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Der perfekte Auftritt – So überlebst Du in der Benimmfalle Büro

Der perfekte Auftritt – So überlebst Du in der Benimmfalle Büro

Der berufliche Alltag lässt schnell vergessen, dass der Büroarbeitsplatz kein zweites Zuhause ist. Natürlich siehst Du Deine Kollegen öfter als viele Verwandte oder nahestehende Freunde. Vielleicht schließt Du am Arbeitsplatz Freundschaften oder findest dort den Partner für das Leben. Aber dennoch ist jeder Arbeitstag im Grunde ein öffentlicher Auftritt. Und das macht die Benimmfalle Büro aus.

Die Vorgaben für Stil und Abläufe werden von Vorgesetzten bestimmt und wenn Du Dich allzu unbesorgt darüber hinwegsetzt, mag Dir das für den Moment den Ruf der Lockerheit und Nonkonformität einbringen. Aber bei Aufgabenverteilungen, die für Deine berufliche Zukunft wichtig sein können, wird die Wahl mit Sicherheit auf Kollegen fallen, von denen sich das Unternehmen besser vertreten fühlt.

Aber auch im Verhältnis zu Kollegen kann die Benimmfalle Büro zuschlagen. Das Gefühl der Gemeinschaft darf bei Dir nicht den Sinn für Respekt und Wertschätzung gegenüber Kollegen zurücktreten lassen.

Stilsicher durch den Tag – Grundlagen für jeden Arbeitstag

Zahlreiche berufliche Benimmregeln sind natürlich keine Spezialregeln für Etikette am Arbeitsplatz. Die Kunst besteht darin, sich jeden Tag auch in unerwarteten Stresssituationen daran zu halten. Aber einige Regeln betreffen speziell Arbeitssituationen, wie die Arbeit in gemeinschaftlichen Büros oder den Kontakt zu Kunden, Lieferanten, Dienstleistern oder Besuchern des Unternehmens.

Außen und Innen sollen übereinstimmen

Für Dich ist es sicher selbstverständlich, sauber und mit gepflegtem Erscheinungsbild am Arbeitsplatz zu erscheinen. Dennoch zählt auch diese Grundregel zu den wichtigen Grundlagen für die Etikette am Arbeitsplatz. Sicher wird Dich niemand negativ im Gedächtnis behalten, weil Du einmal einen kleinen Fleck auf Hemd oder Bluse nicht bemerkst. Wenn Du aber regelmäßig nachlässig gekleidet bist oder Deine Haare ungepflegt erscheinen, kannst Du Vorgesetzten langfristig als ungeeignet erscheinen, das Unternehmen zu vertreten. Denn auch sie möchten als Verantwortliche peinliche Situationen vermeiden, die auf sie zurückfallen.

Bei Körper- oder Mundgeruch sollte Dir nicht die geringste Nachlässigkeit unterlaufen. Es kann Vorgesetzte oder Kollegen geben, die aufgrund einer entsprechenden Sensibilität auch ein einmaliges negatives Geruchserlebnis nachhaltig im Gedächtnis behalten. Und Du möchtest ja nicht unbewusst als abstoßend im Gedächtnis einzelner Menschen haften bleiben, mit denen Du jeden Tag zu tun hast.

Wenn Dir diese Benimmfalle im Büro wegen sommerlicher Hitze oder körperlicher Disposition in bestimmten Situationen ein Problem bereiten könnte, solltest Du Dir einfach Waschzeug und Deo in eine Mini-Kulturtasche packen und Dich beim Toilettengang frisch machen. So vermeidest Du sicher peinliche Situationen.

Ein „Hallo“ schadet niemandem

Ebenso selbstverständlich ,wie ein gepflegtes Erscheinungsbild sollte Dir das höfliche Grüßen von Kollegen und Vorgesetzten sein. Andererseits darfst du es nicht überbewerten, wenn Du selbst einmal übergangen wirst. Jeder hat gelegentlich einen schlechten Tag oder wird von einem schwierigen Problem belastet. Demonstrativ deutliches Grüßen solltest Du nicht nur zur Vermeidung peinlicher Situationen vermeiden, sondern auch um nicht als beleidigt dazustehen.

