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Welche SAP Module gibt es?

Welche SAP Module gibt es?

Als größter europäischer und weltweit viertgrößter Softwarekonzern mit Sitz in Baden-Württemberg ist SAP insbesondere in der Entwicklung von Software tätig, mit der sich nahezu alle Geschäftsprozesse in einer Firma abbilden lassen: Die SAP Module. Dazu zählen zum Beispiel das Controlling, die Buchführung, der Einkauf, das Personalwesen, die Lagerhaltung, die Produktion und der Vertrieb.

Für jedes dieser Felder gibt es SAP Module; der Konzern, dessen Kürzel sich aus der Wortschöpfung „Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung“ ableitet, unterstützt mit seinen Softwareprodukten Kunden auf der ganzen Welt.

Gegründet von Dietmar Hopp und Hasso Plattner, unterhält SAP inzwischen Niederlassungen in den USA, in Indien, China, Brasilien, Kanada, Israel, Russland, Frankreich, Irland, Bulgarien, Ungarn und Vietnam. Die einzelnen SAP Module sorgen dafür, dass sich Unternehmen heutzutage softwareseitig komplett steuern lassen.

SAP SD

Das Kürzel SD steht für Sales and Distribution. SAP SD wird also im Vertrieb eingesetzt; es gehört zum Bereich Logistik und ist Bestandteil von SAP ERP (darunter versteht man ganz einfach das Unternehmens-Informationssystem, zu dem alle relevanten Bereiche einer Firma zählen, anders ausgedrückt: SAP ERP meint alle SAP Module). Das bedeutet, SD kann in jedem Konzern eingesetzt werden, der SAP ERP nutzt.

Mit SAP SD lässt sich der Verkauf von Dienstleistungen und Produkten in der Geschäftswelt abbilden, die Software bietet eine Vielzahl an Funktionen, die im Verkaufsprozess eine Rolle spielen. Dazu gehören beispielsweise der Verkauf an sich, der Versand und die Faktura. Das Modul ist aber auch in der Lage, eine Retoure abzuwickeln.

Vor allem die Stammdatenpflege spielt bei SD eine wichtige Rolle

Im Vertrieb nimmt der Verkauf eine ganz wichtige Rolle ein, und alle Angebote sollten heutzutage so individuell wie möglich auf den Kunden zugeschnitten sein. SAP SD beinhaltet darum ein Feature, mit dem sich Stammdaten erfassen und pflegen lassen. Für jeden Kunden können so spezifische Konditionen abgespeichert werden, auf die bei einer Angebotserstellung zurückgegriffen wird. Im Prinzip ist im Stammdatensatz eines Kunden aber die komplette Historie hinterlegt – vom Erstkontakt über eingegangene Kundenanfragen bis hin zu konkreten Verkäufen.

Wird ein Verkauf getätigt, so ist für SAP SD noch längst nicht Feierabend. Jetzt geht es um die zeitnahe Lieferung des verkauften Produkts. Die große Stärke von SD ist, dass das Modul auch die Lagerverwaltung beherrscht und die Bewegung der Waren im gesamten System verfolgen kann. Bei korrektem Ablauf verbucht SD den Warenausgang und löst die Rechnungsstellung an den Kunden aus.

SAP MM

MM (Materials Management) ist das SAP Modul, mit dem in der Materialwirtschaft gearbeitet wird. SAP MM stellt dort eine enorm wichtige, weil grundlegende Komponente dar. Denn ohne sie wäre weder der Einkauf, also die Materialbeschaffung, noch die Lagerung bzw. Bestandsführung denkbar. Auch MM ist Bestandteil von SAP ERP.

SAP MM lebt nicht zuletzt von der Vernetzung und der Kooperation mit anderen ERP Modulen. So ist MM etwa in der Lage, die tatsächlich vorhandenen Bestände bestimmter Materialien in andere Module zu integrieren, beispielsweise in die Finanzbuchhaltung (dieses Modul heißt SAP FI). Auch die Rechnungsprüfung übernimmt SAP MM. Die Kosten einer Materialentnahme exportiert das Modul hinüber ins Controlling, und die Materialbedarfsplanung wäre ohne die Daten, die SAP MM bereitstellt, im Prinzip gar nicht möglich.

