1. Startseite
  2. »
  3. Bewerber
  4. »
  5. Bewerbungsschreiben
  6. »
  7. Active Sourcing – Wie Sie neue Bewerber finden können

Active Sourcing – Wie Sie neue Bewerber finden können

Active Sourcing – Wie Sie neue Bewerber finden können

Active Sourcing ist eine Möglichkeit Personal zu finden, indem aktiv auf Bewerber zugegangen wird und mögliche Kandidaten direkt angesprochen werden. In Zeiten, in denen laufend von einem Mangel an Fachkräften gesprochen wird, ist eine aktive Personalsuche sehr wichtig. Das stellt aber Unternehmen vor neue Herausforderungen, denn es ist schon lange nicht mehr genug sich als guter Arbeitgeber zu präsentieren, sondern auch andere Faktoren, die den Kandidaten wichtig sind, hervor zu heben.

Dazu gehört vor allem immer wieder der soziale Aspekt, denn die Mitarbeiter wünschen sich einen guten Ausgleich zwischen Job und Freizeit. Selbst wenn ein Job sehr fordernd ist, dann muss in jedem Fall die Bezahlung passen. Gerade bei der Suche nach hochqualifiziertem Personal ist es wichtig aktiv potenzielle Mitarbeiter anzusprechen und vor allem auch mit Kandidaten Kontakte zu pflegen, die vielleicht im Moment noch nicht verfügbar sind.

Umgekehrte Welt: Unternehmen müssen sich bewerben

Beim Active Sourcing sind die Rollen vertauscht, denn das Unternehmen muss sich erst einmal bewähren, damit ein Kandidat Interesse zeigt. Das bedeutet einerseits, dass ein Unternehmen ein Image kreieren muss, dass das für Jobanwärter auch ansprechend ist. Zu schreiben, dass das eigene Unternehmen das beste auf der Welt ist, reicht schon lange nicht mehr aus. Die Kandidaten wollen eher wissen, welche Sozialleistungen es gibt, wie die Work-Life-Balance aussieht.

Gibt es Möglichkeiten Beruf und Familie zu vereinen, wie mit einem Betriebskindergarten oder wird Homeworking angeboten. Beim Active Sourcing geht es bei der Kandidatensuche im ersten Schritt weniger darum, den Job zu charakterisieren, sondern darum das Unternehmen zu beschreiben. Natürlich gehört auch dazu, den Kandidaten zu zeigen, welche Karrierechancen sie haben. Wobei es hier nicht um fiktive Chancen gehen soll, sondern um realistische Möglichkeiten.

Viele Unternehmen werben beispielsweise damit, dass sie ihre Mitarbeiter bei der Aus- und Weiterbildung unterstützen, für viele bedeutet das allerdings, dass sich die Angestellten maximal für die Prüfung, die sie vielleicht noch bezahlt bekommen, frei nehmen dürfen. Wenn Du Dich als potenzieller Arbeitgeber vorstellst, dann versuch möglichst transparent zu sein.

Auch wenn viele dazu neigen etwas positiver darzustellen als es in der Realität ist, versuch möglichst Nahe an der Wahrheit zu bleiben. Von unrealistischen Versprechen hat keine Seite etwas. Wenn Sie planen, einen Firmenkindergarten zu eröffnen, dann werben Sie nicht mit einem Kindergarten, sondern damit, dass es in Planung ist.

Was ist Active Sourcing?

Beim Active Sourcing ist der erste Schritt das Kreieren eines Images – erst im zweiten Schritt wird aktiv auf die Bewerber zugegangen. Das bedeutet, dass einerseits festgehalten werden muss, was für Kandidaten überhaut gesucht werden und wo diese gefunden werden können. Bei der Kandidatensuche können hier durchaus auch ungewöhnliche Wege gegangen werden. Viele Unternehmen nutzen beispielsweise Kongresse, wo auch andere Unternehmen ihre Fachkräfte hinschicken und wo schon so mancher Jobwechsel stattgefunden hat.

Viele sehen sich auch gezielt bei der Konkurrenz um, um dort Fachkräfte abzuwerben. Auch wenn dies vielleicht nicht die feinste Art ist, in der Realität wird hart um jeden qualifizierten Mitarbeiter gekämpft und das manchmal auch mit unschönen Methoden. Ihnen muss natürlich klar sein, dass auch andere Unternehmen Active Sourcing betreiben. Daher ist Teil vom Bewerbermanagement, dass ein guter Kontakt zu jenen Personen gehalten werden, die für das Unternehmen infrage kommen.

Mögliche Bewerber werden in einen interen Talent Pool aufgenommen und dieser muss auch ständig auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Dies bedeutet, dass Sie immer wieder mit möglichen Talenten telefonieren sie etwa zu Firmenevents einladen oder sie mittels E-Mail über Entwicklungen im Betrieb auf dem Laufenden halten.

