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So erstellt man die perfekte Stellenanzeige – Für eine erfolgreiche Bewerbersuche

So erstellt man die perfekte Stellenanzeige – Für eine erfolgreiche Bewerbersuche

Eine Stellenanzeige zu schreiben hat mehr Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens, als den meisten bewusst ist. Denn die Suche nach und die Rekrutierung von geeigneten Mitarbeitern ist gerade in Zeiten von Dienstleistungen und digitalen Geschäftsmodellen oft der wichtigste Faktor, um Wachstum und Fortbestand einer Firma zu sichern. Nur wer die richtigen Mitarbeiter findet, kann mindestens so erfolgreich sein wie der oft harte Wettbewerb.

Eine Stellenanzeige ist häufig der erste Kontakt, den potenzielle Mitarbeiter mit einem Unternehmen haben. Daher ist nicht zu unterschätzen, welche Bedeutung es hat, die Stellenanzeige zu schreiben. Sie kann die richtigen Mitarbeiter ansprechen und Kandidaten, die nicht ins Unternehmen passen, abschrecken. Sie kann dafür sorgen, dass ein Team von Gleichgesinnten entsteht. Geht die Gestaltung von Stellenanzeigen jedoch schief, so entgehen einem Unternehmen möglicherweise wichtige Inputgeber, die dringend benötigt werden.

In diesem Artikel stellen wir zehn Eigenschaften vor, die perfekte Stellenanzeigen haben – auf die sich dann auch die perfekten Bewerber melden können. Mit diesen Tipps für die Stellenanzeige wird die Trefferquote für geeignete Kandidaten gleich deutlich höher.

Diese zehn Eigenschaften erfüllt die perfekte Stellenanzeige

1. Die Formulierungen sind möglichst konkret

Einer der wichtigsten Tipps für die Stellenanzeige besteht darin, sie so aufzusetzen, dass exakt darin steht, was man meint. Das hört sich selbstverständlich an, viele Personaler, die eine Stellenanzeige formulieren, verwenden jedoch häufig schwammige Beschreibungen und vieldeutige Ausdrücke, die viel Raum für Interpretationen lassen.

Der Gedanke dahinter ist klar: Gerade HR-Abteilungen haben Sorge, durch eine zu konkrete Formulierung mögliche geeignete Kandidaten von einer Bewerbung abzuhalten. Also verlegen sie sich darauf, Personalanzeigen so zu gestalten, dass möglichst viele sich angesprochen fühlen. Oft entsteht dies auch aus Unsicherheit. Denn diejenigen, die eine Stellenanzeige formulieren, sind oft nicht dieselben, die die Anforderungen stellen. Wenn ein HR-Mitarbeiter nicht so genau weiß, wie die fachlich korrekte Formulierung lautet, nimmt er gerne etwas allgemeingültigeres.

Gerade potenzielle Bewerber, die nach einer wirklich passgenauen Stellenanzeige im Internet suchen, werden davon jedoch eher abgeschreckt. Und am Ende findet man sich mit Hunderten von Bewerbungen, die auf alle möglichen Stellen passen könnten – aber nicht konkret auf die ausgeschriebene.

2. Die Anforderungen ergeben ein klares Profil

Gerade Internet-Stellenanzeigen lesen sich häufig wie ein Social Skills-Wunschkonzert. Die Kandidaten sollen leistungsstark sein, teamorientiert, gerne Verantwortung übernehmen, kommunikativ, konzentriert arbeiten können, sich einordnen und gleichzeitig führen. Wenn man manche Stellenanzeige liest, hat man den Eindruck, dass hier einfach alle positiven Eigenschaften zusammengetragen wurden, die man sich für Mitarbeiter im Allgemeinen wünscht.

Eine Stellenanzeige ist aber eben keine Sammlung positiver Eigenschaften, sondern ein konkretes Profil für eine ganz konkrete Stelle im Unternehmen. Und dieses Profil sollte so klar sein, dass ein potenzieller Bewerber sich entweder sagt: „Das bin ich“ oder eben „Das bin ich nicht“. Wer Stellenanzeigen gestalten will, die Führungskräfte ansprechen soll, muss sich auf die Eigenschaften konzentrieren, die die ideale Führungskraft im Unternehmen ausmachen – und auf andere verzichten, auch wenn man diese Eigenschaften gut findet.

