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Die Visitenkarte für das Employer Branding: Bewerber richtig ansprechen mit der Karriere Website

Die Visitenkarte für das Employer Branding: Bewerber richtig ansprechen mit der Karriere Website

Eine Karriere Website ist immer noch für viele Unternehmen nur schmückendes Beiwerk. Entweder es werden keine Ressourcen für die Gestaltung der Website bereit gestellt oder sie wird einmal erstellt und dann nie wieder aktualisiert. Dabei verschenkt man mit einer schlechten Website Potenzial und schadet dem Unternehmen im schlimmsten Fall sogar.

Denn ein unprofessioneller Eindruck an dieser Stelle kann gute Bewerber und Bewerberinnen abschrecken. Welche Chancen eine Karriere Website dagegen bietet und worauf man achten muss, wenn man eine Karriereseite gestalten will, erklären wir in diesem Artikel. Und wir zeigen auch gleich ein paar besonders gelungene Beispiele als Karriere Website Best Pratice.

Warum eine Karriere Website wichtig ist

Der Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens hängt einerseits am Geschäftsmodell, am Wettbewerb und auch ein Stück weit von purem Glück ab. Andererseits kann man durch die Auswahl der besten Mitarbeiter jedoch einen echten Wettbewerbsvorsprung erzielen. Denn gerade im digitalen Zeitalter zählen innovative und leistungsstarke Mitarbeiter, die Ideen umsetzen können, mehr als die Finanzstärke und eine tolle Firmenvision.

Für viele Bewerber ist es selbstverständlich geworden, dass sie sich auf der Webseite des Unternehmens genauer über eine Stelle informieren, bevor sie sich dort bewerben. Im Auswahlprozess legen gerade jüngere Mitarbeiter immer mehr Wert darauf, dass das Unternehmen auch zu ihnen und ihren Vorstellungen passt. Sind dann irgendwo auf der Webseite nur lieblos ein paar veraltete Stellenausschreibungen hochgeladen, schafft dies ein Bild vom Unternehmen, das nicht zu dynamischen und leistungsstarken Mitarbeitern passt.

Mitarbeiter suchen heute nicht einfach einen Job, sondern einen Arbeitgeber, für den sie gerne und überzeugt tätig sind. Sie wollen sehen, welche anderen Menschen für dieses Unternehmen arbeiten, welche Werte das Unternehmen vertritt, was ihnen außer Gehalt und Urlaub geboten wird und wie der typische Arbeitsalltag aussieht. Entsprechend eignet sich eine Karriere Website auch für Employer Branding. Mit einer gut gestalteten Karriere Website schärft man seine Marke als Arbeitgeber und überzeugt die besten Bewerber für sich.

Welche Bestandteile braucht eine Webseite für Bewerber?

Eine gelungene Karriere Website erfüllt zwei Funktionen:

  1. Sie gibt Kandidaten alle Informationen über die Arbeit im Unternehmen, die diese benötigen.
  2. Sie macht die Entscheidung für das Unternehmen leicht.

Auf diese beiden Funktionen sollte die Karriere Website ausgerichtet sein. Die folgenden Bestandteile bilden dies ab.

Wer wird gesucht?

Zentrale Anforderung für die Karrierewebsite ist natürlich, dass sie zeigt, wen das Unternehmen sucht. Dabei reicht nicht einfach eine Auflistung und Verlinkung der aktuell ausgeschriebenen Stellen. Besser ist eine qualitative Beschreibung der Menschen, die gesucht werden. Sollten diese eher kreativ, ehrgeizig oder sozial orientiert sein?

Am besten ist es, einen Mitarbeitertypus zu beschreiben, in dem sich ideale Bewerber und Bewerberinnen ganz leicht wieder erkennen. Diese Information sollte zentral bzw. als erstes gegeben werden. Wer sich hier angesprochen fühlt, wird länger auf der Karriere Website verweilen und sich dann die entsprechenden Stellen anschauen.

Diese müssen natürlich auch leicht auffindbar gezeigt werden. Wenn das Unternehmen viele verschiedene Stellenangebote auf der Karriere Website zeigt, ist es sinnvoll, hier Filtermöglichkeiten nach Bereich, Berufserfahrung oder Standort anzubieten.

