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Wie Du das Angebot eines Headhunters richtig ablehnst

Wie Du das Angebot eines Headhunters richtig ablehnst

„Guten Tag Frau/Herr XY, ich habe eine spannende und äußerst lukrative Karrierechance im Gepäck…“ – Wenn Du auch auf Karriere-Netzwerken, wie Xing oder LinkedIn aktiv bist, hast Du mit Sicherheit auch schon einmal eine solche Anfrage von sogenannten Headhuntern erhalten.

Jetzt stellt sich die Frage, wie und ob man darauf reagieren soll? Das Angebot vom Headhunter ablehnen, Interesse bekunden oder einfach ignorieren? Das kommt natürlich erst einmal darauf an, ob Du überhaupt auf der Suche nach einem neuen Job bist.

Wie Du Dich verhalten sollst, wenn Du an einem Tapetenwechsel interessiert bist, verraten wir Dir später. Zunächst klären wir erstmal, wer Headhunter sind und wie sie arbeiten. Du solltest auch wissen, woran man einen seriösen und diskreten Headhunter erkennt. Dann erklären wir Dir, wie Du Dich verhalten solltest, wenn Du interessiert bist und auch, wie das mit dem Angebot absagen richtig funktioniert.

Was versteht man unter Headhuntern?

Headhunter kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „Kopfjäger“. Was sich vielleicht etwas bedrohlich anhört, ist nichts anderes als Personalberater, die von Unternehmen eingesetzt werden, um neues Mitarbeiter zu finden. Da die Kosten eines Headhunters oder auch Recruiters recht hoch sind, werden sie meist für „höhere“ Positionen eingesetzt.

Wie arbeiten Headhunter?

Ein großes Netzwerk ist essenziell für diesen Beruf. Sie arbeiten meist mit speziellen Softwares, die soziale Netzwerke, wie LinkedIn, nach Profilen mit speziellen Kriterien durchsuchen.
Wenn Dein Profil den Anforderungen entspricht, werden sie Dich mit einem etwas geheimnisvollen Text anschreiben, der Dir einen ungefähren Überblick über die vakante Stelle gibt. Jedoch werden seriöse und professionelle Headhunter keine genauen Angaben, wie den Namen des Unternehmens, machen. Diskretion ist nämlich in der Personalberatung genau so wichtig, wie ein großes Netzwerk.

Wie Du einen seriösen und diskreten Headhunter erkennst

Seriösität

  • Ein seriöser Headhunter nennt immer seinen Namen. Ist das nicht der Fall, hat er wahrscheinlich etwas zu verbergen
  • Stellt er erst die Frage nach Deinem Interesse oder nach Deinem Lebenslauf? Ersteres wäre zu empfehlen, denn sein Auftraggeber hat schließlich den Wunsch, die Stelle mit einem Kandidaten zu besetzen, der an der Stelle interessiert ist und nicht nach 3 Monaten schon wieder wechselt
  • Wenn Dein Lebenslauf dem Headhunter vorliegt, wird er ihn auch nur für die besagte Position weitergeben. Sollte es der Fall sein, dass Dein Lebenslauf noch auf ein anderes Stellenprofil passt, wird er Dich vorher kontaktieren und fragen, ob das für Dich in Ordnung ist

Diskretion

  • Ein diskretes Vorgehen eines Headhunter wird dadurch ausgezeichnet, dass er Dich beim ersten Telefonat fragt, ob Du überhaupt frei reden kannst. Würden nämlich gerade Deine Kollegen neben Dir sitzen, wäre das etwas unpassend
  • Auch wenn Du gerne wissen möchtest, wie er auf Dich kommt, wird ein diskreter Headhunter das mit Sicherheit nicht erzählen

Angebot annehmen

Ob Du das Angebot annehmen möchtest, hängt natürlich davon ab, ob Du mit Deinem jetzigen Job zufrieden bist. Ist das der Fall, dann herzlichen Glückwunsch! Du kannst Dich auf jeden Fall glücklich schätzen. Ist das jedoch nicht der Fall, könntest Du in Erwägung ziehen, auf das Angebot einzugehen. Doch hierbei gibt es, genau wie bei der Absage, einiges zu beachten:

1. Frag nach einem schriftlichen und autorisierten Jobprofil

Das sollte Dir ein seriöser Headhunter nicht ausschlagen. Bei dem Erstkontakt warst Du bestimmt etwas aufgeregt und kannst nun nochmal überprüfen, ob der Job Dich wirklich interessiert.

2. Die richtigen Fragen stellen

Fragen bezüglich der Branche, des Standortes und der Position sind völlig legitim! Wovon Du allerdings ablassen solltest, sind Fragen, wie „Wie sind Sie auf mich gekommen und woher haben Sie meine Nummer?“ sind unprofessionell. Außerdem wirst Du darauf keine Antwort erhalten, denn wie oben schon erwähnt, ist Diskretion oberstes Gebot in der Personalberatung. Auch die Frage nach dem Gehalt ist beim ersten Gespräch noch unangebracht und wird sich im Verlauf sicherlich klären.