Wenn Unternehmen sehr häufig (Internet-)Stellenanzeigen veröffentlichen, gibt es bei der Gestaltung der Stellenanzeigen häufig Teile, die für alle Anzeigen unverändert bleiben. Manchmal gehört die Formulierung der Anforderungen dazu, weil man sich einmal mit der Geschäftsleitung auf das ideale Bild eines Bewerbers geeinigt hat. Für verschiedene Positionen im Unternehmen braucht man jedoch unterschiedliche Eigenschaften. Und so muss man auch die Stellenanzeige jedes mal neu formulieren und sollte nicht auf einen Standardtext zurückgreifen.

3. Die Aufgaben sind deutlich beschrieben

Manchmal entsteht eine Stellenanzeige einfach aus dem Wunsch heraus, in einem Team oder einer Abteilung einen weiteren Mitarbeiter zu haben, um die viele Arbeit zu bewältigen. Welche Aufgaben diese Person übernehmen soll, steht bei der Formulierung der Stellenanzeige noch gar nicht genau fest. Und so findet man die ein oder andere Stellenanzeige im Internet, in der auch die Aufgaben so allgemein beschrieben sind, dass potenzielle Bewerber sich womöglich gar nichts darunter vorstellen können.

Viele Teamleiter formulieren bewusst so, um neue Mitarbeiter gemäß ihrem Potenzial einzusetzen und die Aufgaben im Team dann entsprechend zu verteilen. Wenn man die Möglichkeit, eine ideale Teambesetzung zu finden, nicht verschenken möchte, sollte man eine Stellenanzeige so formulieren, dass die Aufgaben klar sind. Denn gerade gute Bewerber möchten im Vorfeld wissen, worauf sie sich einlassen, und werden auf eine Stellenanzeige, die ihnen das nicht verrät, gar nicht erst antworten.

Der Zeitpunkt, zu überlegen, wie das neue, größere Team aufgestellt werden soll, liegt definitiv vor der Formulierung der Stellenanzeige und nicht erst nach der Ankunft des Mitarbeiters.

4. Es wird klar, was die Stelle bietet

Zu den Tipps für eine Stellenanzeige gehört natürlich auch, dass es nicht nur um den Bewerber, sondern genauso sehr um das Unternehmen geht. Gerade die Generation Y, die mittlerweile in den Arbeitsmarkt drängt, sucht sich ihre Stellen nicht mehr allein nach Verdienst- und Karrieremöglichkeiten aus. Vielmehr wird ein Sinn in der Tätigkeit gesucht.

Wenn die Stelle das bietet, gehört dies auch in die Stellenanzeige – und zwar möglichst konkret. Wer gerne Verantwortung übernimmt, wird sich von einer Stellenanzeige angesprochen fühlen, die Gestaltungsmöglichkeiten und Freiraum bietet. Wer sich persönlich weiterentwickeln will, bewirbt sich auf eine Stellenanzeige, die einen persönlichen Mentor und ein gut ausgebildetes Team verspricht.

In eine Stellenanzeige gehört also nicht nur der Hinweis auf leistungsgerechte Gehälter und bezahlte Überstunden, sondern auch die Vorteile, die jemand für die eigene persönliche Entwicklung in dieser konkreten Stelle finden kann. Denn immerhin verbringen wir den größten Teil unserer wachen Zeit auf der Arbeit.

5. Mögliche Nachteile der Stelle werden aufgeführt

Was für den einen Spaß bringt, ist für den anderen ein Horror-Job. Eigenschaften einer Stelle, die manche Menschen als Nachteile empfinden könnten, gehören daher auch offen und transparent in die Stellenanzeige. Manche Menschen lieben beispielsweise Veränderungen und möchten morgens noch gar nicht wissen, was den ganzen Tag über auf sie zukommt. Für andere ist dies mit zu viel Unsicherheit verbunden und sie würden sich in einer solchen Stelle sehr unwohl fühlen.

Ein solches Kriterium sollte man daher auf jeden Fall in die Stellenanzeige schreiben. Wichtig ist, Personalanzeigen so zu gestalten, dass der Bewerber für sich ehrlich entscheiden kann, ob er sich in diesem Umfeld wohlfühlen würde. Wenn Bewerber früh erkennen, dass diese Stellenanzeige im Internet nicht das Richtige für sie ist, gewinnen alle Beteiligten Zeit, sich auf eine passgenaue Stellenanzeige bzw. Bewerbung zu konzentrieren.