Problematischer wird es, wenn es für Dich erkennbar ist, dass ein Vorgesetzter oder Kollege Dich immer übersieht. Wenn dem reine Nachlässigkeit zugrunde liegt, findest Du vielleicht eine passende Gelegenheit beiläufig darauf zu verweisen, dass man sich schon fragt, warum man so häufig übergangen wird. Wenn Du Methode vermutest, kannst Du nur versuchen, fachlich zu überzeugen. Versuche dabei erst einmal, die zu überzeugen, die Dir neutral oder wohlwollend gegenüberstehen. Aber lass Dich auf keinen Fall zu Reaktionen verleiten, die beleidigt oder aggressiv wirken können und die Benimmfalle Büro zuschlagen lassen.

Gentleman sein

Weitere bewährte Höflichkeitsregeln gelten auch für die Etikette am Arbeitsplatz. Einer Dame den Vortritt zu lassen ist zwar nur wichtig, wenn sie in der Hierarchie höher steht oder als Gast im Haus ist. Aber auch gegenüber anderen weiblichen Kollegen können sich Herren auf diese Weise als souverän und freundlich präsentieren, wenn es nebenbei und ohne große Umstände geschieht.

Dagegen sollte es selbstverständlich sein, jedem Kollegen die Tür aufzuhalten, wenn er schwere Gegenstände trägt oder seine Hände nicht frei sind. Hier sollte man nicht in die Benimmfalle Büro tappen und auf seine Stellung in der Hierarchie beharren. Wenn man freiwillig lediglich höher Gestellten Hilfe anbietet, bringt man nicht nur diejenigen in peinliche Situationen, die erst bitten müssen. Man schädigt auch seinen Ruf in Unternehmen, für die Kooperation wichtiger sind als hierarchische Strukturen.

Hier sollte alles sitzen – Geschäftstermine

Noch wichtiger als im Büroalltag ist das Erscheinungsbild natürlich bei Geschäftsterminen. Um für jeden Fall gerüstet zu sein, nimm ein passendes Ersatzoberteil mit. Wenn der Termin spät liegt, kann es angebracht sein, die dafür vorgesehene Businesskleidung mitzunehmen und sich erst vor dem Termin umzuziehen. Dafür musst Du natürlich einen Platz finden, an dem die Kleidung sicher, gegebenenfalls in einer Kleiderhülle aufbewahrt werden kann. Aber der Aufwand kann den sicheren Auftritt und das Meistern der Benimmfalle Büro in einer vielleicht zukunftsträchtigen Situation wert sein.

Ebenso wichtig wie die Kleidung sind für die äußere Erscheinung natürlich die Accessoires. Bei Geschäftsterminen ist eine funktionale, aber gut aussehende Tasche Pflicht. Die Schuhe sollten natürlich sauber sein. Schmuck sollte grundsätzlich in einem angemessenen Rahmen getragen werden. Als Berufsanfänger vermeidet man peinliche Situationen, wenn man auf den Stil der Kollegen bei entsprechenden Terminen achtet oder bei Schmuckstücken außerhalb des klassischen Kanons wie Gesichts-Piercings mit dem Vorgesetzten Rücksprache nimmt.

Vortritt lassen

Bei Geschäftsterminen mit externen Besuchern lasse älteren Personen und Damen sowie jedem, der in der Hierarchie höher steht, den Vortritt. Allerdings sollte dann der Weg bekannt sein, damit peinliche Situationen vermieden werden. Wenn Du Besucher empfängst, die den Weg durch die Gänge des Unternehmens nicht kennen oder in einer größeren Delegation erscheinen, weise den Weg und gehe als Erster.