3. Kein Kontakt auf Unternehmensgeräten

Wenn Du den Anruf mit Deinem Arbeitshandy annimmst, achte auf jeden Fall darauf, dass Du ungestört bist. Auch der E-Mail Verkehr mit der dienstlichen E-Mail Adresse ist eine heikle Angelegenheit. Durch dumme Zufälle kann es immer mal passieren, dass es einer Deiner Kollegen sieht und dann geht die stille Post los. Außerdem hat der Bundesgerichtshof vor vielen Jahren entschieden, dass Headhunter den Kontakt so kurz wie möglich halten müssen, wenn sie die Infrastruktur Deines aktuellen Unternehmens nutzten. Also: Vorzugsweise Gespräche oder Chats mit Headhunter am besten außerhalb der Arbeitszeit und nicht an Arbeitsgeräten führen.

4. Nicht überheblich werden

Der Anruf vom Headhunter bedeutet noch lange nicht, dass Du den Job hast. Es bedeutet lediglich, dass Du in Betracht gezogen wirst. Du durchläufst nichtsdestotrotz ein Bewerbungsverfahren, wenn auch mit erheblichen Vorteilen: Beschränkte Konkurrenz und das Wissen, dass Deine Qualifikationen dem Job grundsätzlich entsprechen. Das bewart Dich natürlich nicht davor, dem Headhunter ein Bewerbungsschreiben und die restlichen Unterlagen zuzuschicken. Auch mehrere Interviews, sowohl am Telefon, als auch persönlich, werden folgen.

5. Deinen Marktwert abschätzen lassen

Sobald ein Headhunter merkt, dass Du nur Deinen Marktwert abchecken möchtest oder Du Dich überlegen fühlst, weil er ja auf Dich zugekommen ist, bist Du schneller wieder aus seinem Netzwerk draußen, als Du drin warst. Sieh den Headhunter als Karrierehelfer an, der Dir Alternativen und Möglichkeiten aufzeigt.

Merke: Der Headhunter versucht, einen geeigneten Kandidaten für ein Unternehmen zu finden und wird dafür bezahlt. Da er sicherlich kein schlechtes Ergebnis abliefern möchte, wird er von der ersten Sekunde an testen, ob Du auf diese Stelle passen würdet. Nur weil Du die nötigen Qualifikationen hast, heißt es noch lange nicht, dass Du auch die richtigen Soft Skills mitbringst.
Der erste Kontakt ist meistens nur kurz, aber von größter Wichtigkeit. Er bietet die Grundlage, ob Du weiterhin im Rennen um die vakante Position bist, oder ob Du Dich durch unprofessionelles Verhalten gleich selbst ins Aus schießt.

Einfach ignorieren?

Auch wenn Du vielleicht öfters und regelmäßig Anfragen bekommst, die Dich nerven, wäre es trotzdem nicht klug, diese zu ignorieren. Auch wenn man momentan kein Interesse an einer neuen Tätigkeit hat, sollte man dem Headhunter eine kurze Rückmeldung geben und das Jobangebot ablehnen.

Vieles im Leben läuft über „Vitamin B“, und auch Du kannst und solltest Dein berufliches Netzwerk erweitern. Berufliche Bekanntschaften und Kontakte sind nämlich einer der ausschlaggebenden Faktoren für Deine Karriere. Egal, ob Du schneller einen Job findest oder bessere Aufstiegsmöglichkeiten dadurch hast, irgendwann wird Dir Dein Netzwerk schon helfen. Dafür musst Du Dein Vitamin B allerdings schon pflegen. Und einfach ignorieren ist nicht gerade die feine, englische Art, oder?

Richtig absagen

Um es festzuhalten: Anfragen von einer Personalberatung zu ignorieren, kommt also nicht in Frage. Aber wie sagt man nun Angebot ab? Es ist wichtig, dass Du Dich auch in sozialen Netzwerken so positiv und professionell präsentierst, wie Du es auch in Deinem „realen“ Arbeitsleben tun würdest. Hier ein paar Handlungsempfehlungen, damit eine freundliche Absage gelingt:

Angebot absagen – So machst Du es richtig

Ganz egal, ob Du die Erstkontakt-Aufnahme des Headhunters ablehnen möchtest, oder Du Dich vielleicht sogar schon etwas mehr für die Stelle interessiert hast, ist es wichtig, dass Du bei der Absage respektvoll dem Headhunter gegenüber bleibst.

Falls es sich um die Erstkontaktaufnahme handelt und Du aber schon direkt weißt, dass das Angebot nicht relevant für Dich ist, dann sei so fair und kommuniziere es freundlich und direkt. Eine mögliche Formulierung könnte sein:

„Sehr geehrter Herr/ Frau Z,
vielen Dank für Ihr Angebot. Ich muss Ihnen allerdings mitteilen, dass ich momentan kein Interesse daran habe, mich beruflich neu zu orientieren und Ihr Angebot deshalb ablehne.