6. Die Anzeige eignet sich nicht fürs Buzzword Bingo

Ebenfalls wichtig unter den Tipps für eine Stellenanzeige ist, dass man nicht einfach die typischen Begriffe aus anderen Stellenanzeigen abschreibt. Eine Stellenanzeige zu formulieren muss nichts mit typischen HR-Begriffen zu tun haben. Das „junge dynamische Team“ oder die „Wohlfühl-Atmosphäre“ stehen in so vielen Stellenanzeigen, dass Bewerber mittlerweile einfach über sie hinweglesen.

Je mehr einzigartige Formulierungen sich dagegen in einer Personalanzeige finden, desto mehr sticht sie aus der Flut der Internet-Stellenanzeigen heraus – und desto wahrscheinlicher wird es, mit ihr die besten Kandidaten zu finden. Bei der Gestaltung von Stellenanzeigen sollte man also kritisch Wort für Wort durchgehen und alles streichen, dass sich nach HR-Buzzword-Bingo anhört. Für jedes häufig verwendete und gelesene Schlagwort gibt es bessere und deutlichere Formulierungen.

Statt von einem jungen dynamischen Team zu sprechen, kann man zum Beispiel in der Stellenanzeige beschreiben, wie das Team tatsächlich zusammenarbeitet und wodurch sich die Dynamik zeigt. Das wirkt authentisch und gibt außerdem einen guten Einblick in das Unternehmen – was wichtig für den nächsten Tipp ist.

7. Das Unternehmen stellt sich so vor, dass Bewerber es sich vorstellen können

Manchmal liest man in Tipps für eine Stellenanzeige, dass Bewerber bestimmte Eigenschaften in einem Unternehmen suchen und dass man diese entsprechend vermitteln soll. Beispielsweise sollte man auf die Größe hinweisen, weil dies Sicherheit, Aufstiegschancen und gute Verdienstmöglichkeiten suggeriert.

Einfach in eine Stellenanzeige all das zu schreiben, was das Unternehmen groß erscheinen lässt, weckt jedoch unter Umständen einen völlig falschen Eindruck vom Unternehmen. Und die Enttäuschung entsteht dann entweder im Vorstellungsgespräch oder spätestens bei der Einstellung. Und meist von beiden Seiten. Denn Unternehmen sollten mit einer Stellenanzeige die Mitarbeiter suchen, die zum Unternehmen passen.

Ein Start-Up, in dem es noch chaotisch zugeht, kann diese Tatsache nicht in einer Stellenanzeige ändern und sollte sie auch nicht verstecken oder verschleiern. Mit einer transparenten Gestaltung von Stellenanzeigen erlangt man eine viel höhere Wahrscheinlichkeit, die Mitarbeiter anzusprechen, die das Unternehmen gerade wirklich braucht.

8. Kontaktmöglichkeiten sind leicht zu finden

Wenn man sich schon die Mühe macht, eine Stellenanzeige zu formulieren, sollte man es den Bewerbern möglichst leicht machen, sich daraufhin zu melden. Gerade bei Internet-Stellenanzeigen scheint dies jedoch häufig in Vergessenheit zu geraten. Vielleicht gehen HR-Mitarbeiter davon aus, dass die Webseite sehr leicht online zu finden ist und man Bewerber daher nicht extra darauf hinweisen muss.

Dabei sollte man aber immer davon ausgehen, dass man nicht die einzige Stellenanzeige im Internet schaltet. Wenn man also einmal die Aufmerksamkeit eines geeigneten Bewerbers auf sich gezogen hat, sollte man es nicht an solchen Kleinigkeiten scheitern lassen, dass tatsächlich ein Kontakt zustande kommt. Daher gehören in jede Stellenanzeige ein Ansprechpartner, die Information, ob dies ein HR-Mitarbeiter oder jemand aus der Fachabteilung ist, eine Telefonnummer, eine E-Mail-Adresse sowie ein Link zu weiteren Informationen auf der eigenen Webseite.