Fachkräfte, selbst wenn sie im Moment kein Interesse an einem Stellenwechsel haben, wissen selbst wie wichtig es ist, mit anderen Unternehmen guten Kontakt zu halten und werden in der Regel etwa Einladungen ohne triftigen Grund nicht ausschlagen. Wichtig ist auch, dass Sie auch immer wieder etwa bei Events auch das persönliche Gespräch mit Kandidaten suchen, die auch für Ihr Unternehmen infrage kommen würden.

Schluss mit der verstaubten Kandidatensuche!

Active Sourcing bedeutet auch, dass die Stellenanzeige nicht immer das beste Mittel bei der Kandidatensuche ist. Viele nutzen daher soziale Netzwerke um sich über Kandidaten zu informieren und auch um mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Für Sie ist es daher wichtig, dass Sie in solchen Netzwerken aktiv sind und ein Profil haben. Allem voran ist beim Active Sourcing XING besonders wichtig, dicht gefolgt von LinkedIn.

Beide Netzwerke sind sogenannte Karrierenetzwerke, wo vor allem Fachkräfte aktiv sind. Wichtig dabei ist, dass Sie Ihr Firmenprofil regelmäßig pflegen und auf dem neuesten Stand halten. Gute Fachkräfte tun dies wiederum mit ihrem eigenen Profil, da sie selbst wissen, dass sie darüber auch Stellenangebote erhalten können. Der Vorteil von diesen Netzwerken ist, dass Sie die Möglichkeit haben, rasch und einfach Kandidaten zu finden.

Allerdings bieten diese Suchfunktionen nur begrenzte Möglichkeiten und Sie können oft nur nach bestimmten Skills suchen. Dennoch kann Sie ein solches Netzwerk bei der Kandidatensuche unterstützen. Dies gilt auch für andere soziale Netzwerke, die zwar nicht immer auf die Anforderungen fokussiert sind, bei denen Sie sich allerdings mithilfe unterschiedlicher Medien als guter Arbeitgeber präsentieren können.

Dadurch haben Sie auch die Chance sich von anderen Unternehmen abzuheben, was beim Active Sourcing besonders wichtig ist.

Welche Methoden sind unverzichtbar beim Bewerbermanagement?

Es gibt einige Methoden, die beim Active Sourcing unverzichtbar sind. Active Sourcing setzt sich aus vielen unterschiedlichen Komponenten zusammen, die zur Pflege von einem Talent Pool genutzt werden. Dazu gehören:

Karrierepage

Die einfachste Methode beim Active Sourcing ist die Karriereseite für ein Unternehmen. Wie diese Seite aussehen kann, ist jedem Unternehmen überlassen. Viele geben Informationen über Karrierechancen darüber bekannt und schreiben Jobs aus. Einige Unternehmen haben ein eigenes Karrierenetzwerk, wo sie eine Community mit Talenten aufbauen und sie über Entwicklungen im Unternehmen oder bei unterschiedlichen Jobprofilen informieren.

Websuche

Auch wenn es oft ein Schuss ins Blaue ist, nutzen viele Suchmaschinen um Bewerber zu finden. Das Problem bei der Suche ist, dass es oft nicht einfach ist, zu definieren, was gesucht wird. Wer einen Finanzmanager sucht, dem wird selten gleich ein geeigneter Kandidat präsentiert, wer allerdings vielleicht nach einem Anforderungen an einen Finanzmanager sucht, der wird vielleicht bei Interviews mit Finanzmanagern fündig und findet so möglicherweise auch potenzielle Kandidaten.

Profile Mining

Unter Profile Mining wird die aktive Kandidatensuche etwa in sozialen Netzwerken verstanden. Portale werden anhand unterschiedlicher Anforderungen systematisch durchsucht und geeignete Personen, auf die die Anforderungen zutreffen, herausgefiltert. Diese Personalsuche kann auch offline stattfinden, ist jedoch deutlich aufwendiger. Das Internet nimmt hier den Personalverantwortlichen viel Arbeit ab.

Lebenslauf-Datenbank

Jedes Unternehmen ist bei einer Stellenausschreibung mit vielen Bewerbungen konfrontiert. Das bedeutet auch, ein Stapel an Lebensläufen, die leider oft unbeachtet abgelegt werden. Wer allerdings die Lebensläufe im Rahmen vom Bewerbermanagement in einer Datenbank ablegt, der hat sogar die Chance in der eigenen Datenbank nach möglichen Bewerbern zu suchen. Ganz wichtig ist, dass selbst selbst mit abgelehnten Bewerbern Kontakt gehalten wird.

Besonders wichtig ist dies bei den Kandidaten, die in die Endauswahl kamen und für die es nicht ganz gereicht hat. Bei den Recruiting Trends wird dies auch oft als Second Best oder Third Best bezeichnet. Solchen Kandidaten wird in der Regel mitgeteilt, dass sie in die engere Auswahl kamen, dass sie es jedoch nur ganz knapp nicht geschafft haben. Wird dann ein Job frei, wo diese Kandidaten infrage kommen, können sie direkt angeschrieben werden.

