1. Startseite
  2. »
  3. Bewerber
  4. »
  5. Eine Bewerbung zurückziehen – Wie man es diplomatisch anstellt und sich beruflich neu orientiert

Eine Bewerbung zurückziehen – Wie man es diplomatisch anstellt und sich beruflich neu orientiert

Eine Bewerbung zurückziehen – Wie man es diplomatisch anstellt und sich beruflich neu orientiert

Besonders, wenn man zu Beginn seiner Karriere steht, tun sich gern Stolperfallen auf, wie man Dinge rund um den Bewerbungsprozess handhaben soll. Wie man den richtigen Ton trifft, eine Bewerbungszusage absagen und sich in gutem Licht darstellt, ist dabei nicht einfach. Viele Firmen sind gut vernetzt in der Branche. Dabei will man dann natürlich nichts falsch machen.

Um sich möglichst viele Chancen einzuräumen, bewerben wir uns zu Beginn der Karriere breitgefächert und vielseitig. Dabei werden Stellen angeschrieben, von denen einige mehr und weniger begehrt auf uns wirken. Sobald dann nun aber der Wunschkandidat zugesagt hat und wir uns entschieden haben, steht man vor diesem Problem: Die anderen Bewerbungen wieder zurückziehen, Vorstellungsgespräch absagen – Nur wie?

Im Folgenden erfährst Du, wie Du Dich diplomatisch, strategisch und höflich zurückziehen kannst, und doch in positiver Erinnerung bleibst. So gerätst Du nicht in heikle Zwickmühlen beim Vorstellungsgespräch absagen.

Massenhaft Bewerbungen

In den meisten Fällen reicht es nicht, nur ein Anschreiben rauszuschicken, wenn Du wirklich auf der Suche nach einer beruflichen Neuorientierung bist. Etwa die Hälfte aller Bewerber fahren mehrgleisig und geben in Befragungen an, sich alle Optionen offen zu halten. Das ist auch nicht unklug. Nur wer vielseitig denkt, schafft es, den Traumjob zu ergattern. In den seltensten Fällen fliegt einem die Wunschtätigkeit direkt ins Haus, daher erhöht man seine Chancen, indem man viele Bewerbungen in die Welt hinaus schickt.

Nun dann die Resultate: Du hast Dich entschieden und für dem neuen Arbeitsplatz zugesagt. Jetzt musst Du vielen anderen Firmen absagen, Bewerbungen zurückziehen oder ein vereinbartes Vorstellungsgespräch absagen.

Vorstellungsgespräch absagen – Beweise Rückrad

Jeder gute Personaler sieht es gern, wenn Du Deine Bewerbung ordentlich und ordnungsgemäß zurückziehst. Eine klare und sachliche Absage ist schon wichtig, damit Du Dich nicht blamierst und bei der Firma und gegebenenfalls dem Netzwerk dahinter in gutem Licht erscheinst. Vor allem junge, unerfahrene Bewerber neigen manchmal dazu, an diesen Stolperfallen zu scheitern.

Sie melden sich einfach nicht mehr, aus Angst und Überforderung heraus. Doch das ist nicht gut. Dieses Problem solltest Du nicht aussitzen, da schon mit ein paar kleinen Kniffen professionell und unproblematisch geregelt werden kann, dass Du aus dem Rennen bist. Vorstellungsgespräch absagen? Beweise Rückrad und nimm Dir etwas Zeit dafür.

Vorstellungsgespräch absagen – Für gute Beweggründe muss man sich nicht schämen

Wenn Du eine Bewerbung zurückziehen willst, ein ein Vorstellungsgespräch absagen willst, hast Du dafür gute Gründe. Deine aktuelle Lebenssituation sieht so aus und auch wenn man es sich einfach anders überlegt hat, da man einige Nächte Zeit hatte, darüber zu schlafen, muss sich keiner schämen. Man darf eine Bewerbungszusage absagen, weil man es sich anders überlegt hat. Weil es für dich Gründe gibt, die Dir wichtig sind. Diesen solltest Du klar gegenüberstehen und brauchst Dich nicht zu rechtfertigen, wieso Du eine Stelle doch nicht willst und das ein Vorstellungsgespräch absagen willst.

