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Mit dem Chef auf gut Freund machen oder lieber nicht? 7 Tipps um die Beziehung zum Chef zu meistern

Mit dem Chef auf gut Freund machen oder lieber nicht? 7 Tipps um die Beziehung zum Chef zu meistern

Beziehungen zu Führungspersonen sind nicht einfach. Autoritätspersonen sind häufig nicht da, stehen im Rang und in der Hierarchie höher und sitzen am längeren Hebel, wenn es um Gehalt und Personalentscheidungen geht. Die Kollegen lästern auch ab und an mal hinter dem Rücken über den Chef in seiner Abwesenheit und manchmal verstummt der ganze Raum, wenn dieser plötzlich hereinkommt. Wie man es dreht und wendet, der Umgang mit Autoritätsbeziehungen und der Beziehung zum Chef kann herausfordernd sein.

Man will sich mit dem Chef zwar gut stellen, doch was ist, wenn ihr euch sogar so sympathisch seid, dass man sich nach der Arbeit noch zusammen das Spiel ansieht, sich anfreundet? Es ist ein schwieriger Grad zwischen Diplomatie, Sympathie, Freundschaft und Abstand zu Führungspersonen. Das Verhältnis zwischen Nähe und Distanz birgt Risiken. Wie du zu deinem Chef eine respektvolle und unkomplizierte Bindung aufbauen kannst, die Grenzen wahrst und dich dennoch vor ihm gut darstellst, erfährst du hier.

Nähe, Distanz, Bindung so wie in jeder Beziehung – auch bei Autoritätsbeziehungen

Wie in jeder Beziehung ist das Verhältnis zwischen Nähe und Distanz grundlegend für das Gelingen eines angenehmen Miteinanders. Wie viel du in eine Beziehung hinein geben sollst, ist nicht immer leicht auszuloten. Deine persönliche Einstellung und deine Werte beeinflussen deine Beziehungsfähigkeit. Ebenso ist Bindungsfähigkeit jedoch auch immer stark von der eigenen Lebensgeschichte und frühkindlichen Prägung gefärbt. Dies ist in jeder Beziehung erkennbar, die du pflegst, auch in der Beziehung zum Chef. Neigst du dazu, alles recht machen zu wollen? Oder neigst du zum Ausweichen, sobald Konflikte auf der Bildfläche erscheinen? Schweigst du lieber, um nichts Falsches zu sagen?

Unsere Verhaltensweisen lassen Rückschlüsse auf unsere frühen Erfahrungen zu. Wurden wir beispielsweise als Kind ernst genommen, unsere Meinung geachtet und wurden wir gelobt, wenn wir uns voll eingebracht haben? Oder wurde unser Verhalten eher als angenehm bewertet, wenn wir möglichst oft unseren Mund gehalten haben und lieber einfach still waren? Wenn wir keine Probleme verursacht haben?

Heute sind wir jedoch erwachsen und können jede Beziehung reif und mit neuem Bewusstsein angehen. Mache dir also bewusst, dass egal, um welche Beziehung es geht, du heute einen neuen Anfang machen kannst! Und vor allem: Dass du jede Beziehung zu mindestens 50 Prozent beeinflussen kannst. Dies gilt sogar für die Beziehung zu deinem Chef und wenn es um deine Karrierelaufbahn geht.

Sich mit dem Chef gut stellen – Diplomatie, Sympathie und menschliche Bedürfnisse

Wir meinen, da unser Chef am längeren Hebel sitzt, müssten wir demütig sein, vor ihm kriechen und uns mit ihm gut stellen, um unsere Aufstiegschancen zu erhöhen. Andernfalls würden wir doch Job und Karriere gefährden. Dem Chef allzu zuvorkommend zu begegnen, ist ein gängiges Muster, das sich schnell einschleicht, wenn man aufgrund der Hierarchie an die Beziehung zum Chef herangeht. Alles andere ist jedoch in Wahrheit zutreffender:

Du gefährdest deine Karrierelaufbahn nicht, wenn du die Beziehung zum Chef aktiv, authentisch und selbstbewusst gestaltest. Es ist nämlich so: Auch dein Chef ist nur ein Mensch wie jeder andere. Er schätzt es auch, wie ein normaler Mensch behandelt zu werden. Und möchte nicht in verklärtem Licht erscheinen. Sondern manchmal mit euch im Pausenraum sitzen und quatschen, wenn es sich ergibt.

