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Sprache und Kommunikation – So verbesserst Du Deinen Sprachstil

Sprache und Kommunikation – So verbesserst Du Deinen Sprachstil

Der Sprachduktus hat maßgeblichen Einfluss darauf, ob wir die von uns beabsichtigten Botschaften erfolgreich dem Adressaten übermitteln. Versteht der Empfänger vollständig das, was Du meinst oder versteht er nur einen Teil davon? Hast Du manchmal den Eindruck, missverstanden zu werden? Die meisten haben es schon erlebt, dass ihr Gegenüber sie im Gespräch plötzlich fragend ansehen, weil sie nicht mehr mitkommen.

Ein komplizierter Satzbau, doppeldeutige oder unpräzise Begriffe können den Gesprächspartner irritieren. Viele Menschen wollen ihren Ausdruck verbessern, ihren Sprachduktus entwickeln und damit ihre Kommunikationsfähigkeit verbessern. Hier erfährst Du, in welchen Lebensbereichen es besonders auf einen soliden Sprachstil ankommt. Anschließend erhältst Du wertvolle Hinweise, wie Du Deinen Sprachduktus zielgerichtet erweitern und Deine Kommunikationsfähigkeit verbessern kannst.

Bedeutung eines guten Sprachduktus ist universell

In jedem Beruf spielen Sprache und Kommunikation eine besondere Rolle: Der Verkäufer braucht die Sprache, um Kunden zu informieren, zu beraten und zum Kauf zu animieren. Ein Polizist muss selbstverständlich gut reden und schreiben können. Der Zugbegleiter informiert mit hoffentlich klaren Ansprachen die Fahrgäste und muss diese bei Verspätungen gekonnt beruhigen. Ein guter Lehrer beherrscht die verständliche Sprache. Künstler setzen Kommunikation ein, um seine Rezipienten zu unterhalten oder zum Nachdenken anzuregen. Beim Pressesprecher erübrigt sich jede Erläuterung. An Sprache und am Schreiben kommt niemand vorbei.

Es lohnt sich, schon in der Ausbildung die Sprache weiter zu entwickeln

Daher lohnt es sich immer, am eigenen Sprachduktus zu arbeiten und in Schrift und Sprache den Wortschatz zu verbessern. In der Schule gehört es zu den Zielen – nicht nur in Deutsch – den Ausdruck zu verbessern. Aber die Entwicklung der eigenen Sprache endet nicht mit dem Schulabschluss. Dein Vokabular sollte weiter wachsen. Die an Dich gerichteten Erwartungen im Studium oder in der betrieblichen Ausbildung wirst Du leichter erfüllen, wenn Du im Sprachduktus entsprechend fit bist und Deinen Ausdruck verbessern konntest.

Wer sich bewirbt, muss Sprache beherrschen

Wer Bewerbungen schreibt, profitiert erheblich von einem geübten Sprachstil. Du kannst Dich dann ganz auf Inhalt und Format des Bewerbungsschreiben konzentrieren, wenn Du im Sprachduktus sicher bist. Später im Vorstellungsgespräch macht es einen guten Eindruck, wenn Du über einen differenzierten Wortschatz verfügst. Es gehört zu einem souveränen Auftritt, flüssig zu sprechen, Gedanken stringent zu formulieren und die Sprache originell und abwechslungsreich einzusetzen.

Der Berufseinstieg gelingt ebenfalls leichter, wenn Du über ein hohes Ausdrucksvermögen verfügst. Bei Gehaltsverhandlung kommt es stark auf den Sprachduktus an. Ein falsches Wort oder ein richtiges Wort an der falschen Stelle kann unter Umständen dazu führen, dass das gewünschte Ergebnis nicht erreicht wird.

Die Sprache prägt unseren Berufsalltag

Der gesamte Berufsalltag ist geprägt von Sprache. Betrachte nur die Wortfamilie um die Sprache: Absprache, Rücksprache, Ansprache, Widerspruch, Zuspruch, Anspruch, Einspruch, Sprachcomputer, Mitarbeitergespräch, beim Chef vorsprechen… Wer kann es sich da erlauben, sprachlos zu sein? Also, heraus mit der Sprache: Fühlst Du dich angesprochen? Wenn ja, wann beginnst Du, Deinen Sprachstil zu verbessern?