MM besteht aus zwei Teilen

Das SAP Modul Materialwirtschaft besteht aus zwei Komponenten. Zum einen ist da MM-IM zu nennen, das bei der Inventur und bei der Bestandsführung hilft. IM plant und erfasst die Bewegung von Waren innerhalb eines Konzerns und schreibt die Materialbestände fort. Außerdem kann es bei der Durchführung einer Inventur eingesetzt werden. Ohne diese Funktionen sind sämtliche Unternehmensbereiche, die mit Materialbeständen befasst sind, nicht denkbar – etwa die Produktion.

MM-IM erfasst aber nicht nur die Menge bestimmter Materialien, sondern auch deren tatsächlichen finanziellen Wert. Dieser wird dann in der Finanzbuchhaltung in den entsprechenden Konten erfasst. Aufgrund dieser Automatisierung durch MM-IM sparen sich Firmen enorme Kosten, die etwa durch eine manuelle Führung oder Aufnahme der Bestände entstehen würde.

SAP PP

Das Kürzel PP steht für Produktionsplanung. Diese Planung ist für Betriebe unersetzlich, die im verarbeitenden Gewerbe tätig sind. Nur jene Unternehmen, die in der Produktionsplanung effizient sind, werden ihre monetären Ziele auch erreichen. Es ist heute nicht mehr wie vor Jahrzehnten, dass bestimmte Materialien einfach in großen Mengen im Lager gehalten werden; die Kunden bestimmen mit ihrer Nachfrage das Angebot. Und die Nachfrage ändert sich in bestimmten Produktbereichen beinahe täglich.

Diesen Anforderungen musste auch die Produktionsplanung angepasst werden. Doch die Komplexität ist enorm. Denn einerseits sollen Materialien nur noch in kleinen Mengen auf Lager sein – parallel dazu ist die Produktion (und auch deren Planung) jedoch angehalten, auf Kundenwünsche stets kurzfristig reagieren zu können. Im Prinzip sind das Ziele, die sich konträr gegenüberstehen. Als ob das noch nicht genügen würde, ist nach wie vor auch noch die Komponente „Zeit“ wichtig. Schließlich soll der Kunde nicht ewig auf die Bestellung warten müssen.

Ohne Software wie SAP PP ist die Produktionsplanung kaum zu leisten

Um all diese komplexen Prozesse unter einen Hut zu bringen, wird SAP PP in Unternehmen genutzt. PP, ebenfalls integraler Bestandteil von SAP ERP, erstellt Produktionspläne, die den geforderten Rahmen erfüllen. Darüber hinaus überwacht PP die Umsetzung der Produktionsprozesse. SAP PP konzipiert die Produktionsplanung, indem die Software das Manufacturing Resource Planning (MRP II) vornimmt und die Produkte nach dem Kundenentkopplungspunkt klassifiziert.

Die Fachbegriffe in der Produktion heißen Assemble-to-Order, Engineer-to-Order, Make-to-Order und Make-to-Stock. Das sind die Grundlagen, anhand derer SAP ERP die für die Produktionsplanung nötigen Stammdaten anlagen kann.

SAP PM

PM steht für Plaint Maintenance und umfasst alle für die Abwicklung von Maßnahmen der Instandhaltung nötigen Funktionen. Das SAP ERP Modul PM ist dabei für kleine Anwendungen geeignet, die einzig und allein die Tätigkeiten in der Instandhaltung erfassen. Es kann aber auch für komplexe Anwendungen in diesem Bereich eingesetzt werden, bei denen nicht nur die Instandhaltung durchgeführt wird, sondern auch eine Auswertung notwendig ist.

Vier Hauptfunktionen sind es, die SAP PM ausführen kann:

  1. Da ist zum einen die Inspektion, bei der Maßnahmen eingeleitet werden, die den tatsächlichen Zustand eines technischen Systems feststellen sollen.
  2. Zum zweiten ist die Wartung zu nennen, die dafür sorgt, dass der Soll-Zustand dieses Systems erhalten bleibt, sollte dieser den Vorgaben entsprechen.
  3. Die dritte Funktion ist die Instandsetzung. Damit werden Maßnahmen ergriffen, die zur Wiederherstellung des Soll-Zustands dieses Systems dienen.
  4. Darüber hinaus und viertens beinhaltet SAP PM auch noch andere Maßnahmen, um die Instandhaltung zu organisieren.