Es ist nicht so, dass Führungspersonen besondere Leute wären. Sie haben sich zwar bestimmte Aufgabengebiete, Tätigkeiten und Herausforderungen zu stellen, jedoch stehen sie mit den selben Bedürfnissen da, wie jeder andere auch. Gemeinschaft, Kommunikation, ein Teil der Gruppe sein. Der Wunsch nach Anpassung ist etwas ganz Natürliches und nur weil dein Chef Chef ist, ist er deshalb nicht immun gegen diesen natürlichsten Wunsch eines Menschen.

Mit dem Chef gut Freund sein – Bau Deine Karriere nicht auf Freundschaft

Sicher: Es kommt schon vor allem in kleineren Start-Ups und Firmen vor, dass der Umgang zwischen Kollegen und Chef sehr familiär und persönlich wird. Es entwickelt sich über die Zeit vielleicht eine solche Nähe, dass ihr auch immer öfter die Mittagspause gemeinsam verbringt, und dort auch mal über die privaten Alltagssorgen debattiert. Manchmal wird deine Chefin im Laufe der Zeit ganz schleichend zu einer engen Freundin, da ihr euch jeden Tag seht und viele Erfahrungen teilt.

Das kann sich den Tag über natürlich sehr schön anfühlen, birgt jedoch auch Risiken.

Ohne dass du es gleich bemerkst, steht deine Karrierelaufbahn plötzlich auf den Schultern dieser einen Beziehung zum Chef. Ob dein Thema ausgewählt wird oder das deiner Kollegin, ist auf einen Schlag ausschließlich von der Sympathie deiner Chefin abhängig. Da es nun um persönliche Verstrickungen geht, kann diese aber nicht mehr neutral bewerten, was deine Idee wirklich wert ist. Und auch sie kommt in die Zwickmühle, da sie befangen ist, dir ein Feedback geben muss. Geschweige denn deine Idee ablehnen. Keine leichte Aufgabe, wenn einem zu sehr an den Gefühlen des anderen liegt!

Die Beziehung zum Chef beeinflusst also auch dein gesamtes Fortschreiten in der Firma. Positiv wie negativ. Bist du mit deinem Chef plötzlich in einem unpassend engen und freundschaftlichen Miteinander, kannst du auch nicht mehr sicher sein, er würde deine Ideen neutral bewerten. Sind sie wirklich gut? Oder sagt er es nur, weil er dich mag? Und es kann auch vorkommen, dass du aufgrund der Nähe deiner Beziehung zum Chef von den restlichen Kollegen beneidet und vielleicht sogar geschnitten wirst. Die Reaktionen der übrigen Belegschaft, wenn deine Beziehung zum Chef freundschaftlich ist, werden auch deutlich und wirken sich wiederum auf dein Wohlbefinden den Tag über aus.

Bedenke die viele Zeit, die du auf der Arbeit verbringst. Wir wollen uns dort halbwegs wohl fühlen und nicht tagtäglichen persönlichen Konflikten ausgesetzt sein. Letztlich wollen wir uns doch auf das Wesentliche konzentrieren, uns auf der Arbeit voll einbringen und unsere Karriere auf ehrlichem Wege vorantreiben. Das ist oft nicht mehr gegeben, wenn wir eine allzu vertrauliche Beziehung zum Chef pflegen.