Auf Festreden lieber gründlich vorbereiten

Auch im privaten Bereich kommt es darauf an, präzise formulieren zu können. Dann fällt es leicht, bei einer Familienfeier ein paar Worte an die Runde zu richten. Wer vor jeder Glückwunschkarte schnell noch „Ausdruck verbessern“ oder „Wortschatz verbessern“ in das Smartphone eingibt, sollte sich besser einmal gründlich mit dem Sprachduktus befassen. Wenn Du keine 0815-Rede halten willst, brauchst Du einen reichen Fundus an originellen Formulierungen, auf die spontan zurückgegriffen werden kann.

Der mündige Konsument kann sich gut ausdrücken und übersieht nichts

Als Verbraucher kann es bares Geld wert sein, sich in den Feinheiten der Sprache auszukennen. Im Verkaufsgespräch signalisiert Du mit einer präzisen Sprache, dass Du aufmerksam bist und es sich nicht lohnt, Dir etwas zu verheimlichen. Wer das Kleingedruckte im Vertrag richtig versteht, ist im klaren Vorteil. Es ist also in vielfacher Hinsicht sehr hilfreich, den eigenen Sprachduktus zu entwickeln und damit die individuelle Kommunikationsfähigkeit zu verbessern.

1. Synonyme sammeln

Um einen differenzierten Sprachduktus zu erwerben, ist ein angemessener Wortschatz erforderlich. Es gilt, Allerweltswörter wie „machen“, „neu“, „Menschen“, „Essen und Trinken“ zu vermeiden und durch präzisere und stilistisch bessere Begriffe zu ersetzen. Wenn Du ein Schreiben entworfen hast, prüfe über die Suchfunktion, wie oft ein Begriff vorkommt (Fachbegriffe ausgenommen). Taucht ein Wort mehrfach wieder auf, dann versuche, geeignete Synonyme dafür zu finden. Nutze gegebenenfalls ein Wörterbuch.

Mit Synonymen erzielt Dein Text eine höhere Wirkung

So vermeidest du einen monotonen Stil. Dein Text wird nicht nur präziser, sondern er gerät dadurch auch ansprechend und kreativ. Deine Botschaften erreichen die Adressaten besser. Wer einen Text liest, kann ungefähr erkennen, wie viel Zeit der Verfasser mit dem Formulieren verbracht hat. Es ist auch ein Zeichen von Wertschätzung, wenn Du Dich mit Jedermanns-Ausdrücken nicht zufrieden gibst. Damit kannst Du grundlegend Deine Kommunikationsfähigkeit verbessern.

Auch beim Lesen auf Variation des Wortschatzes achten

Wer Sprachduktus und Kommunikationsfähigkeit verbessern will, sollte auch die passive Rolle am Sprachprozess sehr bewusst wahrnehmen. Achte beim Lesen darauf, welche Wörter sehr zahlreich verwendet werden. Dann kannst Du anhand dieses Beispiels überlegen, welche alternativen Formulierungen möglich sind. Wenn Dir beim Lesen gelungene Ausdrucksweisen und Synonyme auffallen, dann notiere Dir diese oder versuche, sie Dir einzuprägen. So erweiterst Du Deinen Sprachduktus ganz nebenbei.

2. Eigene Fehler finden, um sie zu vermeiden

Wenn es in der Schule hieß in Deutsch, Ausdruck verbessern, wussten wir, dass wir mal wieder Wörter oder ganze Ausdrücke falsch verwendet haben. Auch auf Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik wurde geachtet. Damals waren wir nicht begeistert. Aber irgendwann stellt jeder fest, dass fehlerhafte Texte schwer zu lesen sind. Wir müssen dann ein zweites und drittes Mal lesen, um den Sinn zu erkennen. Und manchmal müssen wir schlicht spekulieren, was gemeint sein könnte. In Extremfällen kommt es zu Missverständnissen. Legendär ist das historische Dokument mit dem Text „Hängt ihn nicht freilassen!“ Hier entscheidet ein Komma über Leben und Tod.

