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Kritik am Chef richtig formulieren – Mit einfachen Tipps gelingt es

Kritik am Chef richtig formulieren – Mit einfachen Tipps gelingt es

Es fällt im alltäglichen Leben schon schwer, seine Meinung immer zu vertreten und zu äußern. Wenn es dann um den Job geht, ist es für viele noch gewagter Kritik zu üben. Dies vor allem dann, wenn es um die Kritik am Chef geht. Doch wenn Du einige Aspekte beachtest und Deine Äußerungen sachlich vorbringst, kannst Du Dir mit diesem Verhalten sogar Bonuspunkte bei Deinem Vorgesetzten erarbeiten.

Kritik am Chef ist eine heikle Angelegenheit

Für viele Führungskräfte ist eine Kritik, die durch Mitarbeiter geäußert wird, eine Beleidigung und Infragestellen der Kompetenzen. Damit kann Kritik zu üben schnell zum verbalen Minenfeld werden. Um sich vor den daraus resultierenden Spannungen am Arbeitsplatz zu schützen, halten sich viele Arbeitnehmer deshalb damit zurück statt ihre Meinung offen zu vertreten. Doch konstruktive Kritik ist auch in der Chefetage durchaus erwünscht, wichtig ist nur, sie zum richtigen Zeitpunkt und im richtigen Tonfall zu äußern.

Wann der richtige Zeitpunkt für die Kritik am Chef ist

Alles auszusitzen und möglichen Ärger herunterzuschlucken, ist und darf auch keine Option für Dich sein. Denn zu viel Frust kann an Deine Substanz gehen und Dich schlimmstenfalls auch gesundheitlich beeinträchtigen. In jedem Fall aber hat er Auswirkungen auf Deine Motivation am Arbeitsplatz und damit verbunden auch mit Deinen erbrachten Leistungen. Damit kann sich ein Kreislauf in Gang setzen, der von einer nicht ausgesprochenen Kritik am Chef bis hin zum möglichen Arbeitsplatzverlust wegen Leistungsmangel führen kann.

Da ist es besser und sinnvoller, sich professionell mit dem Problem auseinander zu setzen und die Konfrontation mit Deinem Chef gut vorzubereiten. Dazu ist es wichtig, auch den richtigen Zeitpunkt zum Kritik üben zu finden. Dieser ist genau dann, wenn eventuell negative Emotionen, die in Verbindung mit dem Verhalten Deines Chefs stehen, auf ein kontrollierbares Maß abgekühlt sind.

Nicht aus dem Affekt heraus handeln

Denn der häufigste Fehler, wenn jemand Kritik am Chef formulieren möchte, ist, dass nicht zwischen Person und Sache unterschieden wird. Wer sich ungerecht behandelt fühlt und deshalb sauer auf den Vorgesetzten ist, kann mit seiner Kritik rasch in einem persönlichen Angriff enden. Deshalb solltest Du bei akuter Wut immer erst einmal tief durchatmen und Dir ein paar Tage Zeit nehmen, um eine Distanz zu Deinen eigenen Gefühlen aufzubauen.

Dieser Abstand, bevor Du den Chef kritisieren möchtest, hilft Dir auch, einen anderen Blick auf den Konflikt zu erhalten und Dich zu fragen, ob tatsächlich Handlungsbedarf besteht oder ob Du Dich vielleicht einfach nur kurz geärgert hast.

Konstruktive Kritik am Chef muss gut vorbereitet sein

Wenn Du konstruktive Kritik am Chef äußern möchtest, sollte diese entsprechend gut vorbereitet sein. Vereinbare im Vorfeld einen exakten Termin für das Gespräch mit Deinem Vorgesetzten und mach Dir klar, was Du mit Deiner Kritik am Chef erreichen möchtest. Geht es Dir einfach darum, Ärger los zu werden oder möchtest Du auch auf das Verhalten Deines Vorgesetzten einwirken und eine getroffene Entscheidung vielleicht nochmals zur Diskussion stellen? Nur wenn Du weißt, was Deine konstruktive Kritik bewirken soll, kannst Du auch Erfolg haben.