Was wird geboten?

Als Unternehmen befindet man sich heute im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter. Zum Karriere Website Employer Branding zählt daher natürlich auch, möglichst deutlich zu zeigen, was im Unternehmen geboten wird. Dabei geht es nicht nur um Gehalt, Urlaubstage und flexible Arbeitszeiten, sondern auch um die ganzen kleinen Extras, die mit einem Job im Unternehmen verbunden sind. Oft gibt es da weitaus mehr, als einem spontan einfällt.

Doch alle Fortbildungs-, Vorsorge- und Teambuilding-Maßnahmen können hier dafür sorgen, einen Extra-Punkt beim Bewerber zu machen. Wenn es geregelte Karrierepfade gibt, gehören diese auch auf die Karriere Website, genau wie eine besondere Lage des Unternehmens sowie alles, was Mitarbeitern kostenlos oder günstiger zur Verfügung gestellt wird.

Mit wem arbeiten die Kandidaten zusammen?

Da wir alle viel Zeit mit unseren Kollegen und Kolleginnen verbringen, muss eine Webseite für Bewerber natürlich auch zeigen, mit wem die Kandidaten in Zukunft zusammenarbeiten sollen. Am besten werden die verschiedenen Teams und ihre Aufgaben fürs Unternehmen vorgestellt. Man kann eine Karriereseite auch so gestalten, dass sich jedes einzelne Teammitglied kurz vorstellt.

Gerade bei einer großen Karriere Website ist dies in aller Regel zu viel. Ein paar Mitarbeiter exemplarisch zu Wort kommen zu lassen hilft jedoch, dem Unternehmen für Bewerber ein Gesicht zu verleihen. Gut ist es, wenn aus jedem Team ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin vorstellt, warum er oder sie im Unternehmen arbeitet. Um möglichst viele Kandidaten anzusprechen, sollte man bei der Auswahl der vorgestellten Mitarbeiter für die Karriere Website auf Diversität achten.

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Wenn man die einzelnen Teams beschreibt, sollte man sich natürlich nicht nur auf die Mitarbeiter konzentrieren. Schließlich können diese wechseln. Gut ist es, die Karriereseite so zu gestalten, dass man sofort herausfinden kann, wie der Arbeitsalltag in den verschiedenen Teams aussieht. Dazu zählen natürlich organisatorische Rahmenbedingungen, wie Arbeitszeiten und feste Meetings, aber auch die inhaltliche Verantwortung des Teams, sowie einzelner Mitarbeiter.

Auch die hierarchische Verortung innerhalb des Unternehmens – wer ist Teamleiter, zu welchem größeren Bereich zählt das Team – gehört auf die Karriere Website. Bei der Beschreibung des Arbeitsalltags sollte man außerdem darauf achten, welche Art von Mitarbeitern man damit anzieht. Sucht das Unternehmen Netzwerker, so sollten solche Aufgaben herausgestellt werden. Sind in nächster Zeit Überstunden angesagt, gehört auch dies auf die Karriere Website.

Wie läuft der Bewerbungsprozess ab?

Ganz wichtig für die Karriere Website sind natürlich alle Informationen über den Bewerbungsprozess. Dazu zählt zum einen ein Hinweis darauf, welche Unterlagen wie eingereicht werden sollen (Bewerberportal, E-Mail, Papierform), zum anderen aber auch der Prozess, der auf die Bewerbung folgt. Wie lange müssen Bewerber auf eine Antwort warten? Wie viele Gespräche finden statt? Mit wem? Gibt es ein Assessment Center für bestimmte Stellen?

Diesen Bereich kann man sehr gut ausbauen, indem man Fragen, die von Bewerbern gestellt werden, nach und nach ergänzt. Je weniger an dieser Stelle auf der Karriere Website offen bleibt, desto leichter wird eine Bewerbung für potenzielle Kandidaten.