Die Initiative ergreifen

Während des Meetings bietet in der Regel der Gesprächsführer des Gastgebers die Getränke an. Eventuell muss Fehlendes noch besorgt werden. Wenn es im Unternehmen nicht sowieso üblich ist, hiermit bestimmte Personen zu beauftragen, können Berufsanfänger in dieser Situation über eine unscheinbare aber grundsätzliche Benimmfalle im Büro stolpern. Während junge Damen bei allzu eilfertigem Aufspringen immer noch Gefahr laufen, sich als Hilfskraft zu positionieren, können junge Herren mit einem Hilfsangebot als souverän und emanzipiert punkten.

Wenn dann die Dame dem Kollegen die Tür aufhält und bei der zügigen Verteilung hilft, haben beide diese Benimmfalle Büro gemeistert. Ist nur ein Berufsanfänger anwesend, widerspricht es der Etikette am Arbeitsplatz, wenn er wartet, bis ein älterer Kollege zuerst geht. Das wirkt unaufmerksam. Ältere Kollegen sollten sich bei solchen Gelegenheiten einfach abwechseln.

Aufmerksam sein

Die Sitte, anderen in den Mantel zu helfen, wird inzwischen wenig gepflegt. Diese Geste kann aber bei Besuchern, die deutlich älter sind als man selbst, von Aufmerksamkeit zeugen und wird in der Regel auch gern in Anspruch genommen, insbesondere wenn die Gelenkigkeit im Rückzug begriffen ist. Ansonsten muss man sich auf sein Gefühl verlassen. Bei einer Dame, die dynamisch ist und auch erkennbar so wirken will, würde einen diese Höflichkeitsgeste eher in peinliche Situationen bringen als bei einer Dame, die sich als kultivierte Dame alter Schule gibt.

Hier kann ein Herr die Benimmfalle Büro mit einer kurzen Frage und wenigen Griffen galant meistern und sich als Gentleman beweisen. Gerade gegenüber Herren sollte man vor dem Angebot natürlich die Größenverhältnisse unauffällig taxieren, um peinliche Situationen zu vermeiden.

Jeder Gast wird die Aufmerksamkeit schätzen, wenn die Gastgeber sofort bemerken, falls etwas liegen geblieben ist. Natürlich sollte jeder auf seine mitgebrachten Gegenstände aufpassen, aber manchmal hat man beim Aufbruch soviel im Kopf, dass schnell ein kleines Teil liegen bleibt. Jeder Mensch wird dankbar sein, wenn Du dafür sorgst, dass er nicht tagelang seine Aufenthaltsorte rekapitulieren und Telefonate organisieren muss.

In Vino Veritas – Die Etikette am Arbeitsplatz gilt auch für Betriebsfeiern

Vielleicht hat sich der Markt für Teambuilding-Maßnahmen deshalb so gut entwickelt, weil die Betriebsfeier als klassische gemeinschaftsfördernde Maßnahme ein so heikles Pflaster sein kann. Selbst bei den seltsamsten Aufgaben für das Teambuilding machen sich wenigstens alle gemeinsam lächerlich und können zusammen lachen, wenn nichts funktioniert. Der einzige Verlierer ist am Ende der betriebsfremde Anbieter, dem die positive Mundpropagande entgeht.

Ganz anders stellt sich eine Betriebsfeier dar. Mitarbeiter der ganzen Firma oder auch nur einer Abteilung sind eingeladen, es gibt Essen, vielleicht Musik oder ein Programm und ganz sicher Alkohol. Es kann spät werden, die Gesprächsthemen gehen aus und die Hälfte der Belegschaft hat zu Standard-Gesellschaftstänzen keine Lust, aber nach Hause will man noch nicht. Für viele ist noch mehr Alkohol hier die wichtigste Sofortmaßnahme. Und schon schlägt die Benimmfalle Büro zu. Denn egal wie weit die Party räumlich entfernt vom Büro ist. Die Belegschaft ist die selbe.

Der Schein trügt

Also gleichgültig wie locker die Stimmung ist oder zu sein scheint: ein Vorgesetzter bleibt ein Vorgesetzter, ein Mitarbeiter, mit dem man sich in wenigen Tagen sachlich über strittige Fragen auseinandersetzen muss bleibt ein beruflicher Kontakt und die jungen Kollegen sind keine hübsche Dekoration, sondern die kommende Generation Mitarbeiter. Also gelten hier auch die Grundregeln für die Etikette am Arbeitsplatz, wenn auch weniger förmlich.

