung entspricht dem Workflow Client API-Standard der Workflow Management Coalition (WfMC).

Eine neuere Version von SAP R/3 bietet Funktionen, die die Produktlieferung beschleunigen und die Verwaltung der Lieferkette erleichtern.

Software Architektur von SAP R/3

SAP R/3 ist eine 3-Tier-Architektur, die aus 3 Schichten besteht.

  • Präsentation
  • Anwendung
  • Datenbank

In einfachen Worten, es handelt sich bei SAP R/3 um eine Client-Server-Architektur.

R bedeutet Echtzeitsystem
3 stellt die 3-Schichten-Architektur dar.

Benutzer können auf zwei Arten auf das SAP R/3-System zugreifen:

  • Über SAP GUI
  • Über den Webbrowser

Dieser Zugriff erfolgt über das sogenannte Frontend. Nur das Frontend ist auf dem PC des Benutzers installiert, nicht die Anwendungs-/Datenbankserver. Das Frontend nimmt die Anforderungen des Benutzers an den Datenbankserver und die Anwendungsserver entgegen.

Der Anwendungsserver ist für die Verarbeitung der Geschäftslogik konzipiert. Dieser Workload wird bei größeren Installationen auf mehrere Anwendungsserver verteilt. Der Vorteil von mehreren Anwendungsservern liegt darin, dass der Benutzer die Ausgabe schneller erhalten kann.

Der Anwendungsserver befindet sich an einem entfernten Standort im Vergleich zum Standort des Benutzer-PCs. Der Datenbankserver speichert und ruft Daten mit SQL-Abfragen ab, die von ABAP- und Java-Anwendungen erzeugt werden. Datenbank und Anwendung können am gleichen oder einem anderen physischen Standort vorhanden sein.

Verständnis der verschiedenen SAP R/3-Schichten

Präsentationsschicht

Die Präsentationsschicht enthält die Softwarekomponenten, aus denen sich das SAPgui (grafische Benutzeroberfläche) zusammensetzt. Diese Schicht ist die Schnittstelle zwischen dem SAP R/3-System und seinen Benutzern. Das SAP R/3-System verwendet das SAPgui, um eine intuitive grafische Benutzeroberfläche für die Eingabe und Anzeige von Daten bereitzustellen.

Die Präsentationsschicht sendet die Eingaben des Benutzers an den Anwendungsserver und empfängt von ihm Daten zur Anzeige. Während eine SAPgui-Komponente läuft, bleibt sie mit der Terminalsitzung eines Benutzers im SAP R/3-System verbunden.

Anwendungsschicht

Die Anwendungsschicht besteht aus einem oder mehreren Anwendungsservern und einem Message-Server. Jeder Anwendungsserver enthält eine Reihe von Diensten, die zur Ausführung des SAP R/3-Systems verwendet werden. Theoretisch benötigst Du nur einen Applikationsserver, um ein SAP R/3-System zu betreiben. In der Praxis sind die Dienste häufig auf mehr als einen Applikationsserver verteilt.

Der Message-Server ist für die Kommunikation zwischen den Applikationsservern verantwortlich. Er leitet Anforderungen von einem Applikationsserver an einen anderen innerhalb des Systems weiter. Er enthält auch Informationen über die Gruppen von Applikationsservern und den aktuellen Lastausgleich in ihnen. Anhand dieser Informationen wird ein geeigneter Server zugewiesen, wenn sich ein Benutzer am System anmeldet.

Datenbankschicht

Die Datenbankschicht besteht aus einem zentralen Datenbanksystem, das alle Daten im SAP R/3-System enthält. Das Datenbanksystem besteht aus zwei Komponenten – dem Datenbankmanagementsystem (DBMS) und der Datenbank selbst. SAP hat eine eigene Datenbank namens Hana entwickelt, ist aber mit allen gängigen Datenbanken wie Oracle kompatibel. Beispielsweise enthält die Datenbank die Steuerungs- und Customizing-Daten, die den Betrieb Deines SAP R/3-Systems bestimmen.

Sie enthält auch den Programmcode für Deine Anwendungen. Anwendungen bestehen aus Programmcode, Bildschirmdefinitionen, Menüs, Funktionsbausteinen und verschiedenen anderen Komponenten. Diese werden in einem speziellen Abschnitt der Datenbank namens R/3-Repository gespeichert und entsprechend als Repository-Objekte bezeichnet. SAP R/3-Repository Objekte werden in der ABAP Workbench verwendet.