Fehlerhafte Texte verlieren an Überzeugungskraft

Auch wenn sich die meisten sprachlichen Fehler nicht so dramatisch auswirken, solltest Du Dir klar machen, dass sprachliche Fehler nicht allein formale Unstimmigkeiten sind. Die meisten Menschen halten einen fehlerhaften Text für weniger glaubwürdig als einen fehlerfreien. Wenn die Sprache nicht stimmt, warum soll man dem Verfasser eines Textes dann glauben, dass der Inhalt korrekt ist? Personaler, die Bewerbungsschreiben lesen, erkennen in der sprachlichen Richtigkeit einen Beleg für Gründlichkeit und Zuverlässigkeit. Daher werden fehlerhafte Bewerbungen meist direkt aussortiert.

Beispiele für typische Fehler

Verwechslung von „die selben“ (Identität) und „die gleichen“ (äußerliche Übereinstimmung)

Ein TV-Moderator fragte mal einen Bundespräsidenten, ob es bei ihm an Weihnachten „dasselbe“ gibt wie im vergangenen Jahr.

Verwechslung von „scheinbar“ und „anscheinend“

Dieser Fehler kann zu erheblichen Missverständnissen führen. Wenn Paul scheinbar seinen Ausdruck verbessern konnte, sieht es nur so aus, als ob er seinen Ausdruck verbessern konnte. Wenn er anscheinend seinen Wortschatz verbessern konnte, dann hat er tatsächlich den Wortschatz verbessern können.

„wegen dem“ statt „wegen des“

Vor allem in der geschriebenen Sprache solltest Du den aus der Mode gekommenen Genitiv nach „wegen“ bewahren.

Verwechslung von „das“ und „dass“

Es gilt als gravierender Lapsus (Synonym für Fehler), wenn jemand die Konjunktion „dass“ mit nur einem s schreibt.

Eigene Fehler dokumentieren

Bei wichtigen Schreiben solltest Du Deinen Text sorgfältig auf Fehler hin prüfen. Wenn Du die gefundenen Fehler anschließend notierst, kannst du sie in Zukunft vermeiden und musst nicht jedes Mal wieder im Wörterbuch nachschauen. Mit der Zeit wirst Du dann herausfinden, wo Deine Schwachstellen liegen, beispielsweise in der Auseinander- und Getrenntschreibung, bei Pronomen, bei Zeitformen oder bei ß und ss. Dann kannst Du Dich mit dieser Fehlerquelle einmal gründlich befassen. Die entsprechenden Schnitzer werden Dir dann nicht mehr unterlaufen.

Unabhängig vom Medium auf korrekte Sprache achten

Viele nehmen es mit der Rechtschreibung und Zeichensetzung nicht so genau, wenn Sie eine SMS oder eine Nachricht bei WhatsApp schreiben. Es ist ja schließlich nur eine Kurznachricht. Und der Empfänger sieht es ja auch nicht immer so eng mit der Rechtschreibung. Es ist aber ein Fehlschluss zu glauben, man könne mit unterschiedlichen Standards bezüglich der Sprachrichtigkeit arbeiten. Wer bei der Kommunikation über das Handy nicht mehr auf Rechtschreibung achtet, wird beim Schreiben mit dem Computer oder mit der Hand automatisch nachlässiger. Du solltest also unabhängig vom Medium auf einen ordentlichen Sprachstil und auf korrekte Schreibweise achten.

3. Weitere Hinweise

Pronomen „man“ vermeiden

Das Pronomen „man“ wirkt unprofessionell. Es wird häufig verwendet, wenn nicht richtig klar ist oder sein soll, wer mit einer Handlung verbunden ist. Wenn tatsächlich keine Person erwähnt werden kann oder soll, bietet sich eine Passiv-Konstruktion an. Ohnehin solltest Du gelegentlich zwischen Aktiv- und Passiv-Konstruktion wechseln. Dadurch wird der Sprachduktusvariantenreich. Wiederholende Satzanfänge werden vermieden.