Selbst wenn Du mit einer bereits getroffenen Entscheidung nicht einverstanden bist, solltest Du konstruktive Kritik vermitteln. Denn nur wenn Du tatsächlich eine Angelegenheit klären möchtest, und während des Gesprächs bei der Sache bleibst, kannst Du auch etwas erreichen. In keinem Fall solltest Du Kritik am Chef so formulieren, dass Du dabei sein Verhalten indirekt bewertest.

Fehler bei der Kritik am Chef vermeiden

Wenn Du Deine Kritik am Chef formulieren möchtest, solltest Du einige Aspekte beachten. Dazu gehört, dass Du nicht völlig aufgebracht ins Büro Deines Vorgesetzten stürmst und ihn mit Deinen Vorwürfen konfrontierst.

Vorsicht mit Vorwürfen

Wenn Du eine Sache klären möchstest, dann bleibe auch bei der Sache und bewerte bitte nicht das Verhalten des Chefs. Ein typischer Fehler beim Chef kritisieren ist auch, wenn Du ihn mit zahlreichen Vorwürfen gleichzeitig konfrontierst. Ganz nach dem Motto „Warum haben Sie nicht…..“, provozierst Du dabei Deinen Chef eher als dass Du ein sachliches Gespräch suchst.

Wenn Du unzufrieden bist, solltest Du Dir im Vorfeld des Gesprächs die Mühe machen, Deine Kritik mit konkreten Konturen zu versehen. Diese sollen als konstruktive Kritik formuliert sein, zum Beispiel „was halten Sie davon, wenn wir…..“ Allgemeines Rumnörgeln hingegen disqualifiziert Dich von vorneherein und vermittelt alles andere als einen überlegenen Auftritt.

Spiel nicht den Moralapostel

Auch Moralisieren während Du den Chef kritisieren möchtest, bringt Dich nicht weiter. Denn es sind die Argumente, die bei der Kritik am Chef zu formulieren sind und nicht moralische Ansprüche. Bringen Dich die Argumente nicht weiter, helfen auch Appelle und Adjektive oder Bewertungen meist nicht weiter. Sätze und Formulierungen wie „ich bin nicht der Einzige, der das so sieht…“ gehen in den meisten Fällen nach hinten los und werden selten als konstruktive Kritik verstanden. Ein kluger Chef fragt nämlich weiter nach Namen und Du hast dann die Wahl zwischen Petze oder dem Verpuffen Deiner Argumente.

Wer den Chef kritisieren möchte, sollte auch von Erpressungen Abstand nehmen. Sie sind die denkbar dümmste Variante und kommen meist als Bumerang zurück. Wenn Du zum Beispiel mit Kündigung drohst oder damit, Dienst nach Vorschrift zu machen, sägst Du am eigenen Bürostuhl.

Den Sieger spielen

Sehr plump ist auch, wenn Du nach der Kritik am Chef und wenn dieser einlenkt, in ein Triumphgehabe verfällst. Plumpe Vertraulichkeit ist dann ebenso fehl am Platz wie Ironie oder gar Sarkasmus. Nur weil Du Kritik am Chef formulieren kannst und damit Erfolg hast, hast Du noch lange keinen Grund überlegen zu grinsen.

Konstruktive Kritik setzt auch auf den richtigen Tonfall

Wie heißt es so schön? Der Ton macht die Musik. Und das gilt für die Situation, wenn Du Kritik am Chef formulieren möchtest, auch. Wenn Du hier daneben liegst, kann Dich das schlimmstenfalls den Job kosten. In jedem Fall sind Verunglimpfungen oder gar Beleidigungen des Vorgesetzten, also sogenannte Schmähkritiken, zu unterlassen.

Denn damit kannst Du Dir unter Umständen eine verhaltensbedingte Kündigung einhandeln. Natürlich kommt es immer auf den individuellen Fall an, was unterschiedliche Rechtsprechungen bei Auseinandersetzungen zwischen Chef und Mitarbeiter zeigen.

