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Informatik Studium oder Ausbildung – Was ist das Richtige für mich?

Informatik Studium oder Ausbildung?

Informatik Studium oder Ausbildung – Was ist das Richtige für mich?

Du hast dich schon immer für ein Informatik Studium oder eine Informatik Ausbildung interessiert? Zudem begeistern dich die technischen Abläufe in einem Computer oder in mobilen Geräten? Dann ist eine IT Ausbildung im Bereich Informatik genau das Richtige für dich. Du hast dabei die Wahl zwischen einem Informatik Studium oder einer Ausbildung. Dabei haben beide Formen der Ausbildung ihre Vor- und Nachteile.

Bei der Auswahl an Studiengängen und Ausbildungen hat man jedoch die Qual der Wahl. Ein IT Studium ist wesentlich anspruchsvoller, bietet aber gleichzeitig höhere Verdienstchancen. Vor allem duale Studiengänge haben auch viel Praxisbezug, was sehr wichtig für den späteren Berufseinstieg ist. Im Folgenden werden beide Ausbildungsformen konkret beleuchtet und miteinander verglichen, damit du die beste Entscheidung für dich treffen kannst.

Informatik Studium

Wenn du die Grundkenntnisse in der Informatik ausführlich und tiefgehend behandeln willst, bietet sich ein klassisches Informatik Studium an. Dieses ist meist sehr theoretisch aufgebaut. Hier lernst du, wie die Verarbeitung und die Analyse von Informationen abläuft und wie diese Informationen für die Lösung eines Problems genutzt werden. Weitere Inhalte in diesem Studiengang handeln von der Planung und Entwicklung von komplexen Rechnersystemen sowie von dem Aufbau der Architektur dieser Systeme.

Wenn du dich für dieses IT Studium interessierst, solltest du ein hohes Interesse und Verständnis für technische Zusammenhänge haben. Zudem sind sehr gute Kenntnisse der Mathematik erforderlich. Dies wird von vielen angehenden Studenten unterschätzt, weshalb die Abbruchquote wie in einigen anderen sog. MINT-Fächern sehr groß ist. Es lohnt sich aber, das Studium durchzuziehen, da Absolventen mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von ca. 35.000 bis 40.000 € jährlich rechnen können.

Die Studiengänge werden in der Regel mit einem Bachelor of Science bzw. mit einem Master of Science abgeschlossen. Die Regelstudienzeit beträgt beim Bachelor 6-8 Semester und beim Master 3-4 Semester. Studiengänge in der Informatik werden von vielen Universitäten, technischen Universitäten und Fachhochschulen angeboten. Ein Informatik Studium kann auch an einer Fernschule absolviert werden. Hier musst du meistens keine Vorlesungen oder Seminare besuchen, sondern du kannst dir die Inhalte durch Selbststudium aneignen. Bei den Prüfungen besteht aber natürlich Anwesenheitspflicht.

Zwar können die Hochschulen ihre Inhalte unterschiedlich festlegen. In der Regel ähnelt sich der Studiengang aber in den meisten Hochschulen. In den ersten Semestern lernst du die Grundlagen der theoretischen und praktischen Informatik wie Algorithmen und formale Sprachen sowie die notwendigen Grundlagen in der Mathematik wie Algebra, Stochastik und Analysis. Nach den ersten Semestern kannst du dich auf ein Themengebiet aus einem der Grundfächer spezialisieren. Nach Abschluss des Studiums ist auch ein ergänzendes Studium, etwa in der Wirtschaftsinformatik, möglich.

Um für das Studium an einer Universität zugelassen zu werden, wird das Abitur benötigt. Für eine Fachhochschule reicht das Fachabitur aus. Wer sich für ein Duales Studium in der Informatik interessiert, muss das Abitur oder Fachabitur sowie einen Ausbildungsvertrag, der die gleiche Laufzeit wie ein Studium hat, nachweisen können. Diese spezielle Ausbildungsform wird weiter unten noch genauer vorgestellt.

Die Leistungen werden, wie bei fast allen Bachelor- und Masterstudiengängen, während des gesamten Studiums in Form von Klausuren und Seminararbeiten erbracht. Am Ende muss noch eine wissenschaftliche Abschlussarbeit sowie eine Abschlussprüfung geschrieben werden. Die vorgeschriebenen studienbegleitenden Leistungen müssen erbracht werden, um für die Abschlussprüfung zugelassen zu werden. Diese besteht oft aus mehreren Klausuren und einer mündlichen Prüfung.