Verständnis der Komponenten der SAP R/3 3-Tier-Architektur

ABAP+Java Systemarchitektur

Message-Server: Er übernimmt die Kommunikation zwischen verteilten Dispatchern im ABAP-System.
Dispatcher-Warteschlange: In dieser Warteschlange sind verschiedene Workprozesstypen gespeichert.
Dispatcher: Er verteilt Anforderungen an die Workprozesse.
Gateway: Es ermöglicht die Kommunikation zwischen dem SAP-System und zwischen dem SAP-System und externen Systemen.
ABAP-Workprozesse: Führt Dialogschritte in SAP R/3-Anwendungen separat aus.

Die Arten von Arbeitsprozessen sind wie folgt dargestellt:

  • Memory Pipes: Sie ermöglichen die Kommunikation zwischen ICM und ABAP-Workprozessen.
  • Message-Server: Er verwaltet Java-Dispatcher und Serverprozesse und ermöglicht die Kommunikation innerhalb der Java-Laufzeitumgebung.
  • Enqueue-Server: Er behandelt logische Sperren, die vom ausgeführten Java-Anwendungsprogramm in einem Serverprozess gesetzt werden.
  • Zentrale Dienste: Java-Cluster benötigt eine spezielle Instanz der zentralen Dienste für die Verwaltung von Sperren und die Übertragung von Nachrichten und Daten. Der Java-Cluster enthält eine Reihe von Prozessen, die zusammenwirken, um das System zuverlässig aufzubauen. Die Instanz ist eine Gruppe von Ressourcen wie Speicher, Workprozesse und so weiter.
  • Java Dispatcher: Er empfängt die Client-Anfragen und leitet sie an den Serverprozess weiter.
  • SDM: Der Software Deployment Manager wird zur Installation von J2EE-Komponenten verwendet.
  • Java-Server-Prozesse: Es kann eine große Anzahl von Requests gleichzeitig verarbeitet werden.
  • Threading: Mehrere Prozesse werden separat im Hintergrund ausgeführt. Dieses Konzept wird als Threading bezeichnet.
  • ICM: Es ermöglicht die Kommunikation zwischen dem SAP-System und den Protokollen HTTP, HTTPS und SMTP. Das bedeutet, dass Du durch die Eingabe der System-URL im Browser auch über den Browser auf das SAP-System zugreifen kannst.
  • Eine weitere Komponente ist JCO. JCO wird verwendet, um die Kommunikation zwischen Java-Dispatcher und ABAP-Dispatcher zu steuern, wenn das System als ABAP+Java konfiguriert ist.

Wie funktioniert der SAP-Anmeldeprozess?

Schritt 1

Sobald ein Benutzer über die Benutzeroberfläche auf das SAP-System klickt, wird die Benutzeranforderung an den Dispatcher weitergeleitet.

Schritt 2

Der Request wird zuerst in den Request Queues gespeichert. Der Dispatcher folgt der First in First out Regel. Der Dispatcher findet einen freien Arbeitsprozess und wird, falls vorhanden, den Request diesem zuweisen.

Schritt 3

Gemäß der Benutzeranforderung wird dem Benutzer ein bestimmter Workprozess zugeordnet. Wenn sich der Benutzer beispielsweise am System anmeldet, wird dem Benutzer ein Dialog-Workprozess zugeordnet. Wenn der Benutzer einen Bericht im Hintergrund ausführt, wird der Hintergrund-Workprozess dem Benutzer zugeordnet, wenn einige Änderungen auf Datenbankebene vorgenommen werden, wird der Aktualisierungs-Workprozess zugewiesen, sodass der Aktions-Workprozess des Benutzers zugeordnet wird.

Schritt 4

Sobald dem Benutzer der Dialog-Workprozess und die Benutzerberechtigungen zugewiesen wurden, wird die aktuelle Einstellung des Benutzers in den Arbeitsprozess im gemeinsamen Speicher übertragen, um auf die Daten des Benutzers zuzugreifen. Dadurch wird der gemeinsame Speicher bereinigt und die Daten anderer Benutzer können im gemeinsamen Speicherbereich gespeichert werden. Unter Dialogschritt versteht man die Bewegungen des Bildschirms. Wenn ein Benutzer in einer Transaktion von einem Bildschirm zum anderen springt, wird der Prozess als Dialogschritt bezeichnet.

