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Fallstricke während der ersten Arbeitstage – so überstehst Du die Probezeit

Fallstricke während der ersten Arbeitstage – so überstehst Du die Probezeit

Du hast Dich für einen Job mit Erfolg beworben und sollst in Kürze Deine Probezeit antreten? Diese kann in Deutschland bis zu sechs Monate betragen und birgt so manchen Fallstrick. Was tun, wenn Du krank wirst während der Probezeit oder Du Urlaub haben möchtest?

Was die Probezeit überhaupt ist

Es gibt heutzutage kaum mehr ein Unternehmen, das neue Arbeitnehmer nicht erst einmal auf eine gewisse Zeit befristet einstellt. Das hat für Dich aber nicht nur Nachteile, denn Du kannst Dir so Deinen neuen Arbeitgeber und die exakte Arbeit aus nächster Nähe ansehen und entscheiden, ob die Stelle Dich überhaupt zufriedenstellt und dauerhaft werden soll.

 

Zudem kannst Du so sehen, ob das Arbeitsverhältnis funktioniert und Du Dich im neuen Job wohlfühlst. Grundsätzlich ist eine Probezeit vom Gesetz gesehen nicht vorgeschrieben, damit können Unternehmer eigentlich auch darauf verzichten. Doch mittlerweile hat sich ein Zeitraum von bis zu maximal sechs Monate als dafür angemessen durchgesetzt.

 

Falls Du eine Berufsausbildung machst, gelten andere Regeln. Denn in diesem Zusammenhang sind Probezeiten von mindestens einem und maximal drei Monate gesetzlich verpflichtend vorgeschrieben.

Krank während der Probezeit – was nun?

Während der Probezeit krank zu werden, ist mit Sicherheit sehr unangenehm, lässt sich aber auch nicht vermeiden. Grundsätzlich solltest Du wissen, dass Du nicht vor einer Kündigung geschützt bist. Denn der Kündigungsschutz greift meist erst nach mindestens sechs Monaten Zugehörigkeit im Betrieb. Dazu ist es auch nicht üblich, dass Deine Probezeit entsprechend verlängert wird und die Zeit, die Du krankheitsbedingt ausgefallen bist, im Nachhang gearbeitet werden kann.

 

Solange es nicht sittenwidrig ist, musst Du also mit der Kündigung rechnen, wenn Du krank wirst während der Probezeit. Damit ist klar, dass Du eine Krankschreibung in der Anfangsphase Deines neuen Jobs vermeiden solltest. Überlege Dir genau, ob eine eventuelle Fehlzeit bei einem leichten Kratzen im Hals gleich notwendig ist. Natürlich solltest Du bei ansteckenden Krankheiten oder schwerwiegenden Erkrankungen, die mit Fieber oder sonstigen Beeinträchtigungen Deiner Arbeitsleistung einhergehen, zu Hause bleiben.

 

Für diesen Fall suche das ehrliche Gespräch mit Deinem Vorgesetzten in Bezug auf Deinen Gesundheitszustand und den Zeitpunkt Deiner Rückkehr in den Job. In den meisten Fällen lässt sich so eine für beide Seiten akzeptable Lösung finden.

Urlaub während der Probezeit – ein No-Go?

In einigen Betrieben gibt es während der Probezeit ein halbes Jahr Urlaubssperre. Grundsätzlich steht Dir zwar offiziell der gesetzlich geregelte Urlaubsanspruch zu, doch kein Chef sieht es gerne, wenn Du gleich zu Beginn des neuen Jobs einen längeren Zeitraum frei nimmst. Einzelne Tage sollten allerdings nach Rücksprache mit Deinem Vorgesetzten kein Problem sein.

 

Wenn Du während der Probezeit die Kündigung erhältst, muss Dir der Arbeitgeber die nicht konsumierten Urlaubstage ausbezahlen. Am besten vermeidest Du während der Probezeit den Fehler einer Urlaubskonsumation, indem Du gleich beim Unterzeichnen des Arbeitsvertrages eine individuelle Urlaubsregelung für die erste Phase Deiner Tätigkeit vereinbarst.