7 Tipps um die Beziehung zum Chef zu meistern

Wie also machst du es richtig? Wie meisterst du das Unterfangen, die Beziehung zum Chef diplomatisch und freundlich zu gestalten, ihm jedoch nicht zu nah zu sein, sodass persönliche Konflikte entstehen? Hier kommen 7 Tipps, was du tun kannst.

1. Die Beziehung zum Chef mutig und authentisch angehen

Gehe in Kontakt. Wenn du es willst, wenn es sich anbietet und sich richtig anfühlt. Du musst bei dir bleiben und schauen, wann sich eine Möglichkeit für einen Plausch anbietet. Wenn du dich dem Chef mutig näherst, im geeigneten Augenblick auch mal etwas von dir erzählst oder ihn fragst, wie denn so sein Urlaub war, punktest du mit Authentizität und Ehrlichkeit. Ein selbstbewusstes und interessiertes Auftreten kommt stets gut an.

Auch in der Beziehung zum Chef wird sich auszahlen, wenn du einfach natürlich auftrittst und du selbst bleibst. Wenn du keine Lust auf Smalltalk hast, dann lass es. Nichts wirkt peinlicher und krampfiger als der Mitarbeiter, der sich ein paar Standard-Floskeln aus den Rippen leiert, nur weil der Chef den Raum betreten hat. Einschmeicheln bemerken Kollegen und Chef doch sofort, lass das also lieber!

2. Die Beziehung zum Chef zum richtigen Zeitpunkt pflegen

Es geht um das richtige Timing! Deine Karriere besprechen ist etwas anderes als über das Wetter plaudern. Du musst empathisch sein, wenn du dich dem Chef näherst. Steckt er bis zum Hals in Stress, solltest du lieber schauen, wie du ihn entlasten kannst statt persönliche Fragen zu stellen. Diese Fehler passieren oft Menschen, die nicht nur ihr Gegenüber schwer einschätzen können sondern auch sich selbst manchmal nicht gut spüren können.

Empathie kannst du aber lernen. Genau wie den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, dein Gegenüber nach etwas zu fragen. Achte einfach besonderes darauf, in welcher Situation du etwas ansprichst und frag dich, ob das Timing stimmte. Den rechten Moment erwischen, um bei Autoritätsbeziehungen in Kontakt zu gehen, kann dir deinen Weg in der Firma ebnen und es tun sich neue Perspektiven auf.

3. Der Beziehung zum Chef aufrichtig begegnen

Niemand mag Leisetreter, Lästermäuler oder Speichellecker! Die Beziehung zum Chef sollte aufrichtig sein. Du darfst in der Firma nicht nur aufgefallen sein, weil sich um dich der gesamte Gossip sammelt. In der Firma das größte Lästermaul zu sein, beschert dir vielleicht am Tag mehr Spaß, jedoch kommen Ausgrenzung, Lästereien und die leichte Zunge beim Chef nicht sehr gut an. Deine Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit könnte in Frage gestellt werden. Du könntest als Wendehals wahrgenommen werden, an dessen Loyalität zu zweifeln ist. Gestalte die Beziehung zum Chef aufrichtig und sei im Zweifel lieber zurückhaltend als aufdringlich.

4. Die Beziehung zum Chef als Teamspieler betreten

Für den Verlauf deiner Karriere und die Beziehung zum Chef ist es insgesamt immer gut den Teamspieler in sich zu betonen. Nirgends geht es so unkompliziert wie auf der Arbeitsstelle in einem Team, als sich vor dem Chef als Teampersönlichkeit darzustellen. Denke an alle! Teile Ideen, die der gesamten Belegschaft zugute kommen und denke an die Befindlichkeiten aller. Sein eigenes Wohl im Auge zu haben ist gut, jedoch stärkst du deinen gesamten Stand in der Firma sowie die Beziehung zum Chef, wenn du dafür bekannt bist, dass du ein Teamspieler bist, der das Wohl der Firma und Kollegium im Augen hat.

