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So antwortest Du schlagfertig im Bewerbungsgespräch

So antwortest Du schlagfertig im Bewerbungsgespräch

Zum Einstieg in das Berufsleben und bei späteren Jobwechseln sind stets Bewerbungsgespräche zu führen. Mindestens ein Vorstellungsgespräch ist bei jeder Jobsuche zu führen. Ein Bewerbungsgespräch bereitet Bewerbern oft Kopfzerbrechen, weil sie derartige Gespräche nicht regelmäßig führen, sie nervös sind und in der Regel nicht wissen, wie sie sich auf derartige Gespräche vorbereiten sollen.

Um in einem Bewerbungsgespräch schlagfertig zu sein und aufgeweckt und handlungsschnell auf das Gegenüber wirken zu können, bedarf es einer gewissen Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch. Dabei ist es nicht zielführend, sich mögliche Fragen, mit denen man wahrscheinlich konfrontiert wird, aufzuschreiben und sich passende Antworten zu überlegen und diese dann anschließend stupide auswendig zu lernen.

Auswendig lernen ist kontraproduktiv um schlagfertig zu sein

Es wirkt in einem Vorstellungsgespräch sehr unnatürlich und aufgesetzt, wenn jede Antwort, die man gibt, auswendig gelernt wirkt. Es besteht darüber hinaus die große Gefahr, dass man die Fragen, die man gestellt bekommt, deren Antwort man nicht auswendig gelernt hat, gar nicht beantworten kann. Schlagfertigkeit in einem Vorstellungsgespräch entsteht durch eine gezielte Vorbereitung, die aber nicht in dem stupiden Auswendiglernen von Antworten auf mögliche Fragen besteht.

Vielmehr müssen Bewerber allgemein verstehen, wie ein Bewerbungsgespräch funktioniert, wie es abläuft und welches Verhalten gefragt ist. Wenn Bewerber den allgemeinen Ablauf eines Vorstellungsgesprächs verstanden haben, dann können Sie sich auch gezielt auf ein solches Gespräch vorbereiten.

Wie Du schlagfertig in einem Bewerbungsgespräch antwortest, erfährst Du in diesem Artikel.

Ablauf eines Vorstellungsgesprächs

Vorstellungsgespräche verlaufen in der Regel nach einem bestimmten Muster. Ein typische Vorstellungsgespräch hat eine Dauer von in der Regel ca. 30 bis 60 Minuten. Je nach Hierarchiestufe, in der eine zu besetzende Stelle angesiedelt ist, die Gespräche bei unteren Ebenen eher kürzer, die in oberen Hierarchieebenen eher länger dauern. Folgende Phasen werden üblicherweise im Laufe eines Vorstellungsgespräches durchlaufen:

  1. Allgemeine Begrüßung und kurze Small-Talk-Phase mit kurzer Vorstellung der am Gespräch beteiligten Personen
  2. Ausführliche Vorstellung des Bewerbers
  3. Vorstellung des Unternehmens
  4. Motivation für die Bewerbung und Leistungsmotivation des Bewerbers
  5. Klärung organisatorischer Fragen die Stelle, die Stellenbesetzung und das weitere Prozedere betreffend
  6. Möglichkeit des Bewerbers, eigene Fragen zu stellen
  7. Verabschiedung

Diesem genannten idealtypischen mehrphasigen Ablauf folgen weit über 90 % aller Vorstellungsgespräche.

Gezielte Vorbereitung auf alle Phasen in einem Bewerbungsgespräch

In jeder der genannten Phasen hilft es Dir als Bewerber, wenn Du Dich gezielt darauf vorbereitest, was in den einzelnen Phasen auf Dich zukommen kann. Besonders wichtig ist ein authentisches und sympathisches Auftreten, denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass viele Personaler bereits nach 90 Sekunden einen festen Eindruck von einem Bewerber haben und damit schon früh wissen, ob ein Kandidat für die Stelle geeignet ist oder nicht.