Auf Kommunikation setzen

Es versteht sich von selbst, dass Du während der Probezeit unangenehme Fehler vermeiden solltest. Dazu gehört, dass Du pünktlich zur Arbeit erscheinst und Dich bei Deinen Kollegen entsprechend vorstellst. Ein kleiner Tipp, der Dir in diesem Bezug sehr hilfreich ist, ist nach Fahrgemeinschaften zu fragen. Damit bist Du zum einen immer rechtzeitig in der Firma und kommst zum anderen auch ins Gespräch mit Deinen Kollegen.

 

Ein weiterer Punkt, der zu einem positiven ersten Eindruck während der Probezeit führt, ist das richtige Outfit. Erkundige Dich gegebenenfalls nach einer Kleiderordnung und schau Dich um, was Deine Kollegen und Kolleginnen tragen. Im Zweifelsfall solltest Du auf schlichte und unauffällige, eher konservative Kleidung setzen. Zudem solltest Du eine freundliche Miene aufsetzen, was nicht bedeutet, dass Du mit einem eingefrorenen Lächeln durch die Flure laufen sollst.

 

Doch bei unmittelbaren Begegnungen kann ein freundlicher Auftritt über Deine Zukunft im Unternehmen entscheiden. Geh einfach auf die Leute zu, ohne aufdringlich oder vorlaut bzw. schleimend zu sein. Dann fällt es Dir automatisch einfacher, während der Probezeit Fehler zu vermeiden.

Sich selbst in den Vordergrund stellen, ist ein schlimmer Probezeit Fehler

Menschen entscheiden sehr rasch, ob ihnen ein Gegenüber sympathisch ist oder nicht. Bekanntlich gibt es für den ersten Eindruck keine zweite Chance. Deshalb solltest Du von Beginn an während der Probezeit Fehler in dieser Hinsicht vermeiden. Achte gleich zu Beginn darauf, dass Du Dich in ein bestehendes Team einfügst, statt den Einzelkämpfer zu geben. Einen wichtigen Schritt dazu gehst Du, indem Du auf die Namen der neuen Kollegen achtest.

 

Damit kannst Du sie direkt ansprechen, was bei den meisten gut ankommt. Solltest Du diesbezüglich Probleme haben, bau Dir entsprechende Eselsbrücken und informiere Dich gegebenenfalls über ein firmeninternes Intranet. Auch eine individuelle Nachfrage werden Dir die Kollegen nicht übel nehmen. Wichtig ist, dass Du aufmerksam bleibst und versuchst, die wichtigsten Ansprechpartner, Teamkollegen und Vorgesetzten so rasch wie möglich mit Namen ansprechen zu können.

Fragen über Fragen, die Du stellen solltest

Deine Fähigkeit, sich in ein Team zu integrieren, kann entscheidend dafür sein, ob Du nach der Probezeit übernommen wirst oder nicht. Sie kann Dir aber auch Deinen Arbeitsalltag, vor allem während der ersten Wochen und Monate deutlich erleichtern. Wenn Du Fragen zu einem Arbeitsablauf oder zu sonstigen Details hast, solltest Du sie in jedem Fall stellen. Scheue nicht, direkt auf Kollegen zuzugehen. Damit zeigst Du Dich nicht nur offen, sondern gibst Deinem Gegenüber auch das Gefühl, gebraucht zu werden.

 

Das macht Dich sympathisch und hilft, die Bindungen zu Deinen neuen Arbeitskollegen zu stärken. Kleiner Tipp am Rande – nutze vor allem zu Beginn Deiner Arbeit in der Firma den Fahrstuhl anstelle der Treppen. Denn dort ergeben sich wunderbare Gelegenheiten zum Kontakt knüpfen, vor allem aber triffst Du dort oft die interessantesten und wichtigsten Arbeitskollegen einfach so.

Den Chef nicht kritisieren

Während der Probezeit ist es ein Fehler, wenn Du nicht den Kontakt zu Deinem Chef suchst. Möglicherweise arbeitest Du im Team ohne große Probleme und meisterst Deinen neuen Job. Doch Dein unmittelbarer Vorgesetzter bekommt davon nichts mit? Dann fasse all Deinen Mut und vereinbare einen Gesprächstermin. Denn das ist der richtige Zeitpunkt, um die weiteren Arbeitsziele ganz offiziell zu besprechen.