Aber: Der Ton macht die Musik: Man sollte eben auf die richtige Sprache und das Timing achten, wenn man ein Vorstellungsgespräch absagen will oder eine Bewerbungszusage absagen will. Gute Gründe sind natürlich eine subjektive Sache. Doch nur Mut, sie haben ihre Berechtigung. Hier kommen Beispiele für gute Gründe, was Bewerber sagten, die ihre Bewerbung zurückgezogen haben und ein Vorstellungsgespräch absagen konnten.

Gute Gründe, eine Bewerbung zurückzuziehen

  • „Ich habe irgendwie kein gutes Gefühl bei der Sache. Mein Bauch sagt nein, ich kann es kaum erklären, doch irgendetwas stimmt nicht!“
  • „Ich wurde durch das Unternehmen geführt und mir passte der Umgang der Mitarbeiter untereinander einfach nicht. Es kam mir so vor, als passte ich nicht in ein solches Klima.“
  • „Ich habe einen Probearbeitstag gemacht und dieser war eine Katastrophe. Ich bekam wenig Instruktion und fühlte mich unwohl und verloren auf der Arbeit. Irgendwie kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich das ändern würde, wenn ich drei Monate dort wäre.“
  • „Sie zahlen viel zu wenig für die Anforderungen, die gestellt werden.“
  • „Ein Vorstellungsgespräch absagen? Hab ich gemacht. Ich fand die Firma zuerst richtig gut, machte einen soliden Eindruck, aber was ich seither alles in Foren so gelesen habe, stimmt mich nachdenklich. Ich glaube, das ist nichts für mich.“

Es gibt allerlei Gründe, es sich noch einmal zu überlegen und ein Vorstellungsgespräch absagen zu wollen. Das Gehalt steht als Motivation logischerweise ziemlich weit oben in der Rangfolge, doch auch Faktoren wie das Prestige der Firma und das allgemeine Wohlbefinden am Ort selbst, sind wichtige Indikatoren, ob Du dort künftig Deine neue Position siehst oder eher auf wackeligen Füßen stehst.

In vielen Fällen geht es auch um sehr private Hintergründe

Weiterhin sind natürlich jede Menge privater Gründe ausschlaggebend. Stelle Dir nur vor, Du hast eine neue Beziehung begonnen und diese hat sich vertieft. Ihr plant zusammen zu ziehen und Du wirst zu ihr in eine andere Stadt gehen, damit ihr euer Leben gemeinsam verbringen könnt. Oder aber Deine Mutter erkrankt und Dein Leben nimmt von heute auf morgen eine andere Laufbahn, da Du sie pflegen willst.

Es ergeben sich im Leben Umstände, die Deine Job-Perspektive und ganze Lebenssituation schlagartig verändern können. Ein bewusster Umgang mit diesen Themen ist dann äußerst hilfreich. Denn auch der Chef eines großen Unternehmens ist nur ein Mensch. Wenn man es schafft klar und professionell zu kommunizieren, wird man Verständnis ernten, wenn man das vereinbarte Vorstellungsgespräch absagen muss.

Rat einholen

Oft sind wir mit diesen beruflichen Umorientierungen gefordert. Bis hin zu überfordert. Man weiß weder ein noch aus und wälzt sich nachts schlaflos von einer auf die andere Seite. Wie wir mit Problemen der Lebensgestaltung und beruflicher Neuorientierung umgehen sollen, kann uns ziemlich in Beschlag nehmen und frisst unsere gesamte Energie.

Was Du an der Stelle gegen Kopfkino und Sorgenkarrussell tun kannst, ist Dich einer vertrauten Person, Freunden, Familie, Lebenspartner anzuvertrauen und Dich auszusprechen. Was Dir auch immer im Kopf herumgeht. Es sollte jemand sein, der Dich kennt. Denn dann kannst Du Rat erhalten.