Im Vergleich zu einer Standardablehnung haben Sie mit einer guten Begründung eine bessere Chane in Zukunft ein Talent für sich zu gewinnen, für das es früher noch nicht ganz gereicht hat. Daher ist es bei der Kandidatensuche auch so wichtig, dass nicht nur kurz Kontakt gehalten wird, sondern eine langfristige Verbindung geschaffen wird.

Harvesting

Das Harvesting ist einer der Recruiting Trends, der besonders wichtig ist, wenn es darum geht, überhaupt einen Talent Pool aufzubauen. Beim Harvesting werden systematisch alle Quellen abgesucht und Kandidaten aufgenommen, die für das Unternehmen relevant sein könnten. Dabei wird noch nicht genau gefiltert, ob es sich dabei um relevante Kandidaten handelt, sondern, sie werden oft auch aufgenommen, wenn sie noch nicht wirklich zum Unternehmen passen.

Hier ist die Pflege solcher Profile ganz wichtig, denn Kandidaten machen Aus- und Weiterbildungen, wodurch sie später einmal für das Unternehmen relevant sein können. Besonders gerne wird das Harvesting deshalb während der Ausbildungszeit betrieben. Viele Unternehmen laden Schüler oder Studenten ein und bitten sie ein kurzes Profil auszufüllen. So haben sie die Daten von möglichen Jobanwärtern und können mit ihnen in Kontakt bleiben.

Talent Network

Networking ist beim Active Sourcing besonders wichtig. Talente dürfen nicht in einer Datenbank verstauben, sondern Sie müssen bei der Kandidatensuche sie auch wissen lassen, dass Sie an ihnen interessiert sind. Dies gilt selbst dann, wenn sie im Moment nicht verfügbar sind. Beim Talent Networking stehen Ihnen viele unterschiedlich Möglichkeiten zur Verfügung. Sie können beim Active Sourcing ein eigenes Netzwerk aufbauen, zu Events laden oder etwa bei Facebook eine Gruppe für Ihre Talente erstellen.

Google: Ein zweischneidiges Schwert

Zum Active Sourcing wird auch gerne immer Google oder andere Suchmaschinen benutzt. Eine Kandidaten zu googlen hat zwar Vorteile, allerdings sind die Ergebnisse nicht zwingen immer aussagekräftig. Wichtig, wenn Sie beim Active Sourcing Google verwenden, dass Sie Ihre Quellen auch immer verifizieren. Dazu gehört bei der Personalsuche vor allem unwichtige Fakten auszublenden.

Ihr Kandidat war gerade auf einer Party unterwegs, das ist eher Nebensache. Postet Ihr Kandidat allerdings regelmäßig unangemessene Bilder, dann sollten Sie ihn vielleicht auch nicht gleich verwerfen, sondern auch einmal Rücksprache halten, was es damit auf sich hat.

Oft handelt es sich dabei um veraltete Informationen, die schon längst nicht mehr aktuell sind. Das Internet vergisst allerdings sehr wenig, wodurch bei schlechten Quellen Ihnen durchaus auch gute Kandidaten durch die Finger rutschen können.

Welche Vorteile hat eine aktive Personalsuche?

Einer der Vorteile bei einem aktiven Bewerbermanagement ist, dass Sie damit auch Kandidaten erreichen können, die sonst eher passiv agieren. Sie können beim Active Sourcing auch Bewerber ansprechen, die vielleicht gerade in einem Dienstverhältnis wären. Diese kommen nur selten auf die Idee sich selbst für einen Job zu bewerben, wären aber vielleicht daran interessiert die Stelle zu wechseln.

Sie haben beim Active Sourcing auch die Möglichkeit Talente zu entdecken, die Sie über eine normale Kandidatensuche nicht finden würden. Oft sind dann normale Stellenausschreibungen, die oft sogar ins Leere führen, hinfällig, dann können Sie bereits gezielt die richtigen Kandidaten ansprechen.

Fazit

Versuchen Sie sich beim Active Sourcing vor allem auf jene Methoden zu konzentrieren, die für Sie auch den größten Erfolg haben. Es mag zwar toll sein Events zu veranstalten, wenn dort allerdings nur drei Leute erscheinen, dann ist so ein Event alles andere als ein Erfolg. Viel erfolgreicher und effizienter ist das Bewerbermanagement dann, wenn Sie etwa schriftlich mit ihnen in Kontakt bleiben.

Der Vorteil ist, dass es immer wieder neue Recruiting Trends gibt, wo auch Sie für Ihr Unternehmen die richtige Methode finden. Wichtig ist auch, dass sich durch ein wachsendes Unternehmen oft auch die Trends verändern. Das bedeutet, wenn Ihr Betrieb wächst, kann es durchaus Sinn machen in einigen Jahren beim Active Sourcing die Kandidatensuche über ein Event zu veranstalten.

Ähnliche Beiträge