PM ist in andere SAP Module integriert

Wie die anderen SAP Module ist auch PM als Bestandteil von SAP ERP komplett in die SAP-Infrastruktur integrierbar und interagiert mit den Modulen aus der Produktion, aus der Materialwirtschaft, aus dem Controlling, aus der Personalwirtschaft oder aus dem Vertrieb. Das ist wichtig, weil beispielsweise die Abrechnung für eine Instandhaltungsmaßnahme direkt im Modul FI gebucht werden kann. Steht die Planung einer Maßnahme an, so erhält SAP PM Informationen anderer SAP Module etwa aus der Materialwirtschaft (MM) oder dem Personalwesen (HR).

Wie alle SAP Module bringt auch PM einem Unternehmen viele Vorteile. So lassen sich etwa Wartungen mit Hilfe von KPIs durchführen und messen, indem SAP PM zum Einsatz kommt. Werden Mitarbeiter geschult, mit diesem Modul zu arbeiten, so können sie effizient dazu beitragen, die Prozesse der Instandhaltung einfacher und auch sicherer zu machen.

SAP Module in SAP ERP erleichtern alle Unternehmensprozesse

Die immensen Vorteile, die die SAP Module für einen Konzern bedeuten, werden natürlich erst klar, wenn sie implementiert worden sind. Einige SAP ERP Module haben wir bereits vorgestellt, doch es gibt noch viele andere: Sieben im Rechnungswesen, insgesamt elf in der Logistik, zwei im Supply Chain Management, drei im Personalwesen. Außerdem existieren fünf Module, die bereichsübergreifend sind, sowie fünf rein technische SAP Module. Dazu kommen speziell für bestimmte Branchen entwickelte Module.

Wie bereits angeklungen liegt der Vorteil der SAP Module vor allem darin begründet, dass sie unter dem Dach des SAP ERP allesamt miteinander agieren können. Bildlich gesprochen: Wenn ein bestimmtes Modul eine bestimmte Information aus einem anderen Bereich benötigt, dann bekommt es diese ganz von allein zur Verfügung gestellt, weil das Modul aus diesem anderen Bereich genau das tut: die Information mit allen anderen ERP-Komponenten teilen.

ERP heißt übrigens Enterprise Resource Planning. Gemeint ist das zentrale Management aller in einem Unternehmen zur Verfügung stehenden Mittel – also etwa das Personal, die Dateninformationen, das Material, das Kapital und einige andere Faktoren.

Nachfolgend noch eine Aufzählung aller SAP ERP Module.

Im Rechnungswesen gibt es die SAP Module

  • FI (Financial)
  • CO (Controlling)
  • TR (Treasury)
  • RE (Real Estate Management)
  • EC (Enterprise Controlling)
  • IM (Investment Management)
  • PS (Project System)

In der Logistik findet ihr die beschriebenen Module

  • SD, MM, PP und PM; darüber hinaus gibt es
  • QM (Quality Management)
  • LO (Logistics General)
  • LE (Logistics Execution)
  • CS (Customer Service)
  • EHS (Environment, Health & Safety)
  • SRM (Supplier Relationship Management)
  • PLM (Product Lifecycle Management)

Im Supply Chain Management kommen die SAP ERP Module zum Einsatz

  • SCM (Supply Chain Management) und
  • APO (Advanced Planning & Optimization)

Im Personalwesen verwendet diese Module

  • HCM
  • ESS und MSS (Human Capital Management, Employee Self-Services und Manager Self-Services).

Des Weiteren spielen in anderen Bereichen noch die SAP ERP Module tragende Rollen

  • BW (Business Warehousing)
  • CRM (Customer Relationship Management) und
  • PI (Process Integration)

Die vielen weiteren Module und Lösungen sind in ihren jeweiligen Bereichen aber ebenso wichtig, ihre Aufzählung würde jedoch diesen Rahmen sprengen.

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