 

Natürlich ist das auch für Deinen Chef die Gelegenheit, sich ein Bild darüber zu verschaffen, wie es mit Deiner Einarbeitung läuft und wie Du Dich im Job anstellst. Dabei solltest Du während der Probezeit den Fehler vermeiden, zu begeistert von Deinen Tätigkeiten zu berichten. Erzähle sachlich, was Du bereits geleistet hast und welche Projekte Du erfolgreich abgeschlossen hast. Das beeindruckt Deinen Vorgesetzten viel mehr, ebenso wie ein zielgerichtetes Gespräch in Bezug auf neue Aufgaben, die Du gerne übernehmen möchtest.

 

Achte dabei allerdings immer, dass Du eventuelle Anregungen, Arbeitsabläufe und ähnliches immer sehr zurückhaltend äußerst. Niemand wird schließlich gerne kritisiert und schon gar nicht von jemandem, der neu im Unternehmen ist. Am besten vermeidest Du diesen Fehler der Überheblichkeit, in dem Du zu Beginn nach einem ersten Feedback fragst und damit auf Nummer sicher gehst, wie zufrieden er bzw. Deine Kollegen mit Deiner Arbeit überhaupt sind. Kommt dabei Kritik auf, reagiere entsprechend professionell und einsichtig.

Versprechungen zu machen ist während der Probezeit ein Fehler

Viele Kollegen oder Vorgesetzten haben eine ganz klare Vorstellung, was der Neue bzw. die Neue an Leistung bringen soll. Meist sind diese Wünsche übertrieben, entsprechen mehr einem Wunsch als der Realität und können von einem Newcomer gar nicht erfüllt werden. Deshalb ist ein gravierender Probezeit Fehler, wenn Du allerhand Versprechungen machst, denen Du in keinster Weise gerecht werden kannst.

 

Immerhin ist Dir während der ersten Arbeitstage sowohl die Unternehmenskultur als auch deren Politik weitgehend unbekannt. Damit weckst Du Erwartungen, die Du nicht erfüllen kannst und riskierst komplett ohne Not Dein Image. Außerdem sind Chef und Kollegen enttäuscht, was zusätzlich für Reibereien sorgen kann.

Leistungswillen unbedingt zeigen

Vermeide in der Probezeit den Fehler, keinen oder nicht ausreichenden Leistungswillen zu zeigen. Es liegt auf der Hand, dass Du Dir übertragene Tätigkeiten oder Projekte nach bestem Wissen und Gewissen erledigst. Bist Du mit Arbeiten früher als angenommen fertig, warte nicht ab, bis jemand mit einer neuen Aufgabe auf Dich zukommt. Immerhin können Deine Kollegen oder Dein Chef nicht auf die Sekunde genau vorhersagen, wann Du mit einer Tätigkeit fertig werden wirst.

 

Doch statt zu warten und Däumchen zu drehen, solltest Du Deinen Leistungswillen in jedem Fall zeigen und nach Beendigung Deiner Arbeit auf Kollegen bzw. den Chef zugehen. Oft kann auch eine Art Test der Unternehmensführung dahinter stecken, um Deine Motivation und Eigeninitiative zu prüfen. Deshalb solltest Du immer Deine Hilfe oder Mitarbeit anbieten, auch wenn gerade keiner danach fragt oder damit rechnet.

Mögliche Fallstricke vorher analysieren

Auf welche Fallstricke Du möglicherweise während der Probezeit in einem Unternehmen stoßen wirst, kannst Du im Vorfeld bereits eruieren. Dazu brauchst Du nur Deine Vorstellungsgespräche beim neuen Arbeitgeber Revue passieren lassen. Mit Sicherheit ist der eine oder andere Hinweis dabei, der Dir Aufschluss über Dein richtiges Verhalten gibt. Vielleicht erfährst Du so, dass der vorherige Positionsinhaber demnächst Dein Mitarbeiter ist. Dann sind Spannungen während der Probezeit quasi vorprogrammiert.

Ähnliches gilt, wenn Du als Quereinsteiger in eine Branche ebenbürtigen Mitarbeitern vorangestellt bist. Zu diesen Risiken kannst Du im Vorfeld individuelle Taktiken entwickeln. Deshalb macht es Sinn, bereits im Vorstellungsgespräch sehr viele Fragen zur Firma, zu Deiner Position und zu Deinem zukünftigen Arbeitsbereich zu stellen.