Nach Abschluss des Studiums trägst du nicht offiziell die Berufsbezeichung Informatiker. Vielmehr bist du beispielsweise ein Wirtschaftsinformatiker oder ein Medieninformatiker, da meistens eine Spezialisierung auf einen Fachbereich erfolgt. Zu den Aufgaben von Informatikern gehören aber, unabhängig von der Spezialisierung, die Entwicklung und Kontrolle von Hardware und Software. In der Softwareentwicklung ist die Hauptaufgabe die Entwicklung und Umsetzung der Computer-Programme.

Viele Informatiker arbeiten als Angestellte, einige als Selbstständige und wiederum andere sind in der Forschung tätig. Absolventen können aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage beim Berufseinstieg mit hohen Gehältern rechnen. Das Einstiegsgehalt liegt, je nach Spezialisierung, zwischen 2.500 und 3.000 € monatlich. Absolventen von Fachhochschulen müssen mit etwa 10 Prozent weniger rechnen.

Falls du dich also für ein Informatik Studium entscheidest, hast du einen anstrengenden und herausfordernden Weg vor dir. Vor allem der Anfang des Studium beinhaltet sehr viel Mathematik, was viele Studieninteressierte abschreckt. Durch die hohe Nachfrage bieten sich aber sehr gute Berufsaussichten. Außerdem ist meist auch ein schneller Aufstieg in Führungspositionen möglich.

Informatik Ausbildung

Ein Studium kommt für dich aufgrund der hohen Anforderungen nicht in Betracht? Dann solltest du dir überlegen, eine IT Ausbildung als Fachinformatiker zu absolvieren. Diese Ausbildung ist ein staatlich anerkannter Beruf in der Informatik. Als Fachinformatiker kannst du in den unterschiedlichsten Bereichen arbeiten. Viele ausgebildete Fachinformatiker sind in einer IT-Abteilung in einem Unternehmen oder in einem Systemhaus angestellt. Er kann viele unterschiedliche Aufgaben haben wie die Analyse von Kundenwünschen, die Einrichtung und Pflege von Systemen, die Datenbankentwicklung oder auch das Beraten im Hinblick auf die IT-Sicherheit.

Die Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre und zeichnet sich durch eine gleichmäßige Verteilung der Lerninhalte auf einen Betrieb und eine Berufsschule aus. In manchen Bundesländern ist bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen, wie gute Leistungen in der Berufsschule oder auch das Nachweisen der allgemeinen Hochschulreife, eine Verkürzung der Ausbildungsdauer möglich. Dafür muss aber sowohl der Ausbildungsbetrieb als auch die Industrie- und Handelskammer zustimmen. Wenn du bereits über eine allgemeine Hochschulreife verfügst, ist es auch möglich, dass du auf den Besuch einer Berufsschule komplett verzichten kannst. Die Ausbildung kann auch gemeinsam mit einem Studium an einer Fachschule erfolgen (duales Studium).

Ein angehender Fachinformatiker muss sich entweder für die Anwendungsentwicklung oder für die Systemintegration als Schwerpunkt entscheiden. Die Anwendungsentwicklung umfasst die Entwicklung. Wartung und Anpassung von Datenbanken und Software. Hierbei werden auch verschiedene Programmiersprachen gelehrt. Bei der Systemintegration werden Systeme und Netzwerke installiert und verwaltet. Hier sind unter anderem auch Themen wie die IT-Sicherheit sehr wichtig.

Nach Abschluss der Ausbildung erfolgt oft eine Beschäftigung als Systemadministrator. In beiden Fachbereichen sind zudem Themen wie Datenbanktheorie, objektorientierte Softwareentwicklung, Systemtechnik und die betriebswirtschaftliche Analyse zentrale Bestandteile der Ausbildung. Eine gesetzlich vorgeschriebene Voraussetzung ist für die Ausbildung nicht vorgesehen. Jedoch haben viele Auszubildende die allgemeine Hochschulreife oder zumindest die mittlere Reife.

Ein Fachinformatiker verdient während seiner Ausbildung im Durchschnitt ca. 790 € monatlich, unabhängig davon, welche Fachrichtung er wählt. Dabei gibt es Unterschiede je nach Bundesland. In den alten Bundesländern wird durchschnittlich ca. 820 € monatlich gezahlt, in den neuen Bundesländern sind es durchschnittlich nur ca. 760 €.