9. Organisatorische Anforderungen an die Bewerbung werden klar kommuniziert

In eine Stellenanzeige sollte man außerdem immer schreiben, welche Form der Bewerbung erwartet wird. Wenn es ein Bewerberportal gibt, muss dies deutlich in der Stellenanzeige vermerkt und am besten verlinkt werden. Möchte man auf keinen Fall eine Bewerbung in Papierform erhalten, muss dies auch klar kommuniziert werden.

Ein kleiner Hinweis am Ende reicht da nicht aus. Denn auch optisch muss man Personalanzeigen so gestalten, dass Bewerber leicht alle wichtigen Informationen finden. Da so manche Stellenanzeige inhaltlich überladen ist, ist dies nicht immer selbstverständlich. Viele Informationen, die am Anfang oder am Ende einer Stellenanzeige stehen, werden dann schnell überlesen.

10. Die Stellenanzeige ist fehlerfrei

Der letzte unserer Tipps für die Stellenanzeige sollte eigentlich ebenfalls selbstverständlich sein, ist es aber leider nicht. Eine Stellenanzeige muss natürlich fehlerfrei sein. Alle Informationen müssen inhaltlich stimmen, außerdem müssen Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung richtig sein.

Am besten lässt man Stellenanzeigen daher von professionellen Textern schreiben oder zumindest lektorieren. Ein Unternehmen, dass Stellenanzeigen mit Fehlern veröffentlicht, wirkt nicht sehr professionell – und das ist eine Eigenschaft, die eigentlich jeder Arbeitgeber erfüllen sollte.

Was in Stellenanzeigen gar nicht geht

Wer eine Stellenanzeige formulieren will, muss auch rechtliche Punkte beachten. Der wichtigste ist das Verbot von Diskriminierung. Durch das AGG (Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz) ist geregelt, dass niemand aufgrund seiner Herkunft, seines Geschlechts, seiner Weltanschauung, des Alters oder einer möglichen Behinderung Nachteile erleiden soll.

Arbeitgeber sind daran gebunden. Und dieses Gleichbehandlungsgebot gilt auch für eine Stellenanzeige. Formulierungen müssen also so vorgenommen werden, dass nicht schon in der Stellenanzeige Menschen aufgrund einer der oben aufgeführten Eigenschaften ausgeschlossen werden.

Solche Formulierungen können sein:

  • rein männliche Titel (Buchhalter statt Buchhalter (m/w/d),
  • der Hinweis auf eine gewünschte Muttersprache statt die Forderung nach sehr guten Sprachkenntnissen,
  • die gezielte Suche nach jungen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen statt nach Berufseinsteigern.

Natürlich muss und soll man in eine Stellenanzeige seine Anforderungen schreiben. Diese müssen sich jedoch immer aus den Aufgaben und der Position im Unternehmen ergeben und nie aus Wünschen an die Person des Bewerbers. Benötigt man beispielsweise für eine Tätigkeit als Klavierstimmer jemanden, der über absolutes Gehör verfügt, darf man dies schreiben und begründen.

Möchte man jedoch als Teamleiter einen Mann einstellen, weil alle anderen Teamleiter auch Männer sind und man das nicht ändern will, ist die Grenze zur Diskriminierung überschritten. Im schlimmsten Fall haben Bewerber die Möglichkeit, gegen diese Diskriminierung zu klagen und Schadenersatz zu verlangen.

Fazit

Stellenanzeigen werden häufig unter Zeitdruck formuliert und sind deswegen manchmal zu unkonkret oder weisen sogar Fehler auf. Sie sind jedoch eine Visitenkarte des Unternehmens und sollten mit entsprechender Sorgfalt vorbereitet und formuliert werden. Nur so kann man es als Unternehmen schaffen, mit den eigenen Stellenanzeigen die wirklich perfekten Bewerber anzusprechen und auch zum Vorstellungsgespräch einzuladen.

Dabei ist es einfach, Stellenanzeigen zu formulieren, die sich von der Masse abheben. Wer ein paar einfache Tipps bei der Formulierung einer Stellenanzeige beachtet, wird deutlich bessere Ergebnisse erzielen und passgenauere Bewerbungen erhalten. Und diese sind die Voraussetzung dafür, ein Unternehmen dauerhaft mit den richtigen Mitarbeitern auszustatten – die schließlich für den langfristigen Unternehmenserfolg verantwortlich sind.

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