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Wie gewonnen, so zerronnen – So berechnen Sie Ihre Fluktuationsrate

Wie gewonnen, so zerronnen – So berechnen Sie Ihre Fluktuationsrate

Jedes Unternehmen sollte sich mit der Mitarbeiterfluktuation im Unternehmen beschäftigen und die Fluktuationsrate berechnen. Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen sorgen nicht nur dafür, dass nicht unerhebliche Kosten entstehen, sondern geben auch Hinweise auf das Betriebsklima. Auf Dauer wirkt sich ein schlechtes Betriebsklima in vielen Bereichen aus. Mitarbeiter engagieren sich nicht, die Produktivität sinkt und zu guter Letzt handelt sich das Unternehmen ein schlechtes Image auf dem Markt ein.

Die Fluktuationsrate berechnen und sie im Auge behalten, ist ein durchaus wichtiges Instrument um die Entwicklung im Bereich der Mitarbeiter im Auge zu behalten und Missstände rechtzeitig zu erkennen. Was versteht man nun unter Fluktuation, welche Arten gibt es, welche Kosten entstehen, wie lässt sich die Fluktuationsrate berechnen und vor allem was können Sie tun?

Was versteht man unter Fluktuation und wie ist sie definiert?

Fluktuation geht grundsätzlich vom Mitarbeiter aus. Er entscheidet, das Unternehmen zu verlassen. Es gibt unterschiedliche Formen der Fluktuation. Die natürliche Fluktuation beinhaltet die Mitarbeiter, die aufgrund von Rente oder durch Tod aus dem Unternehmen ausscheiden. Auf diese Fluktuation hat der Arbeitgeber keinen Einfluss.

Unternehmensinterne Fluktuation bedeutet, dass Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens wechseln. Der Mitarbeiter steht dem Unternehmen nach wie vor zur Verfügung. Er wechselt lediglich die Abteilung, den Betriebsort oder die Position. Von unternehmensfremder Fluktuation spricht man, wenn Mitarbeiter das Unternehmen verlassen und zu einem anderen Unternehmen wechseln.

Generell sollte noch zwischen Frühfluktuation und späterer Fluktuation unterschieden werden. Frühfluktuation bedeutet, dass ein Mitarbeiter das Unternehmen innerhalb der ersten zwölf Monate wieder verlässt. Die Ursachen liegen hier im Allgemeinem im Personalauswahlprozess oder in der Einarbeitung begründet. Eine spätere Fluktuation deutet hingegen auf andere Ursachen hin.

Fluktuation von Personal – was sind die Ursachen?

Die Ursachen für die Personalfluktuation sind unterschiedlich. Es gibt Ursachen, auf die ein Unternehmen Einfluss hat. Ein Unternehmen hat keinen Einfluss auf die allgemeine wirtschaftliche und politische Lage. Während einer schlechten Konjunkturlage ist die Fluktuation von Personal meist niedriger als während einer guten Konjunkturphase. Bei einer schlechten Arbeitsmarktlage ist die Bereitschaft ein Unternehmen zu verlassen deutlich geringer. Ist die Arbeitsmarktlage gut, wagen Mitarbeiter eher einen Wechsel und es sind natürlich auch deutlich mehr Stellenangebote vorhanden.

Auch berufsspezifische Gründe können von einem Unternehmen kaum oder gar nicht beeinflusst werden. Die Mitarbeiterfluktuation ist bei Lehrern grundsätzlich geringer als zum Beispiel bei Außendienstmitarbeitern. Für ein Unternehmen entscheidend sind die Faktoren, die beeinflussbar sind.

Auf was Unternehmen achten sollten und beeinflussen können

Fluktuation verhindern, beginnt grundsätzlich bereits bei der Einstellung eines Mitarbeiters und der Team-Zusammenstellung. Die Menschen und ihre Charaktere sollten zusammenpassen, um ein gutes Betriebsklima zu schaffen und damit die Arbeitszufriedenheit zu erhöhen. Für das Unternehmen zahlt sich ein gutes Betriebsklima und Mitarbeiterzufriedenheit mit einer hohen Produktivität, Motivation und wenig Krankmeldungen aus. Somit reduziert sich automatisch die Fluktuationsrate.