Meist hilft die Außenperspektive sehr bei der Entscheidungsfindung, gerade jemand, der weiß, wie Du tickst, spürt heraus, wohin Dein Weg gehen kann. Also vertraue Dich an und sprich über jeden Gedanken im Hinblick auf Deine berufliche Neuorientierung, denn das hilft gegen schlaflose Nächte.

Erfahrungsaustausch

Soziale Medien und Feedback ehemaliger Angestellter können verheerend auf ein Unternehmen wirken. Es mag also sein, dass Du etwas liest, negative Presse und Erfahrungsberichte, was Dein gesamtes Bild des Unternehmens wandelt. Plausible Gründe, es sich noch einmal zu überlegen. Ein Tipp gegen Unsicherheit rund um die Bewerbungen bei einem Unternehmen: Suche den Erfahrungsaustausch. Im Facebook und Social Media Zeitalter ist das heute leichter denn je. Die ersten Klicks werden sogar getätigt, bevor man sich überhaupt hinsetzt und eine Bewerbung zu schreiben beginnt.
Der Erfahrungsaustausch ist heute leichter denn je, jedoch sollte man auch nicht allem glauben schenken, was man dort zu lesen bekommt. Sondern: Immer auch bedenken, wie wohl möglich Kontexte und involvierte Persönlichkeiten aussahen, die beispielsweise gegenüber einem Unternehmen kritisch schreiben. Nicht jeder Chef war unfair und nicht jeder Klinsch am Arbeitsplatz Mobbing!
Suche Dir also viele Infos aus Erfahrungen zusammen, bilde Dir aber selbst ein Urteil.

In welcher Form Du Deine Bewerbungszusage absagen kannst

Wie es nun anstellen, auf diplomatische und höfliche Weise? Du kannst eine Absage telefonisch, postalisch oder virtuell – auf die modernste Form – durchführen. Besonders konfrontativ ist immer der direkte Anruf, Du beweist eine Menge Schneid und Souveränität, wenn Du einfach durchrufst und in freundlichen Worten erklärst, dass Du Dich für etwas anderes entschieden hast. Das liegt nicht jedem.

Mancher bevorzugt es, einseitig zu sprechen, also zu schreiben. Dann kann das Gegenüber antworten, wenn es besser passt. Diese Form der Absage ist sehr respektvoll und diskret. Auch wird heute in Firmen oft kein so steifes Kommunikationsmodell gelebt, sondern gern auch auf die Sprachmemo auf Whatsapp zurückgegriffen. Auch das kann eine sympathische und lockere Variante sein, abzusagen.

Der Klassiker ist branchenweit jedoch nach wie vor: Die Email.

Sie ist unaufdringlich, sachlich, höflich. In Karriereangelegenheiten hat sie sich bisher als häufigste Kommunikationsform etabliert. Dies mag auch daran liegen, dass Email-Verkehr noch einen Teil der Privatsphäre achtet.

Du siehst nicht, wann das Gegenüber Deine Nachricht gelesen hat und wie viel Zeit es sich mit der Antwort genommen hat. In Fällen von Abbrüchen, Rückzügen, Kündigungen und dergleichen ist die Email-Kommunikation für die betreffenden Parteien am Angenehmsten.

Wie Du sprachlich mit dem Rückzug Deiner Bewerbung umgehen kannst

Was wohl den meisten Schwierigkeiten bereitet, ist die richtige Ausdrucksweise, wenn Du ein Vorstellungsgespräch absagen und eine Bewerbungszusage absagen willst. Egal, ob Du in Beziehungen Schluss machen oder beruflich eine Bewerbung zurückziehen willst, einen Korb auszuteilen ist niemals leicht und man hegt hinterher oft Schuldgefühle, ob man sich wohl richtig ausgedrückt hat.