Schritt 5

Der erste Arbeitsprozess sucht nach Daten im Pufferspeicher. Wenn er Daten im Puffer findet, dann ist es nicht notwendig, Daten aus der Datenbank abzurufen. Wenn er die Daten nicht im Puffer findet, dann findet er die Daten in der Datenbank. Dies wird als „miss“ oder Fehler bezeichnet. Die Trefferquote sollte immer höher sein als die Fehlerquote. Es verbessert die Leistung des Systems.

Schritt 6

Andere angeforderte Daten werden von der Datenbank abgefragt und sobald der Prozess abgeschlossen ist, wird das Ergebnis über den Dispatcher an die GUI zurückgegeben.

Schritt 7

Nach der Bereitstellung der Daten an den Endbenutzer werden die Daten aus dem gemeinsamen Speicher entfernt, sodass der Speicher für andere Benutzer verfügbar ist.

SAP Module – SAP FI, SAP CO, SAP SD, SAP HCM und mehr

ERP Software ermöglicht es einem Unternehmen, Datenbanken für verschiedene Prozesse von einem einzigen einheitlichen System aus zu verwalten. Das ERP System von SAP wurde zunächst für die Lagerverwaltung entwickelt, jedoch im Laufe der Jahre für verschiedene Prozesse, ein besseres Datenmanagement und verschiedene Arbeitsabläufe in einem Unternehmen weiter entwickelt. Seitdem sind viele SAP ERP Module entstanden, die auf verschiedene Prozesse ausgerichtet sind. Einige der wichtigsten SAP R/3 Module sind Vertrieb und Service, Kundenbeziehungen, Finanzmanagement, Business Intelligence und mehr. Lass uns in diesem Abschnitt einen Blick auf die wichtigsten SAP R/3 Module werfen.

SAP Module können in folgende Kategorien eingeteilt werden:

  1. Funktionsmodule
  2. Technische Module

Diese funktionalen und technischen SAP ERP Module sind eng miteinander verbunden. Nachfolgend findest Du eine Liste der wichtigsten SAP R/3 Module.

  • SAP Finanzbuchhaltung (FI)
  • SAP Controlling (CO)
  • SAP Vertrieb (SD)
  • SAP Produktionsplanung (PP)
  • SAP Materialwirtschaft (MM)
  • SAP Qualitätsmanagement (QM)
  • SAP Human Capital Management (HCM)

SAP Finanzbuchhaltung (FI)

SAP FI-Modul, wie der Begriff schon sagt, befasst sich mit der Verwaltung von Finanztransaktionen in Unternehmen. Dieses Finanzbuchhaltungsmodul hilft den Mitarbeitern, die Daten aller Finanz- und Geschäftsvorfälle in einem einheitlichen System zu verwalten. Dieses Modul funktioniert sehr gut für Berichtsanforderungen. Das SAP FI-Modul ist sehr flexibel und funktioniert für Unternehmen in jeder Größenordnung Situation gut.

Ob kleineres oder größeres Unternehmen, die SAP-Implementierung hilft bei der Konsolidierung von Daten für verschiedene Geschäftsvorfälle und gesetzliche Anforderungen. SAP Module für die Finanzbuchhaltung helfen Dir, die finanzielle Position eines Unternehmens auf dem Markt in Echtzeit zu ermitteln. SAP FI lässt sich mit anderen SAP Modulen wie SAP SD, SAP MM, SAP PP, Payroll und mehr kombinieren, um eine noch höhere Effizienz der ERP Software zu erzielen.

SAP Controlling (CO)

Das SAP CO-Modul ist ein weiteres wichtiges Element der SAP Module, das Unternehmen angeboten wird. Das Controllingmodul unterstützt dabei die Planung, Berichterstattung und Überwachung der Betriebsabläufe von Unternehmen. Es handelt sich um Methoden zur Darstellung und Organisation der Kosten, die für die Finanzberichterstattung anfallen. Das Controllingmodul ermöglicht die Planung, Verfolgung, Durchführung und Berichterstattung über die Kosten. Das Controlling umfasst die Verwaltung und Konfiguration von Stammdaten, die Kostenarten, Kostenstellen, Profitcenter, Innenaufträge, Funktionsbereiche und viele weitere Daten umfassen.