Schütte Dein Herz nicht aus über Dinge, die Dir nicht passen, und empfehle Dich Vorgesetzten als jemand der über der guten Laune nicht die Höflichkeit oder die firmeninternen Hierarchien vergisst. Das kann Dich für einen Kandidaten für die Teilnahme am gesellschaftlichen Teil von Geschäftsterminen machen. Außerdem bringst Du Dich so nicht in peinliche Situationen, die Dir die Erinnerung an die Party verderben.

Das nutzt Dir allerdings wenig, wenn Deine Vorgesetzten selber in diese Benimmfalle Büro getappt sind und eine lockere Atmosphäre durch Alkohol und fallende Benimmschranken erreichen wollen. Dann halte Dich lieber fern, denn Du kannst Dich nur selbst in peinliche Situationen bringen, weil Sprüche fallen, auf die Du nicht mehr höflich kontern kannst.

Und falls sich jemand daran erinnert, dass er die Etikette am Arbeitsplatz vergessen hat, wird er eventuell nicht vergessen, dass Du das mitbekommen hat. Also ist eine solche Situation eine der wenigen, in der eine offensichtliche Vergesslichkeit das beste Mittel ist, die Benimmfalle Büro für alle zu entschärfen. Solltest Du bei solchen Gelegenheiten etwas Interessantes aufschnappen, nimm das als freundlich zugesagtes Sahnehäubchen und nutze es, ohne über die Umstände hausieren zu gehen.

Aufdringlichkeit geht gar nicht

Eine wirklich gefährliche Benimmfalle Büro tut sich auf, wenn Kollegen einen anderen in einer Form bedrängen oder verbal angehen, dass es für diesen unangenehm wird. Insbesondere wenn solche Aktionen von Personen ausgehen, die in der Hierarchie höher stehen oder eine lange Betriebszugehörigkeit haben, kann es hohes Geschick verlangen, dem bedrängten Kollegen zur Seite zu stehen ohne selbst die Etikette am Arbeitsplatz zu verletzen.

Vielleicht kann man den anderen aus der Situation helfen, indem man ihn um Hilfe bittet. So könnte man ihn fragen, ob er ein Taschentuch, Hustenbonbon, Zigarette oder auch nur ein Stift hat, die jemand anders – möglichst weit entfernt – dringend benötigt. Dabei solltest Du den Betroffenen direkt ansprechen, in der Hoffnung, dass er sich so aus der Situation lösen kann. Ein direktes Ansprechen von ungebührlichem Verhalten kann Dich nur selbst in die Benimmfalle Büro locken, denn man wird Dir vermutlich zu verstehen geben, dass Du übertreibst und Dich negativ in Erinnerung behalten.

Andere Facetten kennenlernen

Aber eine Betriebsleiter sollte in erster Linie eine Gelegenheit sein, um Kollegen in angenehmer Atmosphäre von einer anderen Seite kennen zu lernen. Im Idealfall nutzen die meisten auch diese Gelegenheit und kommen miteinander ins Gespräch. Hier kannst Du erfahren, wer hinter den Menschen, mit denen Du jeden Tag arbeitest noch steckt. Natürlich bleiben gerade in größeren Unternehmen hier viele in ihrer gewohnten Clique, aber Du wirst bei solchen Gelegenheiten auch immer wieder auf Menschen treffen, die selbst am Menschen hinter dem Arbeitskollegen interessiert sind und mit denen Du Dich austauschen kannst.

Vielleicht entstehen hier sogar Kontakte, die einem im weiteren Berufsleben bei der einen oder anderen Gelegenheit hilfreich sein können. Oder Du entdeckst Gemeinsamkeiten in Gewohnheiten und Hobbies, die Du bei Deinem Gesprächspartner nie vermutet hättest. Eigentlich reicht hier schon ein normales Gefühl für zwischenmenschliche Beziehungen, um der Benimmfalle Büro auszuweichen.

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