Arbeitsrechtliche Konsequenzen hat es in jedem Fall, wenn Du verbal bei der Kritik am Chef entgleist. Mit viel Glück kannst Du vielleicht eine fristlose Kündigung umgehen, doch ob der weitere Bestand eines solchen Arbeitsverhältnisses noch Sinn macht, steht auf einem anderen Blatt und ist zu hinterfragen.

Schweigen ist keine Lösung, wenn Du Kritik üben möchtest

Für einige ist es schon eine Herausforderung, sich gegenüber seinen Kollegen durchzusetzen und diesem gegenüber eine Kritik zu formulieren. Und diese Hürde wächst, wenn Du das gegenüber Deinem Chef äußern möchtest. Immerhin steht einiges auf dem Spiel und zwar dessen Gunst ebenso wie eine mögliche zukünftige Karriere und im schlimmsten Fall einfach der Arbeitsplatz.

Natürlich gibt es nie eine Garantie, dass die Kritik am Chef auch ankommt. Sogar wenn sie berechtigt und konstruktiv geäußert wurde. Doch es ist sicher, dass sie nicht ankommt, wenn sie gar nicht erst geäußert wird. Mit anderen Worten bedeutet das, dass bei keiner Äußerung auch nichts passiert. Wenn Du hingegen Kritik am Chef äußerst, besteht die Chance darauf, dass sich etwas ändert.

Auf gegenseitige Wertschätzung achten

Neben dem richtigen Zeitpunkt, wenn Du den Chef kritisieren möchtest, gilt es auch auf die gegenseitige Wertschätzung zu achten. Denn diese ist die Grundvoraussetzung, zum einen für die Kritik selbst, zum anderen dafür, dass Du mit Deinem Vorgesetzten weiterhin gut zusammen arbeiten kannst. Die Intimität eines Gesprächs unter vier Augen erhöht zudem die Möglichkeit, dass Dein Chef die konstruktive Kritik auch annehmen kann. Denn andernfalls riskiert er, sein Gesicht zu verlieren oder für schwach eingestuft zu werden.

Kritik am Chef – so kommt sie auch gut an

Meist finden Feedback und Kritik in den Unternehmen immer nur in eine Richtung statt, nämlich vom Chef zum Angestellten bzw. zum Mitarbeiter. Damit mangelt es diesen oft an Erfahrung, wie jemand den Chef kritisieren kann und was dabei zu beachten ist. Das richtige Vorgehen ist aber entscheiden, dafür dass Dein Vorgesetzter mit Deinen Äußerungen auch richtig umgehen und diese auch annehmen kann.

In einem ersten Schritt geht es darum, konstruktive Kritik aus einem Perspektivenwechsel zu formulieren. Versetze Dich also in die Lage Deines Chefs, damit findest Du oft Erklärungen für die Diskussion. Ebenso hilfreich an dieser Stelle ist ein Dialog mit Deinen Kollegen. Wie stehen diese zur Situation, die ausschlaggebend für die Kritik am Chef ist? Verschaffe Dir durch deren Ansichten und Meinungen einen neuen Blickwinkel und erweitere gegebenenfalls Deine Argumentation um diesen Aspekt.

Im nächsten Schritt geht es darum, für die Kritik am Chef die richtige Atmosphäre zu schaffen. Vor allem der Beginn des Gesprächs ist entscheidend. Bemühe Dich gleich von Beginn an um eine sachorientierte Ebene, wobei auch nonverbale Faktoren wie Blickkontakt zueinander und zustimmendes Kopfnicken einen wichtigen Faktor darstellen. In jeder Situation solltest Du Dir aber unbedingt ein Maß an Selbstbewusstsein behalten und Dir die ungeteilte Aufmerksamkeit Deines Chefs sichern.

Sollte er, während Du Deine Kritik am Chef formulieren möchtest, abgelenkt werden, hilft ein Hinweis wie zum Beispiel: „Wenn es Ihnen gerade nicht passt, können wir auch einen späteren Termin vereinbaren“.

Emotionen und Verallgemeinerungen sind nicht für konstruktive Kritik geeignet

Wie bereits festgehalten, kommt es immer auf ein hohes Maß an Sachlichkeit an, wenn Du Kritik üben möchtest. Und das auch dann, wenn Dein Chef vielleicht im ersten Moment nicht so reagiert, wie Du es Dir vorgestellt hast. In jedem Fall gilt es, Ruhe zu bewahren und nochmals nach den Argumenten Deines Vorgesetzten zu fragen.