Du solltest Dich also auch auf die Begrüßung und Small-Talk-Phase so vorbereiten, dass Du in der Lage bist, zu einem bestimmten Thema einen kurzen Small-Talk zu führen. Eine gute Allgemeinbildung und das regelmäßige Lesen der Tageszeitung sind hier sehr hilfreich und geben Sicherheit in derartigen Situationen. Es ist aber gerade in der Begrüßungsphase wichtig, einen sympathischen Eindruck zu hinterlassen.

Auf Fragen vorbereiten

Um ein Bewerbungsgespräch gut zu absolvieren, bedarf es einer guten Vorbereitung. Dazu gehört auch, sich zu überlegen, welche Fragen in den einzelnen Phasen eines Vorstellungsgespräches gestellt werden können. Auf diese Fragen kann man sich vorbereiten. Nur sollte man die Antworten nicht stupide auswendig lernen, sondern in der Lage sein, die Fragen frei, aber mit einer bestimmten Struktur zu beantworten. Gut vorzubereiten ist auch die ausführliche Vorstellung der eigenen Person und des bisherigen beruflichen Werdegangs in Phase 2.

Kenne Deinen Lebenslauf

Für ein Bewerbungsgespräch ist es zwingend erforderlich, den eigenen Lebenslauf mit allen wesentlichen Eckdaten auswendig und vor allem frei vorzutragen. Wenn Dein Gegenüber den Eindruck hat, dass Du Deinen Lebenslauf auswendig gelernt hast, so kommt dies nicht gut an.

Wichtig ist es, dass Du als Bewerber authentisch wirkst. Also gehe Deinen Lebenslauf in Ruhe durch und überlege, was die wesentlichen Informationen sind, die Du in einem Vorstellungsgespräch erläutern möchtest.

Frage Dich, welche Stationen und Qualifikationen Du besonders betonen möchtest, weil sie etwas eine besondere Relevanz für die ausgeschriebene Stelle haben. Du musst nicht zwingend in einer chronologischen Reihenfolge berichten. Du kannst die Vorstellung Deiner Person und Deines Lebenslaufs zum Beispiel auch nach einzelnen Schwerpunktthemen in Deinem beruflichen Lebenslauf wie zum Beispiel Schule, Ausbildung und Berufseinstieg sowie Informationen zur Person gliedern.

Mache die Vorstellung immer davon abhängig, auf welche Stelle Du Dich bewirbst und mit welchen Anforderungen Du konfrontiert wirst.

Informiere Dich über das Unternehmen

Gelingt es Dir herauszuarbeiten, dass Du aufgrund Deines bisherigen Werdegangs, Deiner Qualifikationen und Erfahrungen der ideale Kandidat für die Stelle bist, hast Du eine große Chance, die Stelle zu bekommen. In Phase 3 ist es notwendig, sich intensiv mit dem Unternehmen zu beschäftigen. Hierzu gehört eine sorgfältige Recherche vor allem im Internet über das Unternehmen.

Stelle alle Informationen zum Unternehmen zusammen und arbeite diese durch. Du musst im Vorstellungsgespräch in der Lage sein, einige Informationen zum Unternehmen wiederzugeben, damit Dein Gegenüber merkt, dass Du Dich vorbereitet hast.

Bringe Deine Motivation überzeugend rüber

In Phase 4 musst Du in der Lage sein, die Motivation für Deine Bewerbung klar und nachvollziehbar zu benennen. Mache klar, dass die Stelle für Dich ideal wäre und zeige auf, dass Du eine hohe Leistungsfähigkeit und Motivation mitbringst.

Fragen und Fragen stellen

In Phase 5 geht es um einige organisatorische Fragen, die im Rahmen des weiteren Bewerbungsverfahrens zu klären sind. Hier wird der Personaler eine Reihe von Informationen geben. Höre aufmerksam zu und stelle bei Bedarf gezielte Rückfragen. In Phase 6 wird man Dir Gelegenheit geben, Fragen an die Unternehmensvertreter zu stellen. Nutze die Gelegenheit, um gezielt mindestens eine Frage zu stellen.