Die Abschlussprüfung der Informatik Ausbildung

Die Informatik Ausbildung endet mit einer zweiteiligen Abschlussprüfung bei der Industrie- und Handelskammer. In beiden Teilen müssen mindestens 50 Prozent erreicht werden. Im ersten Teil wird ein betriebliches Projekt durchgeführt, das regelmäßig dokumentiert und am Ende bei der IHK, inklusive einem fachlichen Gespräch, präsentiert werden muss. Dieses Projekt umfasst ca. 70 Stunden in der Anwendungsentwicklung und ca. 35 Stunden bei der Systemintegration.

Dabei wird die Dokumentation des Projektes mit 50 Prozent bewertet, die Präsentation und das anschließende Gespräch jeweils mit 25 Prozent. Der zweite Teil der Abschlussprüfung umfasst 3 schriftliche Prüfungen. In der ersten Prüfung werden Fragen zu der speziellen Fachrichtung gestellt. In der zweiten Prüfung werden im Rahmen der Kernqualifikation die Kenntnisse zum Kern der Ausbildung abgefragt. Diese beiden Prüfungen dauern jeweils 90 Minuten und fließen mit einer Gewichtung von 40 Prozent in das Gesamtergebnis ein.

In der letzten Prüfung erfolgt schließlich die Prüfung des Wissens aus dem Fach Wirtschaft und Soziales, die 60 Minuten dauert und mit einem Gewicht von 20 Prozent in das Ergebnis einfließt. Nachdem die Prüfungen erfolgreich abgelegt sind, wird dem Auszubildenden der Titel Fachinformatiker-/in Systemintegration oder Fachinformatiker-/in Anwendungsentwicklung verliehen.

Allgemein ist festzuhalten, dass die Informatik Ausbildung, ähnlich wie beim Informatik Studium, eine allgemeine Ausbildung ist. Es werden die unterschiedlichsten Themen aus verschiedenen Bereichen abgedeckt sowie betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse vermittelt.

Nach der Informatik Ausbildung eröffnen sich vielfältige Chancen in der freien Wirtschaft und im öffentlichen Dienst. Hier sind Fachkräfte für die Systemintegration und die Anwendungsentwicklung stark nachgefragt. Ausgebildete Informatiker können sowohl in der IT-Abteilung eines großen Unternehmens als auch direkt bei einem Kunden eingesetzt werden. Die Informatik Ausbildung ist also sehr lohnenswert, da sie nicht nur sehr abwechslungsreich ist, sondern auch für den späteren Berufseinstieg beste Voraussetzungen schafft. Das Einstiegsgehalt liegt bei ca. 2.300 EUR monatlich. Wer sich als Softwareentwickler spezialisiert, kann mit einem Einstiegsgehalt von ca. 2.500 bis 2.800 € rechnen.

Duales Studium in der Informatik

Wenn du dich nicht zwischen einem Informatik Studium oder einer Informatik Ausbildung entscheiden kannst, lohnt es sich, einen Blick auf das duale Studium zu werfen. Hierbei handelt es sich um ein Studium an einer Hochschule, das ca. zu 50 Prozent aus Praxis besteht. Das theoretische Wissen erwirbst du also an der Hochschule, die praktische Erfahrung dagegen in einem Unternehmen. Für diese Ausbildungsart wirst du natürlich auch entlohnt, wodurch du dein Studium finanzieren kannst. Die besten Berufsaussichten bei dualen Studiengängen bieten momentan die Technische Informatik und die Wirtschaftsinformatik. Absolventen können hier, verglichen mit der Informatik Ausbildung und dem normalen Informatik Studium, mit den höchsten Gehältern rechnen.

Fazit

Ein Informatik Studium ist vor allem für diejenigen geeignet, die mit viel Lernstoff umgehen können und sich ein ausführliches Grundwissen in allen Bereichen aneignen möchten. Wer das nicht will und von Anfang an Geld verdienen und praktische Erfahrungen sammeln möchte, ist mit einer Informatik Ausbildung besser bedient.
Wenn du dich zwischen einem Informatik Studium oder einer Ausbildung nicht entscheiden kannst, bietet es sich an, ein duales Studium zu wählen. Hier ist zwar eine hohe Arbeitsbelastung die Regel, dabei sind aber später die höchsten Gehälter möglich.

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