Weitere Anforderung für die Karrierewebsite

Die richtigen Inhalte sind natürlich nicht die einzige Anforderung für die Karrierewebsite. Sie sollte auch leicht aufzufinden und zu bedienen sein. In den folgenden Punkten ist zusammengestellt, wie Unternehmen dies erreichen können.

SEO-Optimierung

Immer mehr Bewerber und Bewerberinnen suchen nicht nur auf Jobportalen nach geeigneten Stellen, sondern gehen direkt über eine Suchmaschine. Um dort gefunden zu werden, muss eine Karriere Website SEO-optimiert sein, das heißt, sie muss auf typische Begriffe für die Stellensuche Antworten liefern. Dies betrifft gar nicht die eigentlichen Stellenanzeigen, weil diese zu häufig gewechselt werden und entsprechend gar nicht in den Suchmaschinenergebnissen ranken werden.

Aber für allgemeine Begriffe wie „Jobs in der Beratung“ oder „Jobs in Stuttgart“, die auf das Unternehmen zutreffen, kann man in Google und anderen Suchmaschinen gefunden werden. Am besten beauftragt man also auch für die Karriere Website das hausinterne SEO-Team oder externe Experten, die die Webseite für Bewerber leichter auffindbar machen.

Bild und Ton

Reine Textseiten sind mittlerweile im Internet ohnehin selten, aber um zum Karriere Website Best Pratice zu werden, sollte man die ganzen Möglichkeiten des Internets ausschöpfen. Dazu gehört eine ansprechende visuelle Gestaltung, die in Farbgebung und Design die richtige Zielgruppe unter den Bewerbern anspricht. Professionelle Fotos beispielsweise von der Inneneinrichtung der Büros werten eine Karriere Website ebenfalls auf. Besonders ansprechend sind außerdem Videos.

Ein Image-Video kann beispielsweise den Alltag im Unternehmen zeigen. Am besten sind natürlich auch hier professionell gemachte Filme. Aber auch mit der Handy-Kamera lassen sich von einem talentierten Mitarbeiter authentische Einblicke zeigen. Wichtig ist, dass auch die Aufbereitung von Bild und Ton dem Unternehmen entspricht. Ein Image-Film für ein E-Commerce-Startup wird anderes aussehen, als einer für eine Management-Beratung.

Gesamtkonzept über alle Social Media-Kanäle

Gerade wenn man mit dem Karriere Website Employer Branding eine jüngere Zielgruppe ansprechen will, muss die Karriere Website Teil eines Gesamtkonzepts der Außendarstellung sein. Dazu gehört dann nicht nur, die Karriereseite zu gestalten, sondern ein umfassendes Konzept für die Präsenz in sozialen Medien zu entwerfen. So können zum Beispiel auf einer eigenen Facebook-Seite immer wieder Szenen aus dem Arbeitsalltag oder Probleme und Lösungen der Arbeitsorganisation vorgestellt werden.

Instagram eignet sich dafür, besonders ansprechende und motivierende Bilder aus dem Büro zu posten. So können interessierte Kandidaten auch einen unkonventionelleren Einblick in den Unternehmensalltag gewinnen. Denn in den sozialen Medien kann man aktueller und gleichzeitig nahbarer sein als auf der Karriere Website.

Die Entscheidung leicht machen – Call to Action

Auf eine Karriere Website gehört auch ein sogenannter Call to Action, das heißt eine Aufforderung, hier und jetzt zu handeln. Am besten ist dafür ein Button geeignet, auf dem eine Aufforderung steht, beispielsweise „Jetzt bewerben!“.

Solche Calls to Action sorgen dafür, dass Bewerber die Karriere Website nicht nur anschauen und dann wieder weitersurfen, sondern dass sie selbst angesprochen und zur Handlung aufgefordert werden. Der entsprechende Button muss entweder zum Bewerberportal oder zur E-Mail-Adresse des HR-Teams verlinkt sein. An dieser Stelle sollten auch weitere Kontaktinformationen stehen, um es Bewerbern leicht zu machen, mögliche weitere Fragen zu adressieren.