SAP Vertrieb (SD)

SAP R/3 Module für den Vertrieb (VD) kümmern sich um die Verwaltung aller Transaktionen, von Anfragen, Angeboten, Angeboten, Preisen und mehr. Das Vertriebsmodul im ERP System hilft Unternehmen auch bei der Bestandskontrolle und -verwaltung. Das SAP SD-Modul besteht aus Stammdaten, Systemkonfiguration und Transaktionen. Einige der Unterkomponenten des Moduls SAP SD sind: Stammdaten, Vertriebsunterstützung, Vertrieb, Versand und Transport, Fakturierung, Kreditmanagement und Vertriebsinformationssystem.

SAP Produktionsplanung (PP)

Das SAP PP-Modul ist ein weiteres wichtiges Modul, das Software beinhaltet, die speziell für die Produktionsplanung und -steuerung entwickelt wurde. Diese SAP R/3 Module bestehen auch aus Stammdaten, Systemkonfiguration und Transaktionen, um das Planungsverfahren für die Produktion durchzuführen. Das SAP PP-Modul arbeitet mit Stammdaten, Vertriebs- und Betriebsplanung, Vertriebsressourcenplanung, Materialbedarfsplanung, Kanban und Produktkostenplanung zusammen und dient dem effizienten Produktionsmanagement in Unternehmen.

SAP Materialwirtschaft (MM)

Das SAP MM-Modul, wie der Begriff schon sagt, verwaltet Materialien, die in Unternehmen benötigt, verarbeitet und produziert werden. Mit diesem System werden verschiedene Arten von Beschaffungsprozessen verwaltet. Einige der beliebten Unterkomponenten in SAP MM sind Lieferantenstammdaten, verbrauchsgesteuerte Planung, Einkauf, Bestandsführung, Rechnungsprüfung und so weiter.

SAP Qualitätsmanagement (QM)

Das SAP QM-Modul hilft beim Qualitätsmanagement in Produktionen prozessübergreifend in einem Unternehmen. Dieses Qualitätsmanagementmodul hilft einem Unternehmen, sein Geschäft zu beschleunigen, indem es eine strukturierte und funktionale Art des Qualitätsmanagements in verschiedenen Prozessen anwendet. Das SAP QM-Modul arbeitet in den Bereichen Beschaffung und Vertrieb, Produktion, Planung, Inspektion, Benachrichtigung, Kontrolle, Auditmanagement und weiteren.

SAP Human Capital Management (HCM)

Das SAP HCM-Modul verbessert das Arbeitsprozess- und Datenmanagement in der Personalabteilung von Unternehmen. Von der Einstellung einer Person bis zur Leistungsbewertung, der Verwaltung von Beförderungen, Vergütungen, der Abwicklung der Personalabrechnung und anderer damit zusammenhängender Aktivitäten einer Personalabteilung wird mit diesem Modul gearbeitet. Die Aufgaben, die Details und den Aufgabenablauf der Personalabteilung werden mit diesem SAP ERP HCM-Modul verwaltet.

Dies sind einige der wichtigsten SAP Module für die effiziente Arbeit in Unternehmen. Weitere SAP ERP Module sind:

  • SAP EC Modul – wobei EC für Enterprise Controlling steht.
  • SAP TR Modul – wobei TR für Treasury steht.
  • SAP IM Modul – wobei IM für Investment Management steht.
  • SAP IS – wobei IS für branchenspezifische Lösungen steht.
  • SAP PS Modul – PS bedeutet Projektsysteme
  • SAP CAC – Anwendungsübergreifende Komponenten
  • SAP SCM – wobei SCM für Supply Chain Management steht.
  • SAP PLM – wobei PLM für Product LifeCycle Management steht.
  • SAP SRM – wobei SRM für Supplier Relationship Management steht.
  • SAP CS – wobei CS für Customer Service steht.
  • SAP SEM – wobei SEM für Strategic Enterprise Management steht.
  • SAP RE – wobei RE (Real Estate) für Immobilien steht.
  • SAP PM Modul – für die Wartung und Instandhaltung (Preventive Maintenance).
  • SAP FSCM – wobei FSCM für Financial Supply Chain Management steht.
  • SAP IS – wobei IS für Industry Specific Solution steht.
  • SAP XI – wobei XI für Exchange Infrastructure steht.
  • SAP LE – wobei LE für Logistics Execution steht.
  • SAP APO – wobei APO für Advanced Planning and Optimization steht.
  • SAP AFS – wobei AFS für Apparel and Footwear Solution steht.
  • SAP CC – wobei CC für Convergent Charging steht.
  • SAP ITS – wobei ITS für Internet Transaction Server steht.
  • SAP ICM – wobei ICM für Incentive- und Provisionsmanagement steht.
  • SAP KW – wobei KW für Knowledge Warehouse steht.
  • SAP MDM – wobei MDM für Master Data Management steht.