Es wird Dir ansonsten als Desinteresse ausgelegt, wenn Du gar keine Frage stellst, also überlege Dir vor dem Vorstellungsgespräch, welche Fragen Du grundsätzlich hast, so dass Du auf jeden Fall mindestens eine Frage stellen kannst. Im Gespräch selber werden Dir vielleicht zusätzlich noch Fragen in den Sinn kommen. Versuche diese Fragen im Gedächtnis zu behalten und stelle sie in Phase 6, wenn man Dir die Gelegenheit dazu gibt.

Der letzte Eindruck zählt

Phase 7 wirkt unspektakulär, denn schließlich geht es nur um die Verabschiedung. Aber weit gefehlt: In der Verabschiedung ist es wichtig, sich für das aus Deiner Sicht sehr positive Gespräch zu bedanken und klar zu kommunizieren, dass Du Dich über eine zeitnahe Rückmeldung sehr freuen würdest. Versuche, verbindlich aufzutreten und zeige, dass Du ein sehr großes Interesse an der Stelle hast.

Folglich hast Du als Bewerber in allen Phasen des Vorstellungsgespräches eine entscheidende Rolle. Du bist in diesem Termin der Hauptdarsteller, also bereite Dich so gut vor, dass Du ohne langes Überlegen stets die richtigen Antworten parat hast.

Wie schaffe ich es, in einem Vorstellungsgespräch schlagfertig zu sein?

Schlagfertig zu sein lässt sich in einem gewissen Maße trainieren, hängt aber auch von der Persönlichkeit des Bewerbers ab. Eher schüchterne, introvertierte Menschen sind häufig weniger schlagfertig als sehr offene und kommunikative, extrovertierte Menschen. Dennoch lässt sich Schlagfertigkeit trainieren und es macht einen sehr guten Eindruck, wenn Du als Bewerber schlagfertig bist.

Wichtig ist zunächst, dass Du in einem Bewerbungsgespräch stets die Ruhe bewahrst und Gelassenheit ausstrahlst. Vertraue Deinen Fähigkeiten und Kenntnissen, denn wenn Du dies tust, strahlst Du automatisch Ruhe und Gelassenheit aus. Bereite Dich gezielt auf Situationen in einem Bewerbungsgespräch vor und erstelle eine Liste möglicher Fragen.

Überlege zu jeder Frage, wie Du auf diese Frage antworten würdest und versetze Dich auch in die Lage der Unternehmensentscheider und des Personalers. Welche Antwort würden sie hören wollen?

Katalog beispielhafter Fragen

Zu einer guten Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch gehört, dass Du Dir einige Beispielfragen überlegst, mit denen Du im Bewerbungsgespräch aller Voraussicht nach konfrontiert wirst.

Typische Fragen in einem Bewerbungsgespräch sind zum Beispiel:

  • Wie sind Sie auf unser Unternehmen aufmerksam geworden?
  • Wie kommt es, dass Sie sich bei uns beworben haben?
  • Warum wollen Sie Ihre bisherige Stelle kündigen?
  • Was ist die Motivation für Ihre Bewerbung bei uns?
  • Haben Sie sich auch noch bei anderen Unternehmen beworben oder nur bei uns?
  • Warum sollten wir Sie einstellen?
  • Was befähigt gerade Sie für die Stelle?
  • Was wissen Sie denn über unser Unternehmen?
  • Was würden Sie als Ihre Stärken bezeichnen?
  • Wo liegen Ihre Schwächen?
  • Wenn Sie es sich wünschen könnten, was wäre dann Ihr Traumberuf?

Dies ist eine Auswahl von Fragen, die so oder in einer ähnlichen Form in einem Bewerbungsgespräch an Dich gestellt werden. Es macht also Sinn, dass Du Dir in Ruhe vor einem Bewerbungsgespräch mögliche Antworten überlegst. Dies kann bei einem Spaziergang passieren oder gar unter der Dusche oder vor dem Einschlafen im Bett. Es spielt keine Rolle wo, sondern dass Du Dir Gedanken machst!