Formuliere die Kritik am Chef aber immer so, dass sie nicht wie ein Verhör wirkt und Dein Vorgesetzter nicht den Eindruck bekommt, er müsse sich rechtfertigen. Denn damit legst Du ein unhöfliches und respektloses Verhalten an den Tag, das es für Chefs umso schwieriger macht, mit Kritik umzugehen.

Mach Dir klar, dass es Dein gutes Recht ist, Kritik am Chef zu üben und ihn diesbezüglich verstehen zu wollen. Vielleicht ist ja alles auch nur ein Missverständnis, das bei weitem einfacher zu beseitigen ist als handfeste Meinungsverschiedenheiten. Genau in diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, dass Du Verallgemeinerungen beim Chef kritisieren vermeidest.

Unpassende Formulierungen sind zum Beispiel

„Sie machen immer….“ oder „jedes Mal, wenn Sie….“

die niemanden weiter bringen und nicht konstruktiv sind.

Nicht nur kritisieren, sondern auch Verbesserungsvorschläge machen

Besser ist es, wenn Du bei Deiner Kritik am Chef auf einen konkreten Punkt oder eine individuelle Entscheidung Deines Vorgesetzten eingehst. Benenne ganz genau, wie eine Verbesserung Deiner Meinung nach aussehen könnte und mache konkrete Vorschläge dazu. Niemals solltest Du hingegen den kompletten Führungsstil zur Debatte stellen oder hinterfragen.

Das Wohl des Unternehmens als Hauptaugenmerk

Zeige, wenn Du Kritik üben möchtest, dass Du dabei das komplette Wohl des Unternehmens im Blick hast. Je konkreter Du individuelle Punkte vorbringen kannst und je ruhiger dein Tonfall dabei bleibt, desto offener ist das Ohr Deines Gegenübers. Die Formulierung „Was ich Ihnen immer schon einmal sagen wollte….“ ist alles andere als hohe Kritikkunst und steht Deiner Absicht nur im Weg.

Lass stattdessen Deinen Chef aussprechen, auch wenn Du seine Argumente nicht auf Anhieb nachvollziehen kannst, und zeig ihm so, dass Du auch zuhören kannst. Das ist eine perfekte Taktik bei der Kritik am Chef, die letztendlich auch von Erfolg gekrönt wird. Denn Lösungen Interessieren Deinen Vorgesetzten immer mehr als Probleme. Deshalb ist der Halbsatz „Ihre Idee ist Blödsinn“ weder als Kritik am Chef geeignet, noch wird er dazu beitragen, dass Dein Anliegen in der Chefetage auch Gehör findet.

Stattdessen gilt es Gegenvorschläge zu machen und dabei Formulierungen wie „warum versuchen wir nicht, das…..“ oder „eine andere Möglichkeit besteht darin, dass…“ zu verwenden. Diese Sätze finden mit Sicherheit als konstruktive Kritik Akzeptanz und erleichtern dem Chef, einzugestehen, dass er sich möglicherweise geirrt hat.

Kritik am Chef immer mündlich formulieren

Ein wichtiger Aspekt, wie Du Kritik am Chef richtig üben kannst, ist, sie unbedingt mündlich auszusprechen. Außerdem solltest Du sie nur bei einem direkten Gespräch unter vier Augen äußern. Alles, was Du in einer Email oder in einem Brief formulierst und versendest, ist dokumentiert und kann später gegen Dich verwendet werden. Außerdem ist es rhetorisch klüger, Kritik in sogenannte Ich-Botschaften zu verpacken und als Fragen zu formulieren.

Fazit

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Kritik am Chef zwar eine Herausforderung, aber auch eine Bestätigung Deines Engagements sind. Wenn Du gewisse Aspekte wie Höflichkeit, Respekt und eine frühzeitige Terminisierung beachtest, kann auch Dein Chef mit Kritik besser umgehen.

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