Fazit

SAP R/3 bietet Unternehmen eine vollständige ERP Software, die sämtliche Unternehmensbereiche abdeckt. Seit der Firmengründung vor über 45 Jahren wurden zahlreiche SAP ERP Module entwickelt, die das ERP System für unterschiedliche Branchen nutzbar macht.

Welche SAP Module gibt es?

Als größter europäischer und weltweit viertgrößter Softwarekonzern mit Sitz in Baden-Württemberg ist SAP insbesondere in der Entwicklung von Software tätig, mit der sich nahezu alle Geschäftsprozesse in einer Firma abbilden lassen: Die SAP Module. Dazu zählen zum Beispiel das Controlling, die Buchführung, der Einkauf, das Personalwesen, die Lagerhaltung, die Produktion und der Vertrieb.

Für jedes dieser Felder gibt es SAP Module; der Konzern, dessen Kürzel sich aus der Wortschöpfung „Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung“ ableitet, unterstützt mit seinen Softwareprodukten Kunden auf der ganzen Welt.

Gegründet von Dietmar Hopp und Hasso Plattner, unterhält SAP inzwischen Niederlassungen in den USA, in Indien, China, Brasilien, Kanada, Israel, Russland, Frankreich, Irland, Bulgarien, Ungarn und Vietnam. Die einzelnen SAP Module sorgen dafür, dass sich Unternehmen heutzutage softwareseitig komplett steuern lassen.

SAP SD

Das Kürzel SD steht für Sales and Distribution. SAP SD wird also im Vertrieb eingesetzt; es gehört zum Bereich Logistik und ist Bestandteil von SAP ERP (darunter versteht man ganz einfach das Unternehmens-Informationssystem, zu dem alle relevanten Bereiche einer Firma zählen, anders ausgedrückt: SAP ERP meint alle SAP Module). Das bedeutet, SD kann in jedem Konzern eingesetzt werden, der SAP ERP nutzt.

Mit SAP SD lässt sich der Verkauf von Dienstleistungen und Produkten in der Geschäftswelt abbilden, die Software bietet eine Vielzahl an Funktionen, die im Verkaufsprozess eine Rolle spielen. Dazu gehören beispielsweise der Verkauf an sich, der Versand und die Faktura. Das Modul ist aber auch in der Lage, eine Retoure abzuwickeln.

Vor allem die Stammdatenpflege spielt bei SD eine wichtige Rolle

Im Vertrieb nimmt der Verkauf eine ganz wichtige Rolle ein, und alle Angebote sollten heutzutage so individuell wie möglich auf den Kunden zugeschnitten sein. SAP SD beinhaltet darum ein Feature, mit dem sich Stammdaten erfassen und pflegen lassen. Für jeden Kunden können so spezifische Konditionen abgespeichert werden, auf die bei einer Angebotserstellung zurückgegriffen wird. Im Prinzip ist im Stammdatensatz eines Kunden aber die komplette Historie hinterlegt – vom Erstkontakt über eingegangene Kundenanfragen bis hin zu konkreten Verkäufen.

Wird ein Verkauf getätigt, so ist für SAP SD noch längst nicht Feierabend. Jetzt geht es um die zeitnahe Lieferung des verkauften Produkts. Die große Stärke von SD ist, dass das Modul auch die Lagerverwaltung beherrscht und die Bewegung der Waren im gesamten System verfolgen kann. Bei korrektem Ablauf verbucht SD den Warenausgang und löst die Rechnungsstellung an den Kunden aus.

SAP MM

MM (Materials Management) ist das SAP Modul, mit dem in der Materialwirtschaft gearbeitet wird. SAP MM stellt dort eine enorm wichtige, weil grundlegende Komponente dar. Denn ohne sie wäre weder der Einkauf, also die Materialbeschaffung, noch die Lagerung bzw. Bestandsführung denkbar. Auch MM ist Bestandteil von SAP ERP.