Grundsätzlich gehen die wenigsten Fallstricke während der Probezeit vom Arbeitgeber selbst aus. Denn der hat mit der Besetzung des offenen Postens das Problem gelöst und bedankt sich erst einmal mit Vertrauen und viel Unterstützung. Die meisten Probezeiten scheitern am eigenen Verhalten der Kandidaten. Wurdest Du bei Deinem alten Arbeitgeber unter Wert eingesetzt oder bist Du wegen einer nicht erfolgten Versetzung frustriert, birgt das Gefahrenpotential für die Einarbeitungszeit in der neuen Stelle. Deshalb solltest Du auch keinen Übereifer an den Tag legen und auf gewachsene Strukturen achten.

Mach Dir die möglichen Stolperfallen im neuen Unternehmen bewusst. Besonders gefährdet sind Personen, die sehr lange Verweilzeiten bei ihrem letzten Arbeitgeber hatten. Auch nach langer Selbstständigkeit ist die Rückkehr in ein Arbeitsverhältnis mit einem hohen Anspruch an Personal und Qualität des Unternehmens verbunden. Diesen solltest Du unbedingt zurückschrauben, vor allem während der Probezeit.

Seilschaften während der Probezeit beachten

Im Umgang mit einem unbekannten Umfeld ist es am Anfang immer besser, wenn Du vorwiegend Fragen stellst und Lob ausdrückst. Auch wenn Du als Person, die von außen kommt, vermutlich einen anderen Blick auf Abläufe oder Projekte im Unternehmen hast, solltest Du eine Bewertung in jedem Fall unterlassen. Verschaffe Dir vorher einen Überblick über das machtpolitische Geschehen und dessen Struktur innerhalb der Firma.

 

Vor allem aber versuche, eine eigene Lobby aufzubauen. Diese wird einiges dazu beitragen, dass Du nicht nur die Probezeit gut überstehst, sondern auch eine wichtige Unterstützung auf Deinem weiteren Karriereweg sein. Wichtig ist außerdem, dass Du mit Deinem Arbeitgeber klare Ziele für die Probezeit vereinbarst. Denn ein Probezeit Fehler ist auch, wenn nicht klar ist, was der Neue überhaupt leisten soll. Denn dann hat der Arbeitgeber am Ende der Frist jede Möglichkeit festzustellen, dass er eigentlich etwas ganz anderes von Dir erwartet hat.

 

Am Ende der Fallstricke steht das Übernahmegespräch

Hast Du es geschafft und die Probezeit fehlerfrei überstanden, steht noch das Übernahmegespräch aus. Dieses ist in etwa mit dem Bewerbungsgespräch vergleichbar, vor allem solltest Du es entsprechend vorbereiten. Es dient dazu, einander gegenseitig Feedback zu geben und damit die Chance zu ergreifen, eventuelle eigene Verhaltensweisen zu überdenken und den ersten Schritt in die wichtige berufliche Entwicklung zu gehen.

 

Sollte auch hier noch ein Fallstrick in Form von Kritik oder Einwänden gegen Deine Person oder Deine erbrachte Leistung lauern, kannst Du diesen gekonnt mit der richtigen Vorbereitung umgehen. Denn bei diesem Gespräch bist Du alles andere als ein stiller Zuhörer, sondern aktiv Beteiligter, der an gemeinsamen Lösungen ebenso interessiert ist wie Dein Gegenüber.

Fazit

Die Probezeit in einem Unternehmen dient beiden Seiten dazu, sich besser kennen zu lernen und zu prüfen, ob eine gemeinsame Zukunft im Job machbar ist. Fallstricke oder Fehler wie der Konsum von Urlaubstagen oder weil Du krank während der Probezeit bist, solltest Du ebenso vermeiden wie vorlautes Auftreten oder zu stark artikulierte Kritik an Vorgängen im Unternehmen oder an diesem selbst. Versuche besser Seilschaften zu gründen und Dich ins Teamgefüge der bestehenden Kollegen einzufügen. Dann klappt es auch mit dem unbefristeten Arbeitsvertrag nach der Probezeit.

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