5.  Die Beziehung zum Chef auf Augenhöhe angehen – Werde seine rechte Hand

Beeinflusse deine eigene Karrierelaufbahn, indem du die rechte Hand des Chefs wirst. Das klingt vielleicht zunächst einmal schwer machbar, ist es jedoch nicht. Lerne vorausschauend und planerisch zu denken. Analytisch und auch gesamt strukturell zum Wohle der Firma. Wenn du deinem Chef ab und zu in diesen Dingen auf Augenhöhe ein Feedback gibst – nimm ihm nichts aus der Hand, sondern formuliere im rechten Augenblick nur sachlich deine Sicht der Dinge – wird er öfter auf deine Meinung zurückkommen und dich häufiger in bestimmte Entscheidungen miteinbeziehen.

Wenn du es schaffst die Balance zwischen den Kollegen und Entscheidungsfindung mit dem Chef richtig einzuschätzen, kannst du zur rechten Hand deines Chefs werden, ganz ohne dich irgendwie einschmeicheln zu müssen. Du überzeugst mit deiner Kompetenz und machst dich in der Firma unverzichtbar. Bleibst du zur rechten zeit auch wieder im Hintergrund, umgehst du die Problematik, das Mädchen für alles und jeden in der Firma zu werden. Das rechte Maß, wie du dich taktisch einbringst, ist wichtig!

6. Die Beziehung zum Chef durch Sympathie beeinflussen

Anfreunden ist nicht verboten. Punkte ruhig bei deiner Chefin mit Sympathie und Humor! Gegen eine freundschaftliche Ebene ist nichts zu sagen, das Betriebsklima wird gestärkt und der gesamte Arbeitstag macht mehr Spaß. Du kommst gut an, wenn du der Sonnenschein der Firma bist, sofern das auch wirklich dein Naturell ist. Jedoch dreht sich alles um das gesunde Mittelmaß. Sei der Sonnenschein und sorge für Spaß, aber halte dich auch zurück, wenn es nötig wird. Distanz und Nähe sollen im Gleichgewicht sein, dann ist für jeden anderen auch Platz im Team und jeder kann sein Potential in der Firma ausschöpfen und zum Wohl des Unternehmens einbringen. Und ein florierendes Arbeitsklima entsteht!

7. Die Beziehung zum Chef und deine Karriere auf Ehrlichkeit und Respekt aufbauen

Bau deine Stellung in der Firma nicht auf Heuchelei auf, sondern festige deine Position und die Beziehung zum Chef durch Ehrlichkeit, Respekt und Aufmerksamkeit. Interesse und Authentizität sind wichtig, um beim Chef zu punkten und dabei du selber zu bleiben. Du solltest vermeiden, dich nach jedem Satz, den du zum Chef geäußert hast, zu hinterfragen, wie er wohl bei ihm angekommen ist. Lerne ihn lieber kennen ganz ohne Hintergedanken. Aufrichtig und ehrlich und respektvoll.

Fazit

Lernt euch kennen! Autoritätspersonen sind Menschen wie jeder andere auch. Auch sie möchten gesehen werden und haben Bedürfnisse wie du auch, angehört und respektiert zu werden. Wenn du dich der Beziehung zum Chef direkt und reif annäherst ohne dich aufzudrängen oder unpassend nah zu kommen, wird er dich schon bald als einen unverzichtbaren Teamspieler in der Firma wahrnehmen, und deine Stellung entsprechend honorieren. So macht nicht nur das tagtägliche Arbeiten Spaß, sondern Du lernst du deinen Chef auch von einer persönlichen Seite kennen und kannst in der Firma über dich hinauswachsen. Deine Kompetenz wird geachtet und dein Wert als Mensch wird betont. Ein Mittelmaß zwischen Nähe und Distanz sind der Schlüssel zum Erfolg!

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