Stich aus der Masse hervor

Überlege Dir, wie Du die Unternehmensentscheider durch eine gute Antwort beeindrucken kannst, denn es ist wichtig, dass Du aus der Masse der Bewerber heraus stichst. Du musst nach dem Bewerbungsgespräch besonders positiv in Erinnerung bleiben. Es ist auf jeden Fall falsch, wenn Du Dir die Gedanken über die Antworten auf die Fragen erst im Bewerbungsgespräch machst. Dann ist es nämlich zu spät!

Schlagfertig wirst Du nur dann wirken, wenn Du schnell eine gute Antwort geben kannst und dies bedarf einer gewissen Vorbereitung. Wohlgemerkt: Du sollst keine Antworten auswendig lernen, Du sollst Dir aber überlegen, wie Du auf die einzelnen Fragen antworten möchtest und welche Inhalte Du transportieren möchtest. Für Bewerbungsgespräche sind im Buchhandel und Online eine Reihe guter Bewerbungsratgeber erschienen, in denen nahezu alle Fragen abgedruckt sind, die in Bewerbungsgesprächen so oder in ähnlicher Form auftreten können.

Zudem gibt es Dienstleister, die Bewerbertrainings durchführen. Tust Du Dich sehr schwer mit der Vorbereitung eines Bewerbungsgesprächs, dann könnte dies eine gute Option für Dich sein, um Dich adäquat auf ein Vorstellungsgespräch vorzubereiten.

Brainteaser

In Bewerbungsgesprächen kannst Du unter Umständen auch mit sogenannten Brainteasern konfrontiert werden. Brainteaser (Englisch: Gehirnkitzler) sind Knobelaufgaben, die in Bewerbungsgesprächen zum Einsatz kommen, um die analytischen Fähigkeiten eines Kandidaten zu prüfen. Um auch diese Herausforderung in Vorstellungsgesprächen meistern zu können, brauchst Du logisches Denken, Kreativität und mathematisches Grundwissen.

Brainteaser können mathematische Probleme sein, die Du lösen sollst beziehungsweise Knobelaufgaben, die eine eindeutige Lösung haben. Daneben gibt es aber auch Schätzfragen oder Business Cases. Bereite Dich auch auf diese kleinen Aufgaben vor. Es gibt hierzu allein im Internet eine ganze Reihe Informationen und Fallbeispiele. Du weißt dann, was auf Dich zukommt und kannst auch auf einen Brainteaser geschickt kontern und Handlungsschnelligkeit beweisen.

Fazit

Die Kunst, dass Kandidaten in Bewerbungsgesprächen geschickt kontern, ist grundsätzlich erlernbar. Wichtig ist zunächst Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen, auch wenn dies aufgrund der vor derart wichtigen Gesprächen bestehenden Nervosität nicht so leicht ist. Für die innere Ruhe und das Selbstbewusstsein und die Selbstsicherheit hilft es, wenn man das Gespräch gedanklich für sich simuliert.

Welche Fragen könnten an mich gestellt werden? Wie werde ich diese beantworten? Eine gute Vorbereitung ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Gelingen des Gesprächs. So gelingt es auch, Schlagfertigkeit und Gedankenschnelle zu demonstrieren. Mit Vorbereitung ist gemeint, das Bewerbungsgespräch und mögliche Fragen für sich gedanklich durchzuspielen und festzulegen, mit welchen Inhalten man antworten möchte.

Vorbereitung bedeutet hingegen nicht, alle Antworten aufzuschreiben und stupide auswendig zu lernen und sie im Bewerbungsgespräch auswendig wiederzugeben. Dies wirkt unnatürlich und künstlich und wirkt sich kontraproduktiv auf die Entscheidung der Stellenbesetzung aus. Schlagfertig kontern kann grundsätzlich jeder Mensch. Manchen Menschen ist eine gewisse Schlagfertigkeit von Geburt an in die Wiege gelegt, andere müssen sich diese antrainieren. Nicht nur für Bewerbungen, sondern generell im Leben ist Schlagfertigkeit sehr nützlich.

Man erlernt sie nicht nur für einzelne Bewerbungsgespräche, sondern man erlernt sie für das gesamte Leben! Wer gut kontern kann, der geht aus verbalen Auseinandersetzungen immer als emotionaler Sieger hervor!

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