Flexible Arbeitszeitmodelle ermöglichen eine höhere Mitarbeiterbindung. Generell sollten die Mitarbeiter Aufstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten haben und diese auch erkennen können. In einigen Unternehmen bestehen diese Möglichkeiten, für die Mitarbeiter sind sie allerdings nicht erkennbar. Mitarbeiter, die gerne für das Unternehmen arbeiten und eventuell noch stolz darauf sind bei diesem Arbeitgeber tätig zu sein, werden das Unternehmen kaum verlassen.

Stimmt nun auch noch die Bezahlung, das Arbeitspensum und die Work-Life-Balance sinken die Gründe kontinuierlich das Unternehmen zu verlassen. Feedback für die einzelnen Mitarbeiter, ein aufmerksamer Vorgesetzter und die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln, sind sehr hilfreich, um Mitarbeiterfluktuation zu verhindern.

Kosten und Auswirkungen der Personalfluktuation auf ein Unternehmen

Eine hohe Fluktuationsrate in einem Unternehmen schadet dem Image des Unternehmens als Arbeitgeber. Es wird also immer schwieriger, geeignete und qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Das Betriebsklima wird durch einen häufigen Mitarbeiterwechsel gestört und unter Umständen auch zerstört.

Neben diesen Auswirkungen auf das Betriebsklima und das Image muss das Unternehmen mit nicht unerheblichen Kosten rechnen. Kosten entstehen bereits vor der Kündigung. Die Mitarbeiter sind nicht mehr produktiv, kümmern sich nicht mehr um Neuerungen und sind häufig und manchmal auch sehr lange krank. Entsteht durch die Kündigung ein Rechtsstreit, kommen weitere Kosten auf das Unternehmen zu. Nach der erfolgten Kündigung steigen die Kosten weiter, und zwar nicht nur finanziell. Die verbleibenden Mitarbeiter haben deutlich mehr Arbeit oder die Arbeit bleibt unerledigt liegen. Mehrarbeit sorgt meist nicht für Mitarbeiterzufriedenheit.

Nun muss ein neuer Mitarbeiter für diese Stelle gefunden werden. Das bedeutet es entstehen Rekrutierungskosten. Stellenanzeigen müssen geschaltet werden, Bewerbungen sind zu sichten und Vorstellungsgespräche zu führen. Hat sich das Unternehmen für einen Mitarbeiter entschieden, muss dieser eingearbeitet werden. Das braucht Zeit und die Arbeitskraft eines anderen Mitarbeiters. Bei genauer Betrachtung und Analyse der Kosten, werden die meisten Arbeitgeber zu dem Schluss kommen, dass es deutlich günstiger ist, Fluktuation zu verhindern.

Die Fluktuationsrate berechnen

Für die Berechnung der Fluktuationsrate stehen zwei geläufige Formeln zur Verfügung: Die BDA-Formel und die Schlüter-Formel. Diese beiden Varianten werden am häufigsten benutzt, um die Fluktuation zu berechnen. Eine allgemeine Formel gibt es bis heute nicht.

BDA-Formel

Bei der BDA-Formel wird die unternehmensfremde Fluktuation zu dem durchschnittlichen Personalbestand ins Verhältnis gesetzt. Das bedeutet, die Fluktuationsquote errechnet sich wie folgt:

Abgänge / durchschnittlichem Personalbestand x 100 %

Schlüter-Formel

Bei der Schlüter-Formel wird die Fluktuationsquote wie folgt berechnet:

Abgänge / Personalbestand am Anfang der Periode + Zugänge x 100 %

Im Gegensatz zu der BDA-Formel berücksichtigt die Schlüter-Formel die jeweilige Periode und kompensiert die Abgänge mit eventuellen Neuzugängen.