Auch die Pronomen „ich“ und „wir“ solltest Du in geschrieben Texten sparsam verwenden, da der Sprachstil ansonsten sehr subjektiv gerät. Bei wissenschaftlichen Texten, Rezessionen oder Beurteilungen ist es sogar sinnvoll, konsequent auf die erste Person zu verzichten.

Syntaktische Verknüpfungen bewusst einsetzen

Wenn Du Deinen Ausdruck verbessern möchtest, solltest Du darauf achten, syntaktische Verknüpfungen anzuwenden. Denn diese helfen Dir, Deine Gedankenführung zu verdeutlichen. Gleichzeitig wird ein abgehackter Sprachstil vermieden. Zum Beispiel:

„Der Autor erläutert… Dabei akzentuiert er die Details…“

Anhand dieser Verbindungen kann der Leser oder Zuhörer erkennen, in welcher logischen Beziehung zwei Gedanken zueinander stehen. Es wird ihm dann leichter fallen, Dir zu folgen.

Substantivischen Stil vermeiden

Warum ist ein stark substantivischer Stil oft nicht überzeugend? Vielleicht hat das damit zu tun, dass Behörden in diesem Stil schreiben. Das Finanzamt informiert uns, dass eine Überzahlung aufgetreten ist oder dass bald eine Rückzahlung erfolgt. Die Verwaltung verwendet diesen Stil, weil auf diese Weise formal definierte Tatbestände rechtssicher formuliert werden.

Dann braucht es nur wenige Verben, um die substantivisch formulierten Figuren zu verbinden. Dies ist genau die Schwäche dieses Sprachduktus außerhalb von Behördenschreiben. Die Armut an Verben geht mit einem Verlust an Präzision einher.

Vergleiche einmal die folgenden beiden Sätzen:

A) In den vergangenen Jahren wurde die richtigen Weichenstellungen vorgenommen.

B) in den vergangenen Jahren wurde die richtigen Weichen gestellt.

Wie unterscheidet sich die Wirkung dieser beiden nahezu inhaltsgleichen Sätze? Warum erscheint in Variante B der Sprachduktus gekonnter als in Variante A?

Das zusammengesetzte Substantiv in Variante A wirkt irritierend. Der Satz ist umständlich gebildet, indem der Vorgang des Stellens substantiviert wird. Das Verb „vornehmen“ ist sehr allgemein gehalten. Dadurch gerät die Darstellung nicht anschaulich. In Variante B ist die Botschaft verbindlicher, weil hier die Weichen (das Endprodukt) als die richtigen bezeichnet werden.

Übertreibungen vermeiden

Wenn Du Deinen Wortschatz verbessern und Deinen Sprachduktus entwickeln möchtest, dann solltest Du auf übertriebene Formulierungen möglichst verzichten. Ausdrücke wie „himmelschreiend“ erfüllen nicht die Anforderungen an einen gehobenen Sprachstil. Wenn uns Formulierungen übertrieben erscheinen, beeinflusst dies die Überzeugungskraft, die wir dem Redner oder dem Autor zuschreiben.

Wenn Dir an einer Stelle eine Übertreibung auffällt, wirst Du unter Umständen die gesamte Rede oder den gesamten Text für überspitzt halten. Daher können bereits einzelne übertrieben Worte den Eindruck bezüglich des Sprachduktus negativ beeinträchtigen.

Füllwörter vermeiden

Die Wörter „schließlich“ und „hauptsächlich“ haben meist keine Funktion und sollten daher vermieden werden. „Im Prinzip“ ist ein Ausdruck, der auch in der gesprochenen Sprache nicht als Ausbund eines gehobenen Sprachduktus gilt.

Wenn Du diese Hinweise beachtest, wirst Du Deinen Wortschatz verbessern, Deinen Sprachstil entwickeln und insgesamt Deine Kommunikationsfähigkeit verbessern.

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