SAP MM lebt nicht zuletzt von der Vernetzung und der Kooperation mit anderen ERP Modulen. So ist MM etwa in der Lage, die tatsächlich vorhandenen Bestände bestimmter Materialien in andere Module zu integrieren, beispielsweise in die Finanzbuchhaltung (dieses Modul heißt SAP FI). Auch die Rechnungsprüfung übernimmt SAP MM. Die Kosten einer Materialentnahme exportiert das Modul hinüber ins Controlling, und die Materialbedarfsplanung wäre ohne die Daten, die SAP MM bereitstellt, im Prinzip gar nicht möglich.

MM besteht aus zwei Teilen

Das SAP Modul Materialwirtschaft besteht aus zwei Komponenten. Zum einen ist da MM-IM zu nennen, das bei der Inventur und bei der Bestandsführung hilft. IM plant und erfasst die Bewegung von Waren innerhalb eines Konzerns und schreibt die Materialbestände fort. Außerdem kann es bei der Durchführung einer Inventur eingesetzt werden. Ohne diese Funktionen sind sämtliche Unternehmensbereiche, die mit Materialbeständen befasst sind, nicht denkbar – etwa die Produktion.

MM-IM erfasst aber nicht nur die Menge bestimmter Materialien, sondern auch deren tatsächlichen finanziellen Wert. Dieser wird dann in der Finanzbuchhaltung in den entsprechenden Konten erfasst. Aufgrund dieser Automatisierung durch MM-IM sparen sich Firmen enorme Kosten, die etwa durch eine manuelle Führung oder Aufnahme der Bestände entstehen würde.

SAP PP

Das Kürzel PP steht für Produktionsplanung. Diese Planung ist für Betriebe unersetzlich, die im verarbeitenden Gewerbe tätig sind. Nur jene Unternehmen, die in der Produktionsplanung effizient sind, werden ihre monetären Ziele auch erreichen. Es ist heute nicht mehr wie vor Jahrzehnten, dass bestimmte Materialien einfach in großen Mengen im Lager gehalten werden; die Kunden bestimmen mit ihrer Nachfrage das Angebot. Und die Nachfrage ändert sich in bestimmten Produktbereichen beinahe täglich.

Diesen Anforderungen musste auch die Produktionsplanung angepasst werden. Doch die Komplexität ist enorm. Denn einerseits sollen Materialien nur noch in kleinen Mengen auf Lager sein – parallel dazu ist die Produktion (und auch deren Planung) jedoch angehalten, auf Kundenwünsche stets kurzfristig reagieren zu können. Im Prinzip sind das Ziele, die sich konträr gegenüberstehen. Als ob das noch nicht genügen würde, ist nach wie vor auch noch die Komponente „Zeit“ wichtig. Schließlich soll der Kunde nicht ewig auf die Bestellung warten müssen.

Ohne Software wie SAP PP ist die Produktionsplanung kaum zu leisten

Um all diese komplexen Prozesse unter einen Hut zu bringen, wird SAP PP in Unternehmen genutzt. PP, ebenfalls integraler Bestandteil von SAP ERP, erstellt Produktionspläne, die den geforderten Rahmen erfüllen. Darüber hinaus überwacht PP die Umsetzung der Produktionsprozesse. SAP PP konzipiert die Produktionsplanung, indem die Software das Manufacturing Resource Planning (MRP II) vornimmt und die Produkte nach dem Kundenentkopplungspunkt klassifiziert.

Die Fachbegriffe in der Produktion heißen Assemble-to-Order, Engineer-to-Order, Make-to-Order und Make-to-Stock. Das sind die Grundlagen, anhand derer SAP ERP die für die Produktionsplanung nötigen Stammdaten anlagen kann.

SAP PM

PM steht für Plaint Maintenance und umfasst alle für die Abwicklung von Maßnahmen der Instandhaltung nötigen Funktionen. Das SAP ERP Modul PM ist dabei für kleine Anwendungen geeignet, die einzig und allein die Tätigkeiten in der Instandhaltung erfassen. Es kann aber auch für komplexe Anwendungen in diesem Bereich eingesetzt werden, bei denen nicht nur die Instandhaltung durchgeführt wird, sondern auch eine Auswertung notwendig ist.