Viel Erfolg bei der weiteren Suche und liebe Grüße,
XY“

Falls Du Dich schon etwas intensiver mit der Jobangebot beschäftigt haben solltest, ist das Angebot absagen immer noch eine Option. Das passiert in dem Beruf der Personalberatung keine Seltenheit und Headhunter können durchaus verstehen, dass man manchmal doch Angst vor einer neuen Herausforderung hat oder beim Reflektieren festgestellt hat, dass einem der jetzige Arbeitsplatz doch gut gefällt.

Respektvoll das Angebot absagen

Falls Du das Angebot absagen möchtest, sei so fair und respektvoll und sag dem Headhunter einfach Bescheid, dass Du Dich doch gegen sein Angebot entschieden hast. Eine klare und direkte Kommunikation ist eine sehr gute Eigenschaft und er wird Deine Ehrlichkeit und die freundliche Absage zu schätzen wissen.

Wie wir oben schon festgestellt haben, ist es nicht sonderlich professionell, Anfragen einfach zu ignorieren. Genau so unprofessionell wäre es von Dir, wenn Du nicht mehr auf Anrufe oder Mails reagierst oder noch schlimmer, zu einem verabredeten Termin nicht erscheinst. Ganz nach dem Motto “ Der wird schon merken, dass ich doch kein Interesse habe“ läuft es nämlich nicht. Das Einzige, was Du damit zum Ausdruck bringst, sind schlechte Manieren und keinen Respekt.

Es ist ja schließlich nicht so, als hätte der Headhunter keinerlei Arbeit und Zeit in die Kontaktaufnahme mit Dir gesteckt. So vermittelst Du ihm nur, dass Du Deine Zeit für wertvoller hältst, als die seine. Damit könntest Du Dir außerdem weitere Jobangebote zu nichte machen und die Chancen, auch in Zukunft interessante Stellenangebote zu erhalten, sinken rapide.

Merke: Das Angebot vom Headhunter ablehnen ist nicht schlimm, solange Du ehrlich und respektvoll bleibst und es ihm offen kommunizierst. Beim Jobangebot ablehnen ist wichtig, dass Du einen professionellen und positiven Eindruck hinterlässt. Wenn Dich der Headhunter für geeignet hält, wird er Dich weiterhin im Hinterkopf behalten. Und wer weiß, vielleicht hat er ja das nächste Mal Deinen Traumjob im Angebot?

In Kontakt bleiben, obwohl Du das Jobangebot ablehnen musstest

Das Jobangebot ablehnen und trotzdem in guter Erinnerung bleiben, ist das Eine. Das Andere ist, mit ihm in Kontakt zu bleiben. Das kann ein schmaler Grat sein. Versuche deshalb am besten, ihn in einem sozialen Netzwerk, wie z.B. Xing zu suchen. Der Tipp macht natürlich nur Sinn, wer er Dich nicht über ein solches gefunden und angeschrieben hat.

Nun gilt es, ein gutes Gleichgewicht zu finden: Melde Dich hin und wieder bei Ihm, damit er Dich weiterhin auf dem Radar hat. Zum Beispiel kannst Du Dich auf etwas Konkretes beziehen, was er Dir erzählt hat. Vermittle ihm, dass es für beide Seiten sinnvoll ist, in Kontakt zu bleiben und versuche, eine persönliche Beziehung zu ihm aufzubauen. Aber Vorsicht: Das heißt nicht, dass Du ihn penetrant zuspamen sollst.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass Du dem Headhunter einen Kontakt von Dir empfiehlst, wenn Du das Gefühl hast, dass es passen könnte. Er ist Dir bestimmt für einen persönlichen Tipp dankbar. Es kann also doch noch eine positiver Kontakt zwischen Dir und dem Headhunter entstehen, auch, wenn Du das Angebot absagen musstest.

Fazit

Als Headhunter bezeichnet man Personen, die von Unternehmen für die Personalberatung eingesetzt werden und dabei helfen, neue Mitarbeiter für bestimmte Positionen zu finden. Dafür durchsuchen sie ihr Netzwerk und auch soziale Netzwerke, wie Xing, nach geeigneten Kandidaten ab.

Wenn Du ein Jobangebot erhälst, gibt es zwei Möglichkeiten: Interesse zeigen, oder aber freundlich absagen. Anfragen zu ignorieren, kommt auf jeden Fall nicht in Frage. Wenn Du das Jobangebot ablehnst, solltest Du darauf achten, dies respektvoll und fair zu machen. Einfach nicht mehr auf Mails oder Anrufe zu reagieren zeugt nur von einem schlechten Benehmen und mangelndem Respekt. Außerdem sinken Deine Chancen, weitere attraktive Jobangebote zu erhalten, rapide. Und wer weiß, vielleicht wäre das nächste Angebot ja Dein Traumjob gewesen.

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