Entscheidend ist jedoch, dass die Quote alleine nichts aussagt. Das Ergebnis sollte mit dem Ergebnis von anderen Unternehmen der gleichen Branche und der gleichen Größe verglichen werden, um die Fluktuationsquote einstufen zu können. Mitarbeiterbefragungen geben ein realistisches Bild zu der Arbeitszufriedenheit und dem Betriebsklima.

Daten, die in der Fluktuationsrate errechnet werden, beziehen sich auf teilweise lange zurückliegende Ereignisse. Kaum ein Mitarbeiter beschließt, von heute auf morgen zu kündigen. Der Prozess dauert und auch die Ursachen, die diese Entscheidung ausgelöst haben, liegen meist länger zurück. Das bedeutet, die Fluktuation berechnen hilft Missstände schon deutlich früher aufzudecken und zu beseitigen. Die Mitarbeiterzufriedenheit zu messen, unterstützt die Reduktion der Fluktuation.

Die Fluktuationsrate im IT-Bereich

Die Personalfluktuation im IT-Bereich ist besonders hoch. Hierfür gibt es einige Gründe. Ein steigender Bedarf in dieser Branche sorgt für eine hohe Anzahl an offenen Stellen. Häufig sind die Entwicklungsmöglichkeiten für den Einzelnen in einem Unternehmen sehr eingeschränkt und es erfolgt eine relativ niedrige Vergütung. Nicht zuletzt sind sehr oft mangelnde Anerkennung und eine schlechte Work-Life-Balance in diesem Bereich der Auslöser für einen Wechsel. IT-Mitarbeiter suchen vielfältige Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen und Branchen. Die Berechnung der Fluktuationsquote bietet die Möglichkeit, die Entwicklung in dieser Branche zu beobachten.

Die Personalfluktuation im Online-Marketing

In dem Bereich Online-Marketing ist die Fluktuation ebenfalls sehr hoch. Die Faktoren unterscheiden sich ein wenig vom IT-Bereich. Im Online-Marketing sehen die Mitarbeiter keine oder wenig Aufstiegsmöglichkeiten. Das Image der Branche hat durch einige „schwarze Schafe“ ziemlich gelitten. Einige Unternehmen lockten mit vielen Versprechungen, von denen jedoch viele nicht zutrafen. Freunde und Bekannte des Geschäftsführers wurden häufig bevorzugt und die Vergütung ist teilweise auch sehr schlecht. Dies trifft auch auf die Arbeitsbedingungen zu. Der Bereich Online-Marketing bietet ein hohes Potenzial an Verbesserungsmöglichkeiten in vielen Unternehmen.

Fazit

Unternehmen, die sich tatsächlich mit der Fluktuation ihrer Mitarbeiter beschäftigen und die Fluktuation berechnen, werden sehr schnell feststellen, dass die Kosten, die durch die Mitarbeiterfluktuation entstehen sehr hoch sind. Fluktuation bedeutet Definition der Zufriedenheit. Mitarbeiterbefragungen und die Mitarbeiterzufriedenheit geben Aufschluss über die Arbeitszufriedenheit. Ursachen, die zu Fluktuation des Personals führen, können beseitigt werden. Positive Nebeneffekte sind eine höhere Produktivität, motivierte Mitarbeiter und eine hohe Attraktivität am Arbeitsmarkt.

In vielen Fällen genügen bereits kleinere Veränderungen, wie zum Beispiel ein Feedback für die einzelnen Mitarbeiter, ein aufmerksamer Vorgesetzter und die Anerkennung der Leistung des Mitarbeiters. Auf Dauer sinkt nicht nur die Fluktuationsquote, sondern auch die Anzahl der Krankentage und die Kosten insgesamt. Fluktuation als Definition für die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist ein schnell berechenbarer Indikator. Er sollte jedoch immer untermauert werden. Die Mitarbeiterzufriedenheit messen, ist eine Investition, die sich für jedes Unternehmen lohnt und sich in der Berechnung der Fluktuationsquote als positives Ergebnis zeigt.

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