Vier Hauptfunktionen sind es, die SAP PM ausführen kann:

  1. Da ist zum einen die Inspektion, bei der Maßnahmen eingeleitet werden, die den tatsächlichen Zustand eines technischen Systems feststellen sollen.
  2. Zum zweiten ist die Wartung zu nennen, die dafür sorgt, dass der Soll-Zustand dieses Systems erhalten bleibt, sollte dieser den Vorgaben entsprechen.
  3. Die dritte Funktion ist die Instandsetzung. Damit werden Maßnahmen ergriffen, die zur Wiederherstellung des Soll-Zustands dieses Systems dienen.
  4. Darüber hinaus und viertens beinhaltet SAP PM auch noch andere Maßnahmen, um die Instandhaltung zu organisieren.

PM ist in andere SAP Module integriert

Wie die anderen SAP Module ist auch PM als Bestandteil von SAP ERP komplett in die SAP-Infrastruktur integrierbar und interagiert mit den Modulen aus der Produktion, aus der Materialwirtschaft, aus dem Controlling, aus der Personalwirtschaft oder aus dem Vertrieb. Das ist wichtig, weil beispielsweise die Abrechnung für eine Instandhaltungsmaßnahme direkt im Modul FI gebucht werden kann. Steht die Planung einer Maßnahme an, so erhält SAP PM Informationen anderer SAP Module etwa aus der Materialwirtschaft (MM) oder dem Personalwesen (HR).

Wie alle SAP Module bringt auch PM einem Unternehmen viele Vorteile. So lassen sich etwa Wartungen mit Hilfe von KPIs durchführen und messen, indem SAP PM zum Einsatz kommt. Werden Mitarbeiter geschult, mit diesem Modul zu arbeiten, so können sie effizient dazu beitragen, die Prozesse der Instandhaltung einfacher und auch sicherer zu machen.

SAP Module in SAP ERP erleichtern alle Unternehmensprozesse

Die immensen Vorteile, die die SAP Module für einen Konzern bedeuten, werden natürlich erst klar, wenn sie implementiert worden sind. Einige SAP ERP Module haben wir bereits vorgestellt, doch es gibt noch viele andere: Sieben im Rechnungswesen, insgesamt elf in der Logistik, zwei im Supply Chain Management, drei im Personalwesen. Außerdem existieren fünf Module, die bereichsübergreifend sind, sowie fünf rein technische SAP Module. Dazu kommen speziell für bestimmte Branchen entwickelte Module.

Wie bereits angeklungen liegt der Vorteil der SAP Module vor allem darin begründet, dass sie unter dem Dach des SAP ERP allesamt miteinander agieren können. Bildlich gesprochen: Wenn ein bestimmtes Modul eine bestimmte Information aus einem anderen Bereich benötigt, dann bekommt es diese ganz von allein zur Verfügung gestellt, weil das Modul aus diesem anderen Bereich genau das tut: die Information mit allen anderen ERP-Komponenten teilen.

ERP heißt übrigens Enterprise Resource Planning. Gemeint ist das zentrale Management aller in einem Unternehmen zur Verfügung stehenden Mittel – also etwa das Personal, die Dateninformationen, das Material, das Kapital und einige andere Faktoren.

Nachfolgend noch eine Aufzählung aller SAP ERP Module.

Im Rechnungswesen gibt es die SAP Module

  • FI (Financial)
  • CO (Controlling)
  • TR (Treasury)
  • RE (Real Estate Management)
  • EC (Enterprise Controlling)
  • IM (Investment Management)
  • PS (Project System)

In der Logistik findet ihr die beschriebenen Module

  • SD, MM, PP und PM; darüber hinaus gibt es
  • QM (Quality Management)
  • LO (Logistics General)
  • LE (Logistics Execution)
  • CS (Customer Service)
  • EHS (Environment, Health & Safety)
  • SRM (Supplier Relationship Management)
  • PLM (Product Lifecycle Management)

Im Supply Chain Management kommen die SAP ERP Module zum Einsatz

  • SCM (Supply Chain Management) und
  • APO (Advanced Planning & Optimization)

Im Personalwesen verwendet diese Module

  • HCM
  • ESS und MSS (Human Capital Management, Employee Self-Services und Manager Self-Services).

Des Weiteren spielen in anderen Bereichen noch die SAP ERP Module tragende Rollen

  • BW (Business Warehousing)
  • CRM (Customer Relationship Management) und
  • PI (Process Integration)

Die vielen weiteren Module und Lösungen sind in ihren jeweiligen Bereichen aber ebenso wichtig, ihre Aufzählung würde jedoch diesen Rahmen sprengen.