Aktuell bleiben

Eine Karriere Website aufzusetzen ist für die meisten Unternehmen ein größeres Projekt. Entsprechend froh sind sie, wenn es einmal erledigt ist. Oft ist die Webseite für Bewerber auch als Projekt angelegt und dem HR-Team stehen für die weitere Pflege kaum Ressourcen zur Verfügung. Entsprechend beschränken sich die HR-Mitarbeiter dann darauf, die Stellenanzeigen auszutauschen. Eine wichtige Anforderung für die Karrierewebsite besteht jedoch auch in Aktualität.

Und dies betrifft eben nicht nur die Ausschreibungen, sondern auch alle anderen Informationen und auch Fotos. Wenn plötzlich nur noch Bilder von ehemaligen Mitarbeitern auf der Karriere Website zu finden sind, fällt dies spätestens im Bewerbungsprozess auf – und hinterlässt einen schlechten Eindruck. Natürlich kann man nicht bei jeder Neu-Einstellung oder jedem Mitarbeiterwechsel die komplette Karriereseite gestalten. Aber in festen Abständen, zum Beispiel einmal im Quartal, sollte jemand die gesamte Karriere Website durchgehen und auf Aktualität prüfen.

Barrierefreiheit

Barrierefreiheit im Internet wird ein immer wichtigeres Thema. Es bedeutet, dass auch Menschen mit Behinderungen in der Lage sein sollen, die Informationen einer Webseite zu erfassen. Bei der Karriere Website betrifft dies vor allem sehbehinderte Menschen. Die Schriftgröße sollte sich also vergrößern, wenn dies über den Browser so eingestellt wurde, und nicht als Bild hinterlegt sein. Bilder sollten mit Beschreibungen versehen werden, die man sich vorlesen lassen kann.

Am besten beauftragt man auch hier Spezialisten, die einem Hinweise geben können, wo die eigene Karriere Website konkret verbessert werden kann. Denn gelebte Inklusion ist auch Bestandteil von Karriere Website Employer Branding.

Karriere Website Best Pratice

Einige Unternehmen stecken viel Zeit und Geld in die Entwicklung ihrer Karriere Website, sodass diese als Karriere Website Best Pratice dienen kann. Gerade große Konzerne haben oft ein eigenes Team, dass sich exklusiv darum kümmert, die Karriereseite zu gestalten. Ein gelungenes Beispiel dafür ist die Karriere Website von Deloitte, die den Bewerber sofort in einem Video anspricht und anschließend auf die verschiedenen Tätigkeitsfelder hinweist.

Der Bewerbungsprozess wird transparent dargestellt, es gibt Links zu den Social Media-Plattformen und der Arbeitsalltag wird aus der Sicht von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen geschildert. Ebenso sind Kontaktdaten vorhanden, mit verschiedenen Kontaktinformationen sowie Namen und Foto des Ansprechpartners. So erhält der anonyme Bewerbungsprozess direkt ein Gesicht. Auch andere große und kleine Unternehmen verfügen über eine Webseite, die sich als Karriere Website Best Pratice eignet, zum Beispiel Trivago oder die Telekom.

Fazit

Eine Karriere Website ist ein gutes Instrument für Employer Branding und Mitarbeiteraufbau. Im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter ist es unverzichtbarer Bestandteil. Dennoch vernachlässigen viele Unternehmen die eigene Karriere Website, wenn sie überhaupt eine haben. Damit werden Chancen verschenkt.

Eine gelungene Karriereseite ermöglicht Bewerbern nicht nur, einen authentischen Einblick in das Unternehmen zu erhalten, sondern sie erleichtert auch die Entscheidung für das Unternehmen – und trägt somit aktiv dazu bei, die besten Kandidaten zu finden und für das Unternehmen zu begeistern. Dafür ist es jedoch wichtig, eine Karriereseite nicht als abgeschlossenes Projekt, sondern als Prozess zu betrachten, für den dauerhaft Ressourcen zur Verfügung stehen müssen.

Nur so kann sicher gestellt werden, dass alle Informationen auf dem neuesten Stand sind und jederzeit mit dem Wettbewerb mithalten können. Denn die Auswahl der besten Mitarbeiter entscheidet den Erfolg eines Unternehmens – und kann deswegen nicht überschätzt werden.

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