Hier kommt ein kleiner Ablauf, wie man das handhaben kann:

1. Begrüße das Gegenüber freundlich und höflich!

2. Lass den anderen im Gespräch ankommen und hilf ihm auf die Sprünge: In großen Unternehmen geraten einzelne Bewerber schnell in Vergessenheit, weil dort einfach soviel los ist. Erinnere Dein Gegenüber nochmal freundlich, indem du erzählst, wann Du da warst und plaudere ein bisschen in der Art: „Ich durfte mich ja am Mittwoch mal vorstellen und sogar gleich einen kleinen Rundgang mit Ihnen machen. Dabei haben wir auch Frau XY getroffen. Das war ja ganz interessant und auch toll, dass ich gleich so einen direkten Einblick bekommen habe.“

3. Leite über zum schwierigste Teil: „Das war alles ganz spannend für mich zu sehen, und doch muss ich leider sagen, dass sich für mich in den letzten Tagen nun doch noch andere Möglichkeiten ergeben haben, denen ich den nachgehen möchte.“ Betone hier nicht, dass eine andere Stelle besser ist, Du das lieber tun möchtest oder vielversprechenderer Optionen oder Gehalt bietet. Es genügt, die Stelle als „anders“ zu betiteln, Hintergründe für die Attraktivität brauchen da keine Rolle zu spielen. Das wirkt unseriös, belasse es dabei und bleibe zurückhaltend.

4. Runde das ganze ab: „Es ist wirklich ein toller Job und eine tolles Team. Ich wünsche Ihnen in jedem Fall noch einen erfolgreichen Jahreswechsel!“ Gehe mit den besten Wünschen aus dem Gespräch, verabschiede Dich freundlich und sei vor allem Du selbst. Es bringt nichts, zu Heucheleien oder wenig aufrichtigen Floskeln zu greifen, wenn Du sonst ganz anders sprechen würdest. Nutze Deinen eigenen Stil und traue Dich Dich ganz offen zu zeigen.

Die Beziehung, die Haltung und das Timing

Von ganz entscheidender Bedeutung sind auch die Beziehung, also Nähe und Haltung zu der betreffenden Person. Seid ihr euch im ersten Gespräch sehr sympathisch begegnet und habt sogar herum gescherzt, ging es locker zu, dann eignet sich auch ein lockerer Umgang bei der Absage. Oder verhielt es sich eher steif und unpersönlich, dann sollte auch Deine Absage nicht zu flapsig, sondern etwas formeller ausfallen.

-> Es muss einen Anschluß zu der ersten Begegnung geben. Und einen runden Ausgang bestenfalls auch, wenn du eine Bewerbungszusage absagen willst.

Hinzu kommt das richtige Timing. Warte nicht zu lange, um das Bewerbung zurückziehen anzugehen: Das Vorstellungsgespräch absagen solltest Du wenige Tage später. Wer sich bitten lassen muss, kommt negativ an. Eigeniniative hingegen ist gefragt!

Lasse Dir jedoch mindestens eine Nacht Bedenkzeit. Das ist die goldene Regel der Entscheidungsfindung. Wir brauchen mindestens eine Nacht Abstand zu einem Thema, um wieder objektiv darauf blicken zu können, wenn wir eine Bewerbungszusage absagen wollen.

Fazit – Souveränität beweisen und cool bleiben

Eine Bewerbung zurückziehen ist eine Sache von Timing, Stil, Persönlichkeit und auch Taktik. Wenn man eine Bewerbungszusage absagen will, steht man vor vielen Unsicherheiten, die sich besonders auf die sprachliche Umsetzung drehen. Wie soll man das formulieren? Wie wird der andere das auffassen? Dinge, die einem schlaflose Nächte, Sorgen-Kopfkino und Bauchschmerzen verursachen können. Es ist günstig, sich in Ruhe vorher mit Menschen zu beraten, die einen gut kennen und wissen, was für Dich der geeignete Weg sein könnte. Im Moment, wenn Du das Vorstellungsgespräch absagen gehst, sollte man vor allem sachlich, freundlich und authentisch bleiben, nicht zu viele Emotionen oder persönliche Präferenzen teilen und das ganze immer an die vorherige Begegnung anpassen. So bleibst Du in guter Erinnerung und brauchtest Dich auch nicht um die Absage herum zu schummeln. Die Bewerbung zurückziehen – Mit Stil und Achtung: So beweist Du Souveränität und bleibst cool